FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


 
1. Deutsches BIP sinkt 2020 weitaus geringer als zunächst befürchtet 

Das Statistische Bundesamt zieht einen vorläufigen Strich unter das "Corona-Jahr" 2020. Volkswirte erwarten, dass das kalender- und preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 5,4 Prozent gesunken ist. Damit wäre der wirtschaftliche Einbruch weitaus schwächer als auf dem Höhepunkt der Krise im vergangenen Frühjahr befürchtet - und sogar weniger stark als im "Finanzkrisen"-Jahr 2009. Die Berechnungen der Statistiker sind allerdings unsicherer als sonst, weil in den letzten Monat des Jahres eine Verschärfung des coronabedingten Lockdown fiel. Gleichwohl hoffen Analysten, dass sich die Experten auch eine informelle Schätzung für das vierte Quartal entlocken lassen werden.

>>> Donnerstag, 14. Januar 2021; 10:00 Uhr


 
2. Was hat sich die EZB im Dezember eigentlich dabei gedacht? 

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte am 10. Dezember ein ganzes Bündel von Maßnahmen beschlossen, die teilweise die Markterwartungen übertrafen, teilweise aber etwas enttäuschten. So wurde das Pandemiekaufprogramm PEPP stärker als erwartet, um neun Monate, verlängert und um 500 Milliarden Euro aufgestockt. Dagegen fielen die Konditionen der neuen TLTRO3-Langfristtender etwas ungünstiger als von Manchem erhofft aus. Relativ scharf fiel die verbale Intervention gegen die Stärke des Euro aus. Was sich die Ratsmitglieder bei all dem gedacht haben und wo die Konfliktlinien innerhalb des Gremiums lagen, dürfte das jetzt zu veröffentlichende Sitzungsprotokoll zeigen.

>>> Donnerstag, 14. Januar 2021; 13:30 Uhr


 
3. US-Banken fahren trotz Corona-Krise Milliarden ein 

Die US-Großbanken haben im vergangenen Jahr trotz Corona-Krise prächtig verdient. Auch im vierten Quartal dürften sie Milliarden eingefahren haben. Das wird sich zeigen, wenn JP Morgan und die Citigroup die Berichtssaison der großen US-Banken eröffnen. Positiv dürfte sich im Schlussquartal ausgewirkt haben, dass die Institute ihre Risikovorsorge bereits zu Beginn der Krise massiv erhöht haben und jetzt möglicherweise sogar Auflösungen vornehmen können. Außerdem haben die Handelstische der Banken weiterhin gut zu tun. Auch die Investmentbanker können sich dank eines lebendigen IPO-Marktes nicht wegen Unterbeschäftigung beklagen.

>>> Freitag, 15. Januar 2021; 12:45 Uhr: JP Morgan Chase & Co

>>> Freitag, 15. Januar 2021; 14:00 Uhr: Citigroup Inc


 
4. Die CDU bestimmt (endlich) ihren neuen Chef 

Die CDU wählt am Samstag - nach langem Anlauf durch coronabedingte Verschiebungen - ihren neuen Vorsitzenden. Er soll die glücklose Annegret Kramp-Karrenberger ablösen und den Sieg der Union bei der Bundestagswahl im September sichern. Große Euphorie über die möglichen Nachfolger von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Kanzleramt ist allerdings im Vorfeld des digitalen Parteitags nicht ausgebrochen. Zur Wahl stehen Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet, der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz sowie der Außenpolitiker Norbert Röttgen. Denn in Umfragen ist Bayerns CSU-Chef Markus Söder bei Wählern beliebter als das Kandidaten-Trio. Der Sieger bei der Wahl zum CDU-Vorsitz muss daher am Ende nicht unbedingt der gemeinsame Kanzlerkandidat der Union werden.

>>> Freitag, 15. und Samstag, 16. Januar

Mitarbeit: Andrea Thomas, Hans Bentzien, Matthias Goldschmidt

Kontakt zum Autor: topnews.de@dowjones.com

DJG/smh

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January 11, 2021 01:15 ET (06:15 GMT)