centrotherm international AG

Jahresabschluss nach HGB für das Geschäftsjahr

1. Januar bis 31. Dezember 2024

INHALT

BERICHT DES AUFSICHTSRATS LAGEBERICHT

ABSCHLUSS

ANHANG ZUM 31. DEZEMBER 2024

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

ÜBERWACHUNG DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

Im Geschäftsjahr 2024 hat der Aufsichtsrat den Vorstand bei der Gestaltung der Unternehmensstrategie beraten und die Geschäftsentwicklung, die Risikolage sowie das Risikomanagement und die Compliance kontinuierlich überwacht. In regelmäßigen Sitzungen in Präsenz bzw. per Video- und Telefonkonferenz ist der Aufsichtsrat mit dem Vorstand zusammengekommen und hat die ihm nach Gesetz und Satzung obliegende Überwachungs- und Beratungstätigkeit sorgfältig wahrgenommen.

Der Vorstand hat seine Informationspflichten erfüllt und insbesondere den Aufsichtsratsvorsitzenden auch außerhalb der Sitzungen umfassend und zeitnah über bedeutsame Sachverhalte unterrichtet. Bei allen Entscheidungen von grundlegender Bedeutung wurde der Aufsichtsrat unmittelbar mit einbezogen. Sofern nach Gesetz oder Satzung die Zustimmung des Aufsichtsrats zu Einzelmaßnahmen des Vorstands erforderlich war, wurde der Aufsichtsrat informiert und hat nach eigener eingehender Prüfung Beschlüsse gefasst. Die Aufsichtsratsbeschlüsse wurden im Rahmen der regulären Sitzungen und in Einzelfällen auch im Wege von Umlaufverfahren gefasst.

WESENTLICHE INHALTE DER AUFSICHTSRATSSITZUNGEN UND -BESCHLÜSSE

Im Geschäftsjahr 2024 traf der Aufsichtsrat zu insgesamt fünf Aufsichtsratssitzungen zusammen. Davon fand eine Sitzung als Telefonkonferenz statt. Alle Aufsichtsratsmitglieder haben an allen Sitzungen teilgenommen, ein Mitglied war bei vier Sitzungen und ein weiteres Mitglied bei zwei Sitzungen per Videokonferenz zugeschaltet.

Im Fokus der Beratungs- und Überwachungstätigkeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2024 stand die Unternehmensstrategie, die ein wichtiges Fundament zur Sicherung eines nachhaltigen Geschäftserfolgs darstellt. Ein fester Tagesordnungspunkt jeder Sitzung war der Bericht des Vorstands zur aktuellen Markt-, Geschäfts- und Auftragslage sowie zur Liquidität. Das monatliche Konzern-Reporting bildet die Basis für diesen Vorstandsbericht, der auch die Geschäftsentwicklung, insbesondere der asiatischen Auslandsgesellschaften, einschließt.

In der Telefonkonferenz vom 13. März 2024 beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit Vorstandsthemen.

In der Aufsichtsratssitzung am 24. April 2024 standen der Jahres- und der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2023 auf der Tagesordnung. Der Prüfungsausschussvorsitzende berichtete über die Prüfung der Abschlüsse an das Plenum. Ebenso informierte der Abschlussprüfer den Aufsichtsrat über Art und Umfang sowie Ergebnisse seiner Prüfung. Der Aufsichtsrat billigte nach eingehender Prüfung und Erörterung den Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2023. Der Vorstand berichtete über die aktuelle Geschäftsentwicklung und stellte gleichzeitig die Liquiditätsplanung für das Geschäftsjahr 2024 vor. Im Zuge dessen stimmte der Aufsichtsrat grundsätzlich zu, dass der Vorstand ermächtigt ist, den bestehenden Avalrahmen ggf. neu zu strukturieren, um dem erhöhten Finanzierungsbedarf im Zusammenhang mit dem gestiegenen Auftragsvolumen aus der Halbleiterindustrie gerecht zu werden.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt betraf die Planungen des Vorstands hinsichtlich der Fertigungsstrategie einer neuen Anlagengeneration für die Photovoltaikindustrie. Außerdem verabschiedeten Vorstand und Aufsichtsrat die Tagesordnung für die ordentliche Hauptversammlung 2024 als Präsenzveranstaltung.

In einem Umlaufbeschluss stimmte der Aufsichtsrat am 11. Juni 2024 einem Großprojekt mit einem chinesischen Halbleiterkunden zu.

Im Anschluss an die Jahreshauptversammlung fand am 16. Juli 2024 die dritte Sitzung des Aufsichtsrates statt. Neben der aktuellen Geschäftsentwicklung und der Liquiditätsplanung standen auch die Vorbereitungen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung auf der Tagesordnung.

In der Sitzung am 11. November 2024 stellte der Vorstand sein ausgearbeitetes Konzept zum weiterwachsenden Geschäft mit Service und Ersatzteilen vor. Des Weiteren beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit der geplanten Fertigungsstrategie der neuen Anlagengeneration für die Photovoltaikindustrie und stimmte dem Vorschlag des Vorstands zur Gründung eines weiteren Produktionsstandorts in China zu.

Als weiteren Punkt auf der Tagesordnung berichtete der Vorstand über die aktuelle Geschäftsentwicklung.

In der letzten Sitzung des Geschäftsjahres am 17. Dezember 2024 standen die Unternehmens- und Konzernplanung 2025 auf der Tagesordnung. Der Aufsichtsrat verabschiedete die Budgetplanung für das Geschäftsjahr 2025. Außerdem stimmte der Aufsichtsrat den Terminen des Finanzkalenders 2025 zu.

BESETZUNG VON AUFSICHTSRAT UND VORSTAND

Der Aufsichtsrat der centrotherm international AG besteht satzungsgemäß aus drei Mitgliedern der Anteilseigner und setzte sich im Berichtszeitraum wie folgt zusammen:

  • Robert M. Hartung (Vorsitzender)

  • Hans-Hasso Kersten (stellvertretender Vorsitzender)

  • Dr. Xinan Jia

    Im Berichtszeitraum haben sich somit keine Veränderungen in der Zusammensetzung des Aufsichtsrats ergeben. Der Vorstand der centrotherm international AG bestand zum 31. Dezember 2024 aus zwei Mitgliedern:

  • Jan von Schuckmann (Vorstandsvorsitzender)

  • Dr. Helge Haverkamp (Vorstand Technologie)

Im Berichtszeitraum haben sich ebenfalls keine Veränderungen in der Zusammensetzung des Vorstands ergeben. PRÜFUNGSAUSSCHUSS

Zusammensetzung: Hans-Hasso Kersten (Vorsitzender), Robert M. Hartung (Stellvertreter)

Ausschusstätigkeit:

Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses hat sich zum Beginn der Jahresabschlussprüfung mit dem Abschlussprüfer insbesondere zur Prüfungsplanung und zu den Prüfungsschwerpunkten ohne Beisein des Vorstands abgestimmt. Darüber hinaus hat er sich regelmäßig mit dem Abschlussprüfer über den Fortgang der Prüfung ausgetauscht und dem Ausschuss hierüber berichtet.

Der Prüfungsausschuss tagte insgesamt dreimal im Berichtszeitraum, davon zweimal separat vom Aufsichtsrat.

Am 12. März 2024 befasste sich der Prüfungsausschuss mit Vorstandsthemen, die er im Rahmen einer Aufsichtsratssitzung vom 13. März 2024 zur Beschlussfassung durch den Aufsichtsrat brachte.

Am 24. April 2024 setzte sich der Prüfungsausschuss im Wesentlichen mit der Prüfung des Konzern- und des Jahresabschlusses auseinander. In einer weiteren Sitzung am 11. November 2024 beschäftigte sich der Prüfungsausschuss mit relevanten Themen der geopolitischen Lage überwiegend im Bereich des Risikomanagements und entsprechende Maßnahmen sind, sofern notwendig, initiiert worden.

Weitere Ausschüsse hat der Aufsichtsrat aufgrund seiner Größe nicht gebildet. INTERESSENKONFLIKTE

Interessenkonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat gegenüber unverzüglich offenzulegen sind und über die die Hauptversammlung informiert werden soll, sind im Berichtszeitraum nicht aufgetreten.

PRÜFUNG VON JAHRES- UND KONZERNABSCHLÜSSEN

Die ordentliche Hauptversammlung hat am 16. Juli 2024 die Forvis Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Hamburg, (nachfolgend auch "Forvis Mazars") zum Abschluss- und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2024 gewählt. Forvis Mazars hat den vom Vorstand gemäß den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellten Jahresabschluss und Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2024 sowie den gemäß § 315a HGB auf der Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellten Konzernabschluss und den Konzernlagebericht für den oben genannten Berichtszeitraum geprüft.

