Der weltweit am höchsten verschuldete Bauträger hatte am Donnerstag laut der Hengda Real Estate Group, dem Kernunternehmen der Evergrande-Immobiliensparte, eine entscheidende Genehmigung von Onshore-Anleihegläubigern erhalten, um die Zahlungen für eine seiner Anleihen aufzuschieben. Das Papier entsprach aber nur einem Bruchteil der 300 Milliarden Dollar, mit denen der Immobilienkonzern bei seinen größtenteils chinesischen Kreditgebern in der Kreide steht.

Gut 72 Prozent der Investoren stimmten dafür, der Firma einen Aufschub für die Yuan-Anleihe im Volumen von umgerechnet gut 700 Millionen Dollar zu gewähren, wie Hengda mitteilte. Die Firma wollte ein halbes Jahr mehr Zeit für die Rückzahlung, um eine unmittelbare Insolvenz zu verhindern. "Die Genehmigung war erwartet worden, die Anleihegläubiger wollen sich jetzt nicht von Evergrande trennen, weil sie hoffen, dass das Problem letztendlich gelöst werden kann", sagte Kington Lin, Geschäftsführer der Abteilung Asset Management bei Canfield Securities Limited.

Zurzeit versucht Evergrande, durch den Verkauf von Vermögenswerten und Aktien Barmittel zu beschaffen, um Lieferanten und Gläubiger bezahlen zu können. Das sich bereits über Monate hinziehende Schuldendrama um den Branchenriesen erhöht den Druck auf die Pekinger Regierung, einen Flächenbrand auf dem chinesischen Immobilien- und Finanzmarkt zu verhindern.