Die südafrikanische Aufsichtsbehörde für Gesundheitsprodukte (SAHPRA) hat eine süß schmeckende, hitzestabile "4-in-1"-Kombination aus vier antiretroviralen (ARV) Medikamenten zugelassen, die aus Abacavir, Lamivudin, Lopinavir und Ritonavir besteht und speziell für Säuglinge und Kleinkinder mit HIV entwickelt wurde. Diese Kombinationsbehandlung wurde von Cipla Limited (BSE: 500087; NSE: CIPLA EQ; im Folgenden als "Cipla" bezeichnet) und der gemeinnützigen Initiative Drugs for Neglected Diseases (DNDi) entwickelt. Diese neue Formulierung stellt eine erhebliche Verbesserung gegenüber den Proteaseinhibitor-haltigen pädiatrischen ARV-Formulierungen dar, die in Südafrika seit Jahrzehnten verwendet werden. Sie muss nicht gekühlt werden, hat einen süßen Geschmack und lässt sich leicht an Säuglinge und Kinder unterschiedlichen Gewichts und Alters verabreichen, was sowohl für die Kinder als auch für ihre Betreuer eine große Verbesserung gegenüber den bisher verfügbaren Formulierungen darstellt. In dem Land leben 238.000 Kinder unter 15 Jahren mit HIV – das ist die höchste Zahl in der Welt. Die '4-in-1'-Kombination enthält eine antiretrovirale Kombination, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als alternative Erstlinienbehandlung für Säuglinge und Kleinkinder mit HIV empfohlen wird – in Form von mit Granulat gefüllten Kapseln. Betreuer können den Kindern das Medikament geben, indem sie das Granulat über weiche Nahrung wie Brei streuen oder es in Wasser oder Milch auflösen. Bis vor kurzem bestand die einzige von der WHO empfohlene Lopinavir-Behandlung für Säuglinge und Kleinkinder in Südafrika aus einem Sirup, der 40% Alkohol enthielt und gekühlt werden musste. Das Pflegepersonal hatte Mühe, diese bitter schmeckende Formulierung an kleine Kinder zu verabreichen, was zu einer schlechten Therapietreue führte. Pflegekräfte, die über keine Kühlmöglichkeit verfügten, hatten große Schwierigkeiten, die Präparate zu lagern – manchmal vergruben sie sie in der Erde, um sie kalt zu halten.
Jetzt werden mehrere neue kinderfreundliche Formulierungen der von der WHO empfohlenen Therapien eingeführt – einschließlich pädiatrischer Formulierungen von Dolutegravir-haltigen Therapien – dies stellt eine lang erwartete und längst überfällige "Behandlungsrevolution" für Kinder mit HIV dar.