Die Wall Street wird am Donnerstag zum Start im Minus erwartet. Der Behauptung Moskaus über einen Truppenabzug wird von westlicher Seite entgegengehalten, es sei keine Deeskalation an der ukrainischen Grenze zu beobachten. In jüngster Zeit sind Aktien im Gefolge der zunehmenden Spannungen zwischen Russland und den westlichen Verbündeten wegen der Ukraine unter Druck geraten. Das Weiße Haus warnte, dass eine russische Invasion unmittelbar bevorstehen könnte, und die diplomatischen Bemühungen waren bisher ergebnislos. Moskau teilte mit, dass es einige Truppen zurückgezogen habe, was zu Beginn der Woche zu einer Erholung der Märkte führte. Westliche Vertreter erklärten jedoch am Mittwoch, Russland setze seine militärische Aufrüstung fort.

"Wir müssen uns mehr auf das konzentrieren, was vor Ort getan wird, als auf das, was gesagt wird", sagte Paul Jackson, globaler Leiter des Asset Allocation Research bei Invesco. "Ich gehe davon aus, dass die Angelegenheit auf diplomatischem Wege geregelt werden wird. Wenn die Märkte noch weiter fallen, wäre das meiner Meinung nach eine Gelegenheit zum Kauf."

Zugleich können die Themen Zinsen und Inflation jederzeit wieder stärker in den Fokus rücken. Vor Börsenstart werden Daten Aufschluss über den Zustand der Wirtschaft liefern und damit der US-Notenbank Material für die Zinsentscheidungen. Unter anderem werden die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und der Philadelphia-Fed-Index veröffentlicht.

Unter den Einzelwerten legen Cisco System vorbörslich 3,6 Prozent zu. Der Telekom- und Netzwerkausrüster schnitt im zweiten Quartal besser als gedacht ab und steigerte Umsatz und Ergebnis. Das Unternehmen sprach von einer verbesserten Nachfrage quer durch die Angebotspalette. Für die Aktie ging es um 3,5 Prozent nach oben.

Der Chiphersteller Nvidia vermeldete für das vierte Quartal Rekordumsätze und übertraf ebenso die Erwartungen. Nvidia stellte für das laufende Quartal weiteres Wachstum in Aussicht. Für die Aktie geht es dennoch um 3,6 Prozent nach unten, wobei Gewinnmitnahmen eine Rolle gespielt haben könnten, nachdem der Kurs in den vergangenen zwölf Monaten um 73 Prozent gestiegen ist.

Der Halbleiter-Zulieferer Applied Materials übertraf in seinem ersten Geschäftsquartal trotz anhaltender Lieferengpässe bei Ergebnis und Umsatz die Markterwartungen. Der Kurs gewinnt 1,8 Prozent.

Die Nutrien-Aktie legt um 2,5 Prozent zu. Der Düngemittelhersteller profitierte im vierten Quartal von höheren Preisen und einer starken Nachfrage. Der K+S-Konkurrent steigerte den Umsatz kräftig und konnte seinen Gewinn nahezu vervierfachen. Für das laufende Jahr stellte Nutrien weiteres deutliches Gewinnwachstum in Aussicht.

Der Versicherer American International Group (AIG) erzielte im vierten Quartal wieder einen Gewinn, nachdem im Vorjahr die Covid-19-Pandemie die Ergebnisse beeinträchtigt hatte. Das Papier gewann nachbörslich 1,4 Prozent´.

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February 17, 2022 06:00 ET (11:00 GMT)