PRAG (dpa-AFX) - Der tschechische Energiekonzern CEZ hält erneute Verhandlungen mit Vattenfall über eine Übernahme der Braunkohlesparte in Ostdeutschland für möglich. "CEZ ist für Vattenfall der natürlichste Partner", sagte Vorstandschef Daniel Benes der Zeitung "Hospodárské Noviny" (Freitag). Der zu zwei Dritteln staatliche Konzern hatte auf die Abgabe eines verbindlichen Kaufangebots für die Lausitzer Braunkohle zum Stichtag 16. März verzichtet.

Im angebotenen Umfang hätten die Vattenfall-Aktiva einen negativen Wert, begründete Benes die Entscheidung. Er verwies zum Beispiel auf die Kosten der späteren Rekultivierung der Tagebaue. "Falls der Strompreis bleibt, wie er ist, dann werden die Kraftwerke den Rekultivierungsfonds niemals füllen können", sagte der 45-Jährige dem Blatt. Benes deutete an, dass Vattenfall weitere Posten in die Waagschale verwerfen müsste.

Anders als CEZ hatten der tschechische Braunkohleförderer Czech-Coal-Gruppe sowie ein Konsortium aus EPH und PPF jeweils ein Angebot abgegeben. Der schwedische Staatskonzern Vattenfall äußerte sich nicht zu den Angeboten./hei/DP/stb