Sowohl dem handelsrechtlichen Jahresabschluss und dem entsprechenden Lagebericht als auch dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht erteilte der Abschlussprüfer einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk. Der Abschlussprüfer nahm an der gemeinsamen Sitzung des Prüfungsausschusses und des Gesamtaufsichtsrats am 29. April 2025 teil, der sich mit dem Jahres- und Konzernabschluss zum 31.

Dezember 2024 befasste, und erstattete gemäß § 171 Abs. 1 Satz 2 AktG ausführlich Bericht. Darüber hinaus stand er für ergänzende Fragen und Auskünfte während der Erörterung der Einzelheiten der Abschlüsse und Lageberichte zur Verfügung. Nach der Würdigung der erhaltenen Informationen und deren Diskussion hat der Aufsichtsrat festgestellt, dass gegen das Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer keine Einwendungen zu erheben sind und keine Gründe dagegensprechen, die vorgelegten Abschlüsse zu billigen und festzustellen. Mit Beschluss vom 29. April 2025 hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss der centrotherm international AG zum 31. Dezember 2024 gebilligt. Der Jahresabschluss der centrotherm international AG ist damit gemäß § 172 AktG festgestellt.

PRÜFUNG DES ABHÄNGIGKEITSBERICHTS

Der Vorstand hat gemäß § 312 AktG einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2024 aufgestellt. Der Bericht enthält die Schlusserklärung des Vorstands, dass die Gesellschaft nach den Umständen, die dem Vorstand in dem Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine

angemessene Gegenleistung erhalten hat. Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse der herrschenden Person oder eines mit dieser Person verbundenen Unternehmens sind nicht vorgenommen oder unterlassen worden.

Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht rechtzeitig erhalten und geprüft. Der Abschlussprüfer hat dem Aufsichtsrat über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet und für ergänzende Auskünfte zur Verfügung gestanden.

Forvis Mazars hat diesen Bericht am 14. April 2025 mit folgendem Bestätigungsvermerk versehen:

"Da nach dem abschließenden Ergebnis unserer pflichtmäßigen Prüfung Einwendungen gegen den Bericht des Vorstands der centrotherm international AG, Blaubeuren, über die Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2024 nicht zu erheben sind, erteilen wir gemäß § 313 Abs. 3 AktG den folgenden Bestätigungsvermerk:

Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

  1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

  2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der centrotherm international AG nicht unangemessen hoch war."

Auch nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichtsrat sind keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsberichts zu erheben.

DANK UND ANERKENNUNG

Im Namen des gesamten Aufsichtsrats danke ich den Vorstandsmitgliedern sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre geleistete Arbeit im Geschäftsjahr 2024. In dieser herausfordernden Zeit ist es dem Vorstand gemeinsam mit den Führungskräften und der Belegschaft gelungen, den Erfolg des Unternehmens fortzuschreiben und weiter zu festigen.

Den Aktionärinnen und Aktionären danke ich im Namen des gesamten Aufsichtsrats für ihr entgegengebrachtes Vertrauen.

Blaubeuren, 29. April 2025 Für den Aufsichtsrat

Robert M. Hartung

Vorsitzender des Aufsichtsrats

LAGEBERICHT

VORBEMERKUNG ZUR BERICHTERSTATTUNG

"centrotherm international AG" wird im Folgenden mit "centrotherm" oder "CT AG" abgekürzt.

DIE CENTROTHERM INTERNATIONAL AG GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

centrotherm bietet als führendes, global agierendes Technologieunternehmen insbesondere Produktionslösungen für die Photovoltaik-, Halbleiter- und Mikroelektronikindustrie an. Die Marke centrotherm steht seit über 50 Jahren für innovative thermische Prozesse und Produktionsanlagen, wie sie z. B. bei der Herstellung von kristallinen Solarzellen, von siliziumbasierten Halbleitern sowie von Wide-Band-Gap (WBG)-Halbleitern zur Anwendung kommen. Das Service- und Ersatzteilgeschäft rundet das Leistungsangebot der CT AG ab.

GESCHÄFTSBEREICHE UND -ORGANISATION

Das operative Geschäft der CT AG konzentriert sich aktuell auf das Photovoltaik- und Halbleitergeschäft.

Die strategische Unternehmenssteuerung und die Fortentwicklung des Produktportfolios erfolgen durch den Vorstand der CT AG in Beratung mit der erweiterten Geschäftsleitung sowie den Abteilungsleitern. Die CT AG als Muttergesellschaft nimmt alle zentralen Konzernfunktionen wahr und wird durch die lokalen Service- und Vertriebsgesellschaften unterstützt. Die CT AG ist auch Schnittstelle zu weiteren Bereichen des Unternehmensumfeldes, insbesondere zum Kapitalmarkt und zu den Aktionären, der Politik und der interessierten Öffentlichkeit.

ORGANISATION UND FÜHRUNGSSTRUKTUR

Der Vorstand leitet die CT AG. Die Vorstandsressorts waren Ende 2024 wie folgt verteilt:

Jan von Schuckmann

Vorstandsvorsitzender

Ressorts: Finanzen, Vertrieb, Service, HR, Recht & Compliance, Marketing, IR, Arbeitssicherheit

Dr. Helge Haverkamp

Vorstand Technologie

Ressorts: Prozesstechnologie, Entwicklungszentrum, Produktion & Logistik, Einkauf, IT, Qualitätssteuerung & -management

GESCHÄFTSBEREICHE & PRODUKTE

Photovoltaik & Halbleiter

Der derzeit einzige operative Geschäftsbereich Photovoltaik & Halbleiter umfasst insbesondere die Entwicklung, Konstruktion, Fertigung und den Vertrieb von Einzelanlagen.

Als einer der führenden Entwickler und Hersteller von Produktionsequipment für die Halbleiterindustrie bieten wir Lösungen für verschiedene Halbleitertechnologien und -anwendungen an. Unser Technologieportfolio umfasst Anlagen für die Prozessierung verschiedener Substrate und Materialklassen - von siliziumbasierten Halbleitern bis hin zu Wide-Band-Gap (WBG)-Halbleitern wie Siliziumcarbid, Galliumnitrid oder Aluminiumnitrid. Unsere Produktpalette reicht von Horizontal- und Vertikalöfen, Einzelwafer-Anlagen sowie Hochtemperaturöfen für Siliziumcarbid-Prozesse bis zu Vakuumlötöfen sowie Durchlauföfen für die Mikroelektronikindustrie.

Für die Photovoltaikindustrie bieten wir Anlagen sowie integrierte Produktionslösungen zur Herstellung von mono-und multikristallinen Solarzellen an. Hierzu gehören insbesondere Produktionsanlagen für PECVD sowie atmosphärische und Niederdruck-Diffusion oder Annealing. Je nach Kundenanforderung bieten wir auch integrierte Produktionslösungen für die Herstellung von Hochleistungssolarzellen mit den entsprechenden Prozess-, Technologie- und Servicepaketen an.

Neue Geschäftsfelder

Branchenübergreifend bietet centrotherm Anlagen für komplexe thermische Prozesse an. Dazu gehören insbesondere Prozesse für die Herstellung von Hochleistungsfasern aus Carbon oder Keramik, für die Batteriezellproduktion, Korrosionsschutz oder die Wasserstoff-Technologie. Diese Geschäftsaktivitäten sind im Geschäftsbereich Photovoltaik & Halbleiter enthalten.

MARKT UND WETTBEWERB

Für uns ist das frühzeitige Erkennen von Chancen und Risiken wichtig, um rechtzeitig und flexibel auf Marktentwicklungen reagieren zu können sowie aktiv Potenziale zu erkennen und zu nutzen. Daher betrachten wir nicht nur gesamtwirtschaftliche Indikatoren. Insbesondere kontinuierliche Kontakte mit Kunden, Forschungspartnern und Marktforschungsinstituten oder Verbänden ermöglichen es uns, Technologietrends sowie Veränderungen der Markt- und Wettbewerbsstruktur zu erfassen und deren Einfluss auf unsere künftige Umsatz-und Ergebnissituation abzuschätzen.

Ein wichtiger Indikator ist der politische Einfluss auf die Marktentwicklung. Dazu zählen beispielsweise europäische Forschungs- und Förderprogramme (u.a. TRANSFORM) sowie die Production Linked Incentive (PLI) Schemes in Indien. Auch wenn wir von diesen Faktoren nicht unmittelbar betroffen sind, analysieren wir diese und lassen mögliche Auswirkungen in unsere Planung und Vertriebsstrategie einfließen.

ABSATZMÄRKTE UND MARKTPOSITION

Das internationale Geschäft hat im Geschäftsjahr 2024 mit einem Exportanteil von 87,3 % (Vorjahr: 87,0 %) für uns unverändert eine zentrale Bedeutung. Dabei lagen unsere Hauptabsatzmärkte mit einem Anteil von 68,4 % (Vorjahr: 69,1 %) im asiatischen Raum. Der Anteil Chinas am Gesamtumsatz betrug 29,1 % (Vorjahr: 38,6 %).

Mit Kunden in Deutschland wurde ein Umsatz von 29.815 TEUR erzielt (Vorjahr: 19.022 TEUR). Dies entspricht einem Anteil von 12,7 % gegenüber 13,0 % im Vorjahr.

Marktposition Halbleiterindustrie

Zu unserem Kundenkreis gehören namhafte internationale Hersteller von Halbleitern und Mikroelektronikbauteilen. centrotherm zählt mit seinem Produktportfolio für Hochtemperaturprozesse bei der thermischen Behandlung von SiC-Wafern zu den führenden Anbietern. Der überwiegende Teil der Wettbewerber kommt aus Japan und China.

Bei den Horizontalanlagen für Silizium-Power-Halbleiter-Wafer gehört centrotherm ebenfalls zu den führenden Anbietern. Die wesentlichen Wettbewerber kommen aus den USA.

Marktposition Photovoltaikindustrie

centrotherm zählt zu den wenigen noch in Europa verbliebenen Anlagenlieferanten für die internationale Photovoltaikindustrie. Das centrotherm-Produktportfolio umfasst Produktionsanlagen sowie die dazugehörige Prozesstechnologie für PECVD, Diffusion sowie Annealing. Im dominierenden chinesischen Photovoltaikmarkt ist centrotherm aufgrund des hohen Preisdrucks der lokalen Wettbewerber weitestgehend verdrängt worden und muss sich auch in Indien einem zunehmenden Wettbewerb aus China stellen.

Im Bereich Photovoltaik-Einzelanlagen für die Produktion von Solarzellen zählen insbesondere chinesische Hersteller zu unseren wesentlichen Wettbewerbern.

MITARBEITER

Zum Stichtag 31. Dezember 2024 stieg die Mitarbeiterzahl auf 585 (31. Dezember 2023: 526). Die Mitarbeiterzahl ist nach Köpfen angegeben.

DIVERSITÄT

Diversität in der Führungsstruktur und auf allen Mitarbeiterebenen spielt für die CT AG als international agierendes Unternehmen eine wichtige Rolle. Bei centrotherm sind Menschen unterschiedlichen Geschlechts, nationaler Herkunft, Alters, Bildungs- und Berufshintergrunds tätig. Wir sehen eine Erhöhung des Frauenanteils in den Führungsebenen der CT AG grundsätzlich als eine Maßnahme, um Diversität im Unternehmen weiter zu fördern. Dies stellt für ein Unternehmen, das geprägt ist von MINT-Berufen, also Berufsbilder, die sich unter den Begriffen Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaft und Technik einordnen lassen, allerdings eine besondere Herausforderung dar. Bei der Besetzung des Aufsichtsrats, des Vorstands, der Führungsebenen sowie der gesamten Belegschaft steht jedoch stets die geeignete Qualifikation für die jeweilige Tätigkeit im Vordergrund, um auch künftig für den Wettbewerb in unserem internationalen Geschäft gut aufgestellt zu sein. Wir sind davon überzeugt, dass vielfältige Teams erhöhte Chancen für mehr Innovationskraft bieten und zu höherer Produktivität

führen. Dabei sollen alle Beschäftigten gleichberechtigt Wertschätzung erfahren, um motiviert ihr Potenzial einbringen zu können.

Zielfestlegung für den Frauenanteil im Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat hat am 17. Dezember 2024 beschlossen, für den Anteil von Frauen im Aufsichtsrat unverändert eine Zielgröße von 0 % festzulegen und hat hierfür eine Frist bis 16. Dezember 2029 bestimmt. Der Aufsichtsrat hat seine Entscheidung wie folgt begründet:

Hinsichtlich der Festlegung für den Aufsichtsrat ist zu berücksichtigen, dass der Aufsichtsrat der CT AG derzeit nur aus drei Mitgliedern besteht. Die Umsetzung einer Frauenquote im Aufsichtsrat könnte daher nur durch eine Erhöhung der Anzahl der Mitglieder im Aufsichtsrat umgesetzt werden. Der Aufsichtsrat hält die Anzahl von drei Mitgliedern im Aufsichtsrat jedoch für ausreichend. Aufgrund der Größe des Unternehmens ist derzeit nicht geplant, die Anzahl der Mitglieder des Aufsichtsrats zu erhöhen. Auch von Aktionärsseite ist bislang keine Tendenz zu erkennen, die Anzahl der Mitglieder im Aufsichtsrat zu erhöhen. Die derzeitigen Mitglieder des Aufsichtsrats sind bereits lange Jahre Aufsichtsrat der Gesellschaft. Die Aufsichtsratsmitglieder kennen die Gesellschaft, aber auch die Bereiche, in denen die Gesellschaft tätig ist, besser als etwaige neue Aufsichtsratsmitglieder. Selbst für den Fall einer Neuwahl im Aufsichtsrat soll nach Einschätzung des Aufsichtsrats das Geschlecht die Auswahlentscheidung zwischen möglichen Kandidaten nicht übermäßig stark bestimmen. Der Aufsichtsrat wird zwar grundsätzlich bei der Auswahl geeigneter Aufsichtsräte neben den fachlichen und persönlichen Qualifikationen, die die wesentliche Grundvoraussetzung für eine Bestellung darstellen, im Interesse einer diversen Zusammensetzung des Organs im konkreten Einzelfall auch die fachliche Diversität, die internationale Erfahrung und eine geschlechtlich diverse Besetzung des Aufsichtsrats berücksichtigen. Es ist aber nicht beabsichtigt, diese Abwägung schon heute abstrakt über die Festlegung einer festen Frauenquote weitgehend zu bestimmen.

Zielfestlegung für den Frauenanteil im Vorstand

Der Aufsichtsrat hat am 17. Dezember 2024 beschlossen, für den Anteil von Frauen im Vorstand unverändert eine Zielgröße von 0 % festzulegen und hat hierfür eine Frist bis 16. Dezember 2029 bestimmt. Der Aufsichtsrat hat seine Entscheidung wie folgt begründet:

Hinsichtlich der Festlegung für den Vorstand ist zu berücksichtigen, dass der Vorstand der ct AG derzeit nur aus zwei Mitgliedern besteht. Der Aufsichtsrat rechnet auch in den kommenden Jahren mit einer unveränderten Besetzung im Vorstand der Gesellschaft. Die Umsetzung einer Frauenquote im Vorstand könnte daher nur durch eine Erhöhung der Anzahl der Mitglieder umgesetzt werden. Der Aufsichtsrat hält die Anzahl von zwei Mitgliedern im Vorstand jedoch für ausreichend. Aufgrund der Größe des Unternehmens ist derzeit nicht geplant, die Anzahl der Mitglieder des Vorstands zu erhöhen. Die derzeitigen Mitglieder des Vorstands sind bereits lange Jahre Vorstand der Gesellschaft und haben aus Sicht des Aufsichtsrats eine hervorragende Leistung erbracht. Die beiden Vorstände kennen die Gesellschaft, aber auch die Bereiche, in denen die Gesellschaft tätig ist, besser als etwaige neue Vorstandsmitglieder. Bereits aus diesen Gründen ist derzeit nicht angedacht, einen Wechsel in einer der Personen des Vorstands vorzunehmen. Selbst für den Fall, dass eine Neubesetzung des Vorstands in der Zukunft erfolgen muss, soll das Geschlecht die Auswahlentscheidung zwischen möglichen Kandidaten nicht übermäßig stark bestimmen. Der Aufsichtsrat wird zwar grundsätzlich bei der Auswahl geeigneter Vorstände neben den fachlichen und persönlichen Qualifikationen, die die wesentliche Grundvoraussetzung für eine Bestellung darstellen, im Interesse einer diversen Zusammensetzung des Organs im konkreten Einzelfall auch die fachliche

Diversität, die internationale Erfahrung und eine geschlechtlich diverse Besetzung des Vorstands berücksichtigen. Es ist aber nicht beabsichtigt, diese Abwägung, die anlässlich eines konkreten Bewerberfeldes getroffen werden soll, schon heute abstrakt über die Festlegung einer festen Frauenquote weitgehend zu bestimmen.

Zielfestlegungen für den Frauenanteil in den Führungsebenen unterhalb des Vorstands

Der Vorstand hat am 18. Dezember 2024 beschlossen, für den Anteil von Frauen im Hinblick auf die erste Führungsebene unterhalb des Vorstands nunmehr eine Zielgröße von drei weiblichen Mitgliedern festzulegen und hat hierfür eine Frist bis zum 17. Dezember 2029 bestimmt. Derzeit sind in dieser Führungsebene vierzehn Personen (davon drei Frauen) beschäftigt. Des Weiteren wurde für den Anteil von Frauen im Hinblick auf die zweite Führungsebene unterhalb des Vorstands unverändert eine Zielgröße von keinem weiblichen Mitglied festgelegt und hierfür eine Frist bis zum 17. Dezember 2029 bestimmt. In dieser zweiten Führungsebene sind derzeit keine weiblichen Personen beschäftigt. In diesen Bereichen sind ganz überwiegend MINT-Qualifikationen erforderlich, so dass der Vorstand auf dieser Ebene basierend auch auf den Erfahrungen der letzten Jahre einen Frauenanteil nicht für realistisch ansieht. Gleichwohl wird der Vorstand auch künftig bei der Auswahl geeigneter Bewerber für die Führungsebenen unterhalb des Vorstands neben den fachlichen und persönlichen Qualifikationen, die die wesentliche Grundvoraussetzung für eine Anstellung darstellen, im Interesse einer diversen Zusammensetzung der Belegschaft auch in den Führungsebenen unterhalb des Vorstands im konkreten Einzelfall auch die fachliche Diversität, die internationale Erfahrung und eine geschlechtlich diverse Besetzung innerhalb der Belegschaft berücksichtigen.

EINKAUF & BESCHAFFUNG

Oberstes Ziel des Einkaufs und der Beschaffung ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der CT AG in Bezug auf Technologie, Qualität, Liefertreue und Kosten in einem für die Photovoltaik- und Halbleiterindustrie typisch zyklischen Marktumfeld abzusichern.

Als produzierendes Unternehmen ist der Anteil der Materialbeschaffung bei der CT AG in der Wertschöpfung hoch, was sich auch im Materialaufwand von über 170 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2024 widerspiegelt. Nur vereinzelt werden Bauteile von centrotherm selbst hergestellt. Die für die Produktion benötigten Komponenten und Bauteile werden vorwiegend von Lieferanten aus Deutschland eingekauft. Weitere Beschaffungsmärkte liegen in Großbritannien, Osteuropa, USA, China und Japan. Der Anteil der Direktlieferanten bzw. Tier-1-Lieferanten beläuft sich auf rund 90 %. Mechanische Baugruppen werden schwerpunktmäßig aus Osteuropa bzw. Ungarn bezogen.

Bei den zu beschaffenden Materialien handelt es sich insbesondere um elektronische Komponenten, Heiz-, Kühl-und sonstige -Baugruppen, Vakuumtechnik sowie Automatisierungs- und Messtechnik. Bei unseren Hauptlieferanten beziehen wir Bauteile aus Siliziumcarbid, Graphit oder Quarz, Heizkassetten, Handling-Systeme, elektro- und mechanischen Baugruppen sowie Bauteile für die Prozessgasversorgung.

Im Rahmen des Lieferantenmanagements bauen wir stetig die Beziehungen zu unseren qualitätsgeprüften Lieferanten aus und identifizieren darüber hinaus auch im Rahmen unserer Global-Sourcing-Strategie neue Lieferanten insbesondere in Asien. Auch dadurch sind wir in der Lage, unsere Produkte technologisch weiterzuentwickeln. Über Zweit- oder Drittlieferanten stellen wir sicher, dass die Versorgung mit Bauteilen oder -gruppen möglichst nicht durch Lieferengpässe oder -ausfälle unterbrochen wird, und minimieren andererseits mögliche Abhängigkeitsrisiken. Sowohl unsere Lieferanten als auch die Qualität der von ihnen gelieferten Waren werden laufend überwacht.

Der Bereich Einkauf umfasst den strategischen Einkauf, das Lieferantenmanagement sowie den operativen Einkauf und die Disposition. Er ist organisatorisch so strukturiert, dass die Dynamik der Beschaffungsanforderungen effizient unterstützt wird. Von unserem Stammsitz in Blaubeuren aus koordinieren wir unsere Lieferketten - auch für unsere Produktion in Kunshan/China. Lieferanten in China werden über die Einkaufsorganisation aus Kunshan betreut.

PRODUKTION

Die Effizienz und Flexibilität des operativen Bereichs Produktion haben wesentlichen Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit der CT AG. Wir verfolgen daher konsequent das Ziel, die Produktqualität sowie die Liefertreue zu sichern und kontinuierlich zu erhöhen, bei gleichzeitig möglichst niedrigen Produktionskosten. Im Sinne von "Lean Operations" sind kontinuierliche Verbesserungsprozesse, zielgerichtete Optimierungsprojekte sowie Qualitäts- und e-Kanban-Regelkreise implementiert. Mit dem Shop-Floor-Management werden die Produktionsteams durch Visualisierung von Auftragsstatus und wesentlichen Kennzahlen gezielt gesteuert bzw. informiert und können sich auch aktiv zur Optimierung der Produktionsprozesse einbringen. Die Mitarbeiter werden bedarfsgerecht qualifiziert, um einen optimalen Produktionsablauf auch bei wechselnden Anlagentypen zu sichern.

Seit 2018 haben wir mit unserer Tochtergesellschaft centrotherm Machinery (Kunshan) Co. Ltd. unsere Produktionskapazitäten für den wichtigen Absatzmarkt China ausgebaut. Die Produktion in Kunshan wird über den Hauptproduktionsstandort Blaubeuren koordiniert und kontinuierlich weiterqualifiziert. Von dort werden auch Bauteile in andere asiatische Länder wie Indien verschickt.

VERTRIEB

Die Vertriebsstrukturen der CT AG sind auf das dominierende Auslandsgeschäft ausgerichtet. Wir sind mit Service-und Vertriebsgesellschaften in allen wichtigen Märkten vor Ort vertreten und so jederzeit nah an unseren Kunden sowie am aktuellen Marktgeschehen.

Der Vertrieb erfolgt im Wesentlichen durch unsere lokalen Service- und Vertriebsgesellschaften und wird zentral von Blaubeuren insbesondere durch den technischen Vertrieb sowie das Projektmanagement unterstützt.

SERVICE & AFTER SALES

Das centrotherm Service-Team ist wie der Vertrieb weltweit über unsere Service- und Vertriebsgesellschaften in China, Indien, Korea, Taiwan, Singapur und den USA vertreten. Unsere Service-Spezialisten in den jeweiligen Customer Service Desks unterstützen die Kunden telefonisch, per Fernwartung oder direkt vor Ort. Die weltweiten Serviceeinsätze werden von den Niederlassungen koordiniert bzw. gesteuert und teilweise gesellschaftsübergreifend durchgeführt. Neben dem Kundenservice bei etwaigen Anlagenstörungen, Wartungen oder Reparaturen bieten wir sowohl kundenspezifische Upgrade-Pakete für unserer Produktionsanlagen als auch Ersatzteile an. So können wir gewährleisten, dass die neuesten Technologien und Entwicklungen jederzeit in bereits produzierende Maschinen integriert werden können. Daneben können durch Upgrades Durchsatz und Verfügbarkeit gesteigert und die Sicherheit der Anlagen erhöht werden. Die Upgrades werden nach den gängigen CE-Richtlinien geplant und integriert. Zusätzlich bieten wir Theorie- und Praxis-Trainings an, die das nötige Prozess-und Fachwissen für die Bedienung von centrotherm-Anlagen vermitteln. Unsere technischen Schulungen werden nach SEMI Standard: SEMI PBET (Performance-based Equipment Training) E150-1107 durchgeführt.

FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

Zur Unternehmenssteuerung setzt centrotherm drei wesentliche Finanzkennzahlen ein: Gesamtleistung, EBITDA und Auftragseingang. Diese Kennzahlen werden im Zuge von institutionalisierten, monatlich erstellten Reports an den Vorstand berichtet. Darüber hinaus werden neue Aufträge bei Eingang nach Art und Inhalt des Auftrags an den Vorstand kommuniziert.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Die Forschungs- und Entwicklungsarbeit (F&E) ist eine der wichtigsten Säulen zum Erhalt bzw. Ausbau der Marktposition und damit zur Sicherung des unternehmerischen Erfolgs. Dabei stehen insbesondere die Optimierung und die Weiterentwicklung unserer Produktionsanlagen sowie der Prozesse im Fokus unserer Teams im In- und Ausland. centrotherm arbeitet mit Forschungsinstituten zusammen, beteiligt sich an Forschungsprogrammen und setzt auf eine lösungsorientierte Zusammenarbeit mit der Industrie.

Im Berichtszeitraum hat centrotherm seine Entwicklungsziele mit seinen Technologen, Prozessingenieuren und Integrationsexperten konsequent weiterverfolgt. Im Jahr 2024 hat die CT AG insgesamt 15.943 TEUR (Vorjahr: 12.603 TEUR) für Forschung & Entwicklung investiert. 147 Mitarbeiter waren zum Ende des Geschäftsjahres 2024 für Technologie und Forschung bei der CT AG tätig, welche zum Teil auch auftragsbezogene Tätigkeiten ausgeführt haben.

Schwerpunkte der F&E für die Halbleiter- und Mikroelektronikindustrie

Zum Ausbau unseres Halbleitergeschäfts setzen wir auf eine Optimierung bestehender Prozesse und Anlagen sowie auf die Entwicklung neuer Lösungen für unsere Kunden aus der Halbleiter- und Mikroelektronikindustrie. An unseren Standorten Blaubeuren und Hannover betreiben wir die Entwicklungsarbeit für diese Industrie. In unserem Reinraumforschungslabor in Blaubeuren führen wir Demonstrationsreihen für unsere Kunden durch. So können wir die technologische Leistungsfähigkeit unserer Anlagen demonstrieren, aktuelle Prozesse charakterisieren sowie weitere neue Anwendungen erschließen.

centrotherm ist Konsortialpartner und Technologielieferant des europäischen Forschungsprojekts TRANSFORM, das von der EU im Rahmen des Forschungsprogramms KDT JU (Key Digital Technologies Joint Undertaking) sowie nationalen Institutionen gefördert wird. Das Projekt zielt darauf ab, die europäische Wettbewerbsfähigkeit in der Siliziumcarbid (SiC)-Fertigung zu stärken und die neue Technologie zur industriellen Reife zu bringen. Die SiC-Technologie ermöglicht eine deutliche Steigerung der elektrischen Energieeffizienz. Neben den technologischen und gesellschaftlichen Zielen ist das Hauptziel, den Weg zu einer grünen Wirtschaft, z.B. durch klimaneutrale Mobilität zu ebnen.

Ein wichtiger Schwerpunkt unserer F&E-Aktivitäten sind Automatisierungslösungen für unsere Produktionsanlagen.

Schwerpunkte der F&E für die Photovoltaikindustrie

In der Forschung & Entwicklung für die Photovoltaikindustrie setzt centrotherm auf Partnerschaften mit dem Institut für Solarenergieforschung GmbH Hameln (ISFH), dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg sowie dem International Solar Energy Research Center (ISC) in Konstanz. Kern der Kooperationen sind die Erprobung und Weiterentwicklung neuer Prozesse für die Massenproduktion von hocheffizienten

Solarzellenkonzepten wie z. B. durch passivierte Kontakte. Dabei stehen die konsequente Effizienzsteigerung von Solarzellen und die kontinuierliche Senkung der Produktionskosten im Vordergrund.

centrotherm ist an zahlreichen nationalen und internationalen Forschungsprojekten beteiligt, die zum Ziel haben, industrielle Fertigungsprozesse für Solarzellen effizienter und leistungsfähiger zu gestalten.

Schwerpunkte der F&E für neue Technologien

Zur weiteren Diversifizierung unseres Geschäftsmodells arbeiten wir kontinuierlich mit Industriepartnern zusammen, um neue Anwendungsmöglichkeiten für unsere Kernkompetenzen und daraus abgeleitet für unser zukünftiges Produktportfolio zu identifizieren. Dazu zählen Anlagen zur Herstellung von Hochleistungsfasern aus Keramik und Carbon. Darüber hinaus arbeitet centrotherm mit Industriekunden auch an Produktionslösungen für die Batteriefertigung. In der langfristig ausgerichteten Entwicklungsarbeit ist centrotherm an Forschungsprojekten zur Herstellung von grünem Wasserstoff beteiligt.

MARKTENTWICKLUNG UND WIRTSCHAFTLICHES UMFELD GESAMTWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG

Laut der Frühjahrsprognose des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) ist die Weltwirtschaft im Jahr 2024 um 3,2 % gewachsen. Dabei nahm die globale Wirtschaftsleistung im Schlussquartal in wenig verändertem Tempo zu. Während sich der Produktionsanstieg in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften etwas verlangsamte, zog die Wirtschaft in den Schwellenländern an, insbesondere weil sich die zuvor schwache Konjunktur in China und in Indien belebte.

Der Euroraum verzeichnete gegenüber dem Vorjahr eine leichte Erholung mit einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 0,8 % (2023: 0,5 %). Die deutsche Wirtschaft stagnierte hingegen im Jahr 2024 (0,2 %; 2023: -0,1 %).

Die US-Wirtschaft zeigte sich erneut robust. Das BIP wuchs im Jahr 2024 um 2,8 % (Vorjahr: 2,9 %).

In China verzeichnete die im Sommerhalbjahr sehr schwache Konjunktur im vierten Quartal eine Belebung. Gründe hierfür waren in erster Linie kräftige Exportzuwächse, aber auch Impulse sowohl von der Geld- als auch von der Finanzpolitik. In Summe lag der Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts bei 5,0 % im Jahr 2024

(Vorjahr: 5,4 %).

Die indische Volkswirtschaft verzeichnete 2024 einen Zuwachs des BIP von 6,5 % nach 8,6 % im Vorjahr. Die ostasiatischen Schwellenländer verbuchten im Berichtsjahr Plus von 4,0 % nach 3,4 % im Vorjahr.

HALBLEITERBRANCHE

Insbesondere die Nachfrage nach SiC-Komponenten wurde seit 2022 durch die wachsende E-Mobilität sowie den Einsatz in Wechselrichtern und 800-Volt-Batterien massiv angekurbelt. Dementsprechend haben international führende Hersteller in Asien, den USA und Europa in neue Halbleiterfabriken für 150-mm- oder 200-mm-SiC-Leistungshalbleiter investiert. Der vorläufige Höhepunkt der Investitionen wurde im Jahr 2023 erreicht, doch inzwischen hat sich das Investitionsniveau abgeschwächt. Mit der Verschiebung von Kundenaufträgen für geplante Fabriken oder neue Anlagen wurde bei centrotherm bereits Ende 2024 der Eintritt in eine Konsolidierungsphase spürbar.

Eine schwache Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, politische Unsicherheiten sowie eine sich verschlechternde Wirtschaftslage in Europa sind Gründe für die anhaltende Marktkonsolidierung. Zudem steht die Halbleiterindustrie vor strukturellen Herausforderungen. Hierbei spielt auch der zunehmende Wettbewerbsdruck durch chinesische Hersteller eine Rolle, mit dem sich Unternehmen in Europa, den USA und Japan konfrontiert sehen.

Auch im Bereich Produktionslösungen für thermische Prozesse bei siliziumbasierten Leistungshalbleitern auf 200 mm und 300-mm-Wafern verzeichnet centrotherm derzeit Marktverschiebungen. Kunden passen ihre Investitionspläne an und verschieben den Bau neuer Fabriken oder den Austausch bestehender Produktionsanlagen.

PHOTOVOLTAIKBRANCHE

Laut BloombergNEF (BNEF) wurden im Jahr 2024 weltweit Photovoltaik-(PV)-Module mit einer Gesamtleistung von 599 GW neu installiert. Das entspricht einem Wachstum von über 35 % gegenüber den bereits starken Installationen im Vorjahr von 444 GW. Der Preisverfall der Module auf ein Rekordtief führt jedoch zu erheblichen Verlusten für die Hersteller. Einige Unternehmen könnten aufgrund dieses Marktzyklus sogar vollständig vom Markt verschwinden, so BNEF.

Der weltweit hohen Nachfrage nach PV-Modulen stehen insbesondere in China enorme Produktionskapazitäten gegenüber, die den Bedarf an Solarzellen und -modulen deutlich übersteigen. Allein die führenden chinesischen Modulhersteller verfügen über eine Produktionskapazität von rund 840 GW (BNEF - Global PV Market Outlook Q4-2023). Diese Überkapazitäten haben direkte Auswirkungen auf die Modulpreise: Sie sind auf ein Rekordtief von 0,096 USD pro Watt gefallen. Dies verschärft den Wettbewerb unter den führenden chinesischen Herstellern. Wir beobachten im chinesischen Markt eine deutliche Zurückhaltung bei Investitionen in neue Produktionskapazitäten.

Im Gegensatz dazu investieren in Indien sowohl etablierte Solarzellenhersteller als auch neue Marktteilnehmer verstärkt in den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten oder treiben entsprechende Pläne voran. Diese Entwicklung wird maßgeblich durch die Production Linked Incentive (PLI)-Programme der indischen Regierung gefördert, die darauf abzielen, die Photovoltaikindustrie des Landes unabhängiger vom hohen Import von Solarzellen aus China zu machen.

Auf technologischer Ebene hat sich die Zellarchitektur TOPCon (Tunnel Oxide Passivated Contact) nach PERC (Passivated Emitter and Rear Cell) rasch als neuer Branchenstandard etabliert. Auch Heterojunction (HJT)- und Back-Contact (XBC)-Technologien werden bereits im Gigawatt-Maßstab in der Massenproduktion eingesetzt - ihr Marktanteil bleibt jedoch deutlich hinter den Produktionskapazitäten für TOPCon-Solarzellen zurück.

Angesichts des hohen Preisdrucks entlang der gesamten Wertschöpfungskette suchen Solarzellenhersteller verstärkt nach wettbewerbsfähigen Zelltechnologien für den zukünftigen Ausbau ihrer Produktionskapazitäten.

ANALYSE DER FINANZWIRTSCHAFTLICHEN SITUATION WICHTIGE HINWEISE UND VORBEMERKUNGEN

Alle Angaben beziehen sich auf die CT AG. Margen und Quoten beziehen sich - sofern im Text nicht anders angegeben -auf die Gesamtleistung.

Zur besseren Lesbarkeit wird das Geschäftsjahr 2023 auch als "Vorjahr" bezeichnet.

AUFTRAGSENTWICKLUNG

Im Geschäftsjahr 2024 gingen Aufträge mit einem Gesamtvolumen von 157.234 TEUR bei der CT AG ein (Vorjahr: 261.623 TEUR). Davon entfällt ein Auftragsvolumen von 137.631 TEUR auf die Halbleiterindustrie und 18.721 TEUR auf die Photovoltaikindustrie (Vorjahr: HL 218.275 TEUR bzw. PV 42.363 TEUR). Aus neuen Geschäftsfeldern konnten Aufträge in Höhe von 882 TEUR gewonnen werden (Vorjahr: 985 TEUR).

Auf Asien entfiel ein Auftragsvolumen von 130.548 TEUR (Vorjahr: 164.189 TEUR), womit rund 83,0 % (Vorjahr: 62,8 %) aller Aufträge im Geschäftsjahr 2024 von asiatischen Kunden kamen. Dabei summierten sich die Aufträge aus China auf insgesamt 104.420 TEUR bzw. 66,4 % (Vorjahr: 105.351 TEUR bzw. 40,3 %). Aus Europa kamen

Aufträge mit einem Gesamtvolumen von 17.544 TEUR (Vorjahr: 52.685 TEUR), wovon 13.842 TEUR auf Deutschland entfielen. China zählte mit einem Auftragsvolumen von 104.420 TEUR zum wichtigsten Absatzmarkt im abgelaufenen Geschäftsjahr, gefolgt von Indien (17.551 TEUR) und Deutschland (13.842 TEUR).

Zum 31. Dezember 2024 verfügt die CT AG über einen Auftragsbestand von 450.201 TEUR nach 529.398 TEUR zum Vorjahresstichtag. Die sich in der Bestandsveränderung widerspiegelnden Erträge aus der Abarbeitung bestehender Kundenaufträge werden bei der Ermittlung des Auftragsbestandes nicht mindernd berücksichtigt.

UMSATZ- UND ERGEBNISENTWICKLUNG

Umsatz und Gesamtleistung

Im Geschäftsjahr 2024 hat die CT AG einen Umsatz von 235.373 TEUR erzielt (Vorjahr: 146.028 TEUR). Asien war erneut der größte Absatzmarkt mit Umsatzerlösen von insgesamt 161.059 TEUR (Vorjahr: 100.809 TEUR). Die Exportquote betrug 87,3 % nach 87,0 % im Vorjahr. Die Umsatzerlöse nach Regionen stellen sich wie folgt dar:

01.01.2024-

01.01.2023-

Anteil

Anteil

in TEUR

31.12.2024

31.12.2023

GJ 2024

GJ 2023

Deutschland

29.815

19.022

12,7%

13,0%

Übriges Europa

26.272

18.422

11,2%

12,6%

China

68.609

56.364

29,1%

38,6%

Indien

49.046

9.406

20,8%

6,5%

Übriges Asien

43.404

35.039

18,5%

24,0%

Übrige

18.227

7.775

7,7%

5,3%

Summe

235.373

146.028

100,0%

100,0%

Die Umsatzerlöse aus der Region "Übriges Asien" verteilen sich im Wesentlichen auf Südkorea mit 12.636 TEUR, Japan mit 10.976 TEUR sowie Taiwan mit 7.700 TEUR. Bei den übrigen Umsatzerlösen entfallen 18.145 TEUR auf die USA.

Die Umsatzerlöse nach Produkten und Dienstleistungen stellen sich wie folgt dar:

01.01.2024-

01.01.2023-

Anteil

Anteil

in TEUR

31.12.2024

31.12.2023

GJ 2024

GJ 2023

Einzelequipment

214.149

128.712

91,0%

88,1%

Service und Ersatzteile

19.638

15.635

8,3%

10,7%

Sonstige Umsätze

1.586

1.681

0,7%

1,2%

Summe

235.373

146.028

100,0%

100,0%

Die Umsätze mit Einzelequipment entfallen mit 147.525 TEUR (Vorjahr: 107.093 TEUR) auf Anlagen für die Halbleiterindustrie. Daneben wurden 65.804 TEUR (Vorjahr: 21.180 TEUR) Umsatzerlöse mit Produktionsanlagen für die Photovoltaikindustrie erzielt. Auf neue Geschäftsfelder entfallen Umsätze in Höhe von 820 TEUR (Vorjahr: 439 TEUR).

Aufwands- und Ergebnisentwicklung

Auszug aus der Gewinn- und Verlustrechnung

in TEUR

01.01.2024-

31.12.2024

01.01.2023-

31.12.2023

146.028

48.297

248

194.573

9.132

-119.201

-36.530

-29.616

18.358

-3.517

1.388

-929

-1.525

13.775

-83

13.692

-38.306

0

-24.614

Umsatzerlöse

235.373

Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen und Leistungen

51.411

Aktivierte Eigenleistungen

1.016

Gesamtleistung

287.800

Sonstige betriebliche Erträge

4.740

Materialaufwand

-177.433

Personalaufwand

-41.675

Sonstige betriebliche Aufwendungen

-37.399

EBITDA

36.033

Abschreibungen

-3.995

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

1.790

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

-1.011

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

-2.861

Ergebnis nach Steuern

29.955

Sonstige Steuern

-84

Jahresüberschuss

29.871

Verlustvortrag aus dem Vorjahr

-24.614

Einstellung in die Gewinnrücklagen (gesetzliche Rücklage)

-263

Bilanzgewinn/-verlust

4.994

Die sonstigen betrieblichen Erträge summierten sich auf 4.740 TEUR, wovon 1.451 TEUR auf Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (Vorjahr: 3.575 TEUR) sowie 1.188 TEUR auf Erträge aus Fördermitteln für F&E-Projekte (Vorjahr: 1.143 TEUR) entfallen. Zudem stammt ein sonstiger betrieblicher Ertrag in Höhe von 400 TEUR (Vorjahr: 3.138 TEUR) aus der Neubewertung des Rückzahlungsanspruchs im Zusammenhang mit einem ehemaligen Großprojekt in Algerien.

Im Geschäftsjahr 2024 stieg der im Zusammenhang mit der Gesamtleistung stehende Materialaufwand inklusive der Aufwendungen für bezogene Leistungen von 119.201 TEUR im Vorjahr auf 177.433 TEUR. Im Berichtsjahr liegt die an der Gesamtleistung gemessene Materialaufwandsquote bei 61,7 % und somit auf dem Niveau des Vorjahres von 61,3 %.

Der Personalaufwand stieg im Geschäftsjahr 2024 von 36.530 TEUR auf 41.675 TEUR. Die Zahl der Mitarbeiter nahm zum Stichtag 31. Dezember 2024 deutlich auf 585 zu (Vorjahresstichtag: 526). Die Mitarbeiterzahl ist nach Köpfen angegeben.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen beliefen sich im Berichtsjahr auf 3.995 TEUR nach 3.517 TEUR im Vorjahr. Auf außerplanmäßige Abschreibungen entfielen 733 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR).

Im Geschäftsjahr 2024 nahmen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 29.616 TEUR im Vorjahr um 7.783 TEUR auf 37.399 TEUR zu. Die Veränderung ist im Wesentlichen auf die gestiegenen Aufwendungen für Fracht und Verpackung in Höhe von 7.849 TEUR (2023: 3.672 TEUR), für Reisekosten in Höhe von 2.210 TEUR (Vorjahr: 1.910 TEUR) sowie für Leiharbeit in Höhe von 1.900 TEUR (Vorjahr: 1.416 TEUR) zurückzuführen. Leicht gesunken gegenüber dem Vorjahr sind die sonstigen betrieblichen Aufwendungen für Rechtsberatung (2024:

1.766 TEUR nach 1.997 TEUR im Vorjahr), für Provisionen (2024: 5.178 TEUR nach 5.249 TEUR im Vorjahr) sowie die Aufwendungen für projektbezogene oder weitere Fremdleistungen (2024: 5.871 TEUR nach 5.917 TEUR im Vorjahr).

Das Ergebnis vor Steuern für das Jahr 2024 hat sich mit 32.816 TEUR gegenüber dem Vorjahreswert von

15.300 TEUR mehr als verdoppelt. Nach Abzug der Steuern vom Einkommen und Ertrag sowie sonstigen Steuern belief sich der Jahresüberschuss der CT AG für das Geschäftsjahr 2024 auf 29.871 TEUR (Vorjahr: 13.692 TEUR). Zum 31. Dezember 2024 ergab sich ein Bilanzgewinn der CT AG von 4.994 TEUR (31. Dezember 2023: Bilanzverlust von 24.614 TEUR).

Im Geschäftsjahr 2024 betrug das Ergebnis je Aktie bei einer Anzahl von 21.162.380 Aktien 1,40 EUR nach 0,65 EUR im Vorjahr.

Beurteilung des Vorstands über die Geschäftsentwicklung

Dem herausfordernden Marktumfeld entsprechend entwickelte sich der Auftragseingang im Geschäftsjahr 2024 schwächer als in den überdurchschnittlichen Vorjahren. Der von der CT AG erzielte Auftragseingang liegt mit rund 160 Mio. EUR innerhalb der Prognose von 150 bis 180 Mio. EUR. Der Vorstand passte Anfang November 2024 seine ursprüngliche Prognose von 200 bis 300 Mio. EUR an, nachdem geänderte Marktbedingungen zur Verschiebung von geplanten Kundenaufträgen geführt hatten. Über 87 % der Neuaufträge bzw. 137,6 Mio. EUR kamen aus der Halbleiter- und Mikroelektronikindustrie, was nahezu Vorjahresanteil von 83 % entspricht. 18,7 Mio. EUR bzw. rund 12 % entfielen auf Neuaufträge aus der Photovoltaikindustrie.

Im Berichtsjahr hat die CT AG eine Gesamtleistung von rund 288 Mio. EUR erreicht, welche oberhalb der Prognose von 170 bis 270 Mio. EUR liegt (Vorjahr: 194,6 Mio. EUR). Die Ursachen hierfür liegen zum einen in den gegenüber den Prognoseannahmen effizienteren und zügigeren Produktionsabläufen. Darüber hinaus konnten Kundenabnahmen früher und in höherer Anzahl als prognostiziert erreicht werden, was zu einer über der ursprünglichen Prognose liegenden Erlösrealisierung geführt hat. Mit einem EBITDA von 36,0 Mio. EUR wurde die Prognose eines positiven EBITDA im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich ebenfalls deutlich übertroffen.

Der Vorstand sieht sich auf dem Weg zur einer nachhaltig profitablen Geschäftsentwicklung bestätigt und zeigt sich mit dem Geschäftsverlauf im Jahr 2024 zufrieden. Die Ertragskraft der CT AG hat sich durch den stark zunehmenden Anteil des Geschäfts mit der Halbleiterindustrie deutlich verbessert.

VERMÖGENSLAGE

in TEUR

31.12.2024

31.12.2023

37.440

247.521

1.112

286.073

Anlagevermögen

38.425

Umlaufvermögen

325.734

Rechnungsabgrenzungsposten

1.140

Gesamt Aktiva

365.299

Auszug aus der Bilanz Aktiva

Passiva

Eigenkapital

84.155

54.284

28.163

203.497

129

286.073

Rückstellungen

25.944

Verbindlichkeiten

255.115

Rechnungsabgrenzungsposten

85

Gesamt Passiva

365.299

Wesentliche Bilanzeffekte im Berichtszeitraum

Das Umlaufvermögen der CT AG stieg von 247.521 TEUR um 78.213 TEUR auf 325.734 TEUR zum 31. Dezember 2024. Wesentlich verantwortlich für die Veränderung dieses Bilanzpostens war die Zunahme der Vorräte insbesondere bei den unfertigen Erzeugnissen von 119.937 TEUR auf 169.717 TEUR. Gegenläufig wirkte sich die Abnahme bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen aus, die insbesondere aus der Abarbeitung des Auftragsbestands resultiert (31. Dezember 2024: 28.838 TEUR gegenüber 49.582 TEUR zum Vorjahresstichtag). Außerdem nahmen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 6.893 TEUR um 9.263 TEUR zu auf

16.156 TEUR, da zum Ende des Geschäftsjahres eine Vielzahl von Projekten fakturiert und im Umsatz realisiert wurde.

Der Kassenbestand sowie die Guthaben bei Kreditinstituten stiegen deutlich auf 92.310 TEUR nach 48.316 TEUR zum Vorjahresstichtag. Hierzu haben insbesondere auch die erhaltenen Kundenanzahlungen beigetragen.

Auf der Passivseite der Bilanz nahm das Eigenkapital der CT AG von 54.284 TEUR zum Vorjahresstichtag auf

84.155 TEUR zum 31. Dezember 2024 zu. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich um vier Prozentpunkte von 19,0 % auf 23,0 %.

Der Anstieg der Verbindlichkeiten der CT AG in Höhe von 51.618 TEUR gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf die Zunahme der erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen zurückzuführen, die im Zusammenhang mit dem hohen Auftragsbestand stehen.

LIQUIDITÄT UND FINANZIERUNG

Vorrangiges Ziel des Finanzmanagements ist es sicherzustellen, dass eine ausreichende Liquiditätsausstattung und die finanzielle Substanz der CT AG erhalten bleiben.

Ende 2022 hat die CT AG drei Verträge mit einem Avalrahmen von insgesamt 34.000 TEUR abgeschlossen. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 lag die Inanspruchnahme der Avalrahmen bei insgesamt 16.203 TEUR. Garantien gegenüber Dritten oder Tochtergesellschaften bestanden zum Stichtag nicht.

Im Geschäftsjahr 2024 war der Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit mit 47.972 TEUR deutlich positiv (Vorjahr: negativer Cashflow in Höhe von 9.957 TEUR). Neben dem positiven Vorsteuerergebnis der CT AG haben sich insbesondere die Zunahme der erhaltenen Anzahlungen um 51.633 TEUR sowie die abgerechneten Lieferungen und Leistungen positiv auf den Cashflow ausgewirkt.

Im Berichtszeitraum ergab sich ein Cashflow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von -3.978 TEUR (Vorjahr:

-2.846 TEUR), der im Wesentlichen auf Investitionen in das Sachanlagevermögen in Höhe von 3.868 TEUR beruht. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug wie im Vorjahr 0 TEUR.

Die zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds im Berichtsjahr betrug 43.994 TEUR nach -12.803 TEUR

im Vorjahr. Der Finanzmittelfonds zum 31. Dezember 2024 umfasste ausschließlich den Kassenbestand sowie Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 92.310 TEUR (31. Dezember 2023: 48.316 TEUR). Eine planmäßig kurzfristige Verfügungsbeschränkung aufgrund von bar hinterlegten Avalen besteht zum Bilanzstichtag nicht mehr, da das letzte Aval mit Barhinterlegung Ende Januar 2024 von der Bank ausgebucht und die in bar hinterlegte Sicherheit freigegeben wurde (Vorjahr: 189 TEUR). Die verfügbare, freie Liquidität betrug demnach zum Bilanzstichtag 92.310 TEUR.

CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

Die Identifikation und systematische Steuerung von Chancen und Risiken tragen maßgeblich zum Erfolg eines Unternehmens bei. Als integrativer Bestandteil aller Kernprozesse im Konzern kommt dem Risiko- und Chancenmanagement daher eine zentrale Bedeutung zu. Um Risiken oder Chancen frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und konsequent zu managen, setzen wir ein konzerneinheitliches Risiko- und Chancenmanagementsystem ein. Die Identifikation und Bestandsaufnahme von Risiken sowie die Einleitung und Nachverfolgung geeigneter Maßnahmen zur Risikoverringerung werden vom Management mit der Unterstützung von Fach- und Führungskräften sowie Rechtsberatern mindestens jährlich durchgeführt. Die Chancen werden im gleichen Turnus berichtet.

RISIKOPOLITIK UND -STRATEGIE

Die Entwicklung neuer Technologien und deren Umsetzung in hochleistungsfähige Produktionsanlagen zählen zu den Stärken des Konzerns. Um auch in Zukunft zu den Vorreitern bei thermischen Lösungen und Prozesstechnologie in Industrie, Forschung und Entwicklung zu gehören, werden bestehende Produkte und Prozesse weiter- oder neu entwickelt. Neben der Weiterentwicklung von Produktionslösungen für Märkte, in denen der Konzern bereits aktiv ist, erweitern wir unser Produktportfolio und bedienen neue Märkte. Die Erfolgsaussichten von Neuentwicklungen sind vor allem im Anfangsstadium nicht immer hundertprozentig prognostizierbar. centrotherm ist sich bewusst, dass mit der Entwicklung von neuen Prozessen und Produkten sowie dem Eintritt in neue Märkte auch Risiken verbunden sind. Aus Sicht des Vorstands ist es aber dennoch sinnvoll, solche unternehmerischen Risiken einzugehen, um den hohen Innovationsgrad zu halten, Marktchancen wahrzunehmen und somit die Ertragskraft des Konzerns für die Zukunft nachhaltig zu sichern.

CHANCEN

Vertrieb und Absatz

Halbleiter- und Mikroelektronikindustrie

centrotherm nimmt mit seinem Produktportfolio für die thermische Behandlung von Siliziumcarbid-Wafern eine führende Marktposition ein und bedient weltweit renommierte Hersteller mit seinen Hochtemperatur-Prozessanlagen. Diese Marktstellung bietet mittel- bis langfristig Chancen, als wichtiger Player in diesem wachsenden SiC-Markt auch in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Umfeld erfolgreich zu agieren.

Auch im Bereich der thermischen Behandlung von Siliziumwafern bestehen für centrotherm Chancen, Marktanteile bei den horizontalen Produktionslösungen für 200 mm und 300 mm zu gewinnen. Besonders die neue Anlagengeneration c.HORICOO 300 bietet sowohl beim Durchsatz als auch beim Platzbedarf Wettbewerbsvorteile gegenüber den im Markt gängigen Vertikalanlagen. Bereits 2023 und 2024 gingen Aufträge aus Japan und China für dieses neue Anlagencluster bei centrotherm ein, nachdem es bereits durch führende europäische Hersteller erfolgreich evaluiert und in die Massenproduktion integriert wurde.

Durch die stark zunehmende Anzahl unserer ausgelieferten Produktionsanlagen für die Halbleiterindustrie kann in Abhängigkeit der Auslastung der Produktionskapazitäten unserer Kunden das Umsatzpotenzial für das centrotherm Service- und Ersatzteilgeschäft steigen.

Für den Vertrieb in der Mikroelektronik ergeben sich unter anderem für Vakuumlötanlagen auch in Asien wieder zunehmend gute Absatzchancen.

Photovoltaikindustrie

Aus unserer F&E-Tätigkeit im Bereich Photovoltaik ergeben sich Chancen für den Absatz einer neuen centrotherm-Produktionslösung, die eine deutlich höhere Produktivität bei gleichzeitiger Senkung der Produktionskosten zum Ziel hat. Eine erste Produktionsanlage wurde 2024 bei einem indischen Pilotkunden installiert und in die Massenproduktion integriert. Mit dieser neuen Anlagengeneration könnte centrotherm weitere indische Kunden überzeugen und auch im dominierenden Photovoltaikmarkt China wieder in den Wettbewerb treten und Marktanteile zurückgewinnen.

Neue Technologien

Mit neuen innovativen Lösungen im Bereich der Waferherstellung für die Halbleiterindustrie sowie für einzelne Prozesse bei der Herstellung von Batterien ergeben sich langfristig Chancen für die weitere Diversifizierung des centrotherm-Portfolios.

RISIKEN

Umfeld- und Branchenrisiken

centrotherm ist es in den letzten zehn Jahren gelungen, die starke Branchenabhängigkeit durch die aktive Diversifizierung des Geschäftsmodells bzw. des Produktportfolios deutlich zu reduzieren. Auch eine breitere regionale Verteilung des Geschäfts ist durch den erweiterten internationalen Kundenkreis sowohl in der Photovoltaik- als auch in der Halbleiterindustrie erreicht worden. Darüber hinaus konnte die Abhängigkeit von Großkunden dank einer deutlich erweiterten Kundenbasis und einer entsprechend höheren Anzahl an Projekten reduziert werden. Dies hat die Flexibilität bzw. die Resilienz des centrotherm-Konzerns erhöht, möglichen Phasen der Investitionszurückhaltung oder Stagnation auf Ebene einzelner Branchen, Kunden oder Regionen standzuhalten und sie zu kompensieren.

Marktbedingungen & Zollpolitik

Aktuell erleben wir in der Halbleiterindustrie eine Marktkonsolidierungsphase, die dazu führt, dass unsere Kunden Investitionen in geplante Neu- oder Ausbauprojekte zeitlich verschieben. Dies spiegelt sich im schwächeren Auftragseingang 2024 sowie in der Prognose zum Auftragseingang für das Jahr 2025 wider. Die CT AG hat bereits 2024 ein Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht, um diesen Marktbedingungen wirksam zu begegnen. Diese Maßnahmen setzen auf eine nachhaltige Effizienzsteigerung und gezielte Investitionen in das künftige Produktportfolio. Eine verantwortungsvolle Ausgabenstrategie und Finanzplanung sollen sicherstellen, dass Ressourcen effizient genutzt werden und die finanzielle Stabilität gewahrt bleibt. Die Belegschaft bleibt erhalten, während Neueinstellungen bei Fluktuation bedarfsgerecht und gezielt vorgenommen werden. Eine Erhöhung der Wertschöpfungstiefe in der Produktion ermöglicht eine optimierte Nutzung der internen Kapazitäten und bessere Auslastung. Das Instrument der Leiharbeit wurde bereits im Geschäftsjahr 2024 deutlich heruntergefahren. Die

CT AG stärkt mit diesen Maßnahmen ihre wirtschaftliche Resilienz, um auch bei einem künftigen Auftragseingang, der sich auf dem Niveau des Jahres 2024 bewegt, profitabel zu sein.

Grundsätzlich können die Investitionen unserer Kunden neben der Marktnachfrage nach Endprodukten oder Finanzierungsmöglichkeiten auch von politischen Faktoren in positiver wie negativer Weise beeinflusst werden. Hierzu zählen z.B. nationale Förderprogramme wie beispielsweise im indischen Photovoltaikmarkt, Einfuhrzölle oder auch Exportverbote. Die CT AG überprüft im Hinblick auf ihr Auslandsgeschäft regelmäßig mögliche Auswirkungen von Einfuhrzöllen oder auch Exportverbote für ihre Warentarif-Nummern. Die CT AG erfüllt für sie geltende Vorschriften, u.a. die No-Russia-Klausel. Zum aktuellen Zeitpunkt bestehen im Zusammenhang mit der Zollpolitik der USA keine Einfuhrzölle für centrotherm-Waren. In Anbetracht der derzeitigen wirtschaftspolitischen Entwicklungen in den USA besteht jedoch das Risiko, dass auch centrotherm Produkte von neuen Einfuhrzöllen betroffen sein könnten und sich hierdurch für die amerikanischen Kunden verteuern. Dies kann zu einem Rückgang des Auftragsvolumens aus den Vereinigten Staaten führen und sich damit negativ auf die Ertrags- und Vermögenslage von centrotherm auswirken. Im Geschäftsjahr 2024 lag der Umsatzanteil mit US-amerikanischen Kunden bei rund 8 % und gehört damit - im Gegensatz zu China - nicht zu den Hauptabsatzmärkten der CT AG.

China

Mit einem Umsatzanteil von über 29 % im Geschäftsjahr 2024 besteht für centrotherm nach wie vor eine große Abhängigkeit vom chinesischen Markt. Mögliche Handelskonflikte zwischen China und den USA könnten zu einer Schwächung der Wirtschaftsleistung der Volksrepublik oder zu Handelsrestriktionen führen und sich insgesamt

negativ auf das Wachstum der Weltwirtschaft auswirken. Strukturelle Probleme im chinesischen Bausektor belasten ebenfalls die Wirtschaftsentwicklung der chinesischen Volkswirtschaft. Dies könnte in der Folge auch die Investitionsbereitschaft unserer wichtigen chinesischen Kunden bremsen und Störungen in den Lieferketten aus China nach sich ziehen. Eine mögliche Eskalation des Taiwan-China-Konflikts ist als weiteres wesentliches Risiko zu nennen. Solche Entwicklungen könnten sich nach dem Aufstellungszeitpunkt des Jahresabschlusses negativ auf die Ertrags- und Vermögenslage der CT AG auswirken. centrotherm beugt dem Risiko mit der weiteren Diversifizierung seines Produktportfolios und der Erschließung neuer Absatzmärkte vor.

Zu den rechtlichen Risiken verweisen wir auf den gleichlautenden Abschnitt im Risikobericht.

Leistungswirtschaftliche Risiken

Beschaffung und Materialwirtschaft

Die Risiken aus der Beschaffung und Materialwirtschaft sind gegenüber der Vorjahresperiode deutlich zurückgegangen. Der Anstieg der Einkaufspreise, der in den letzten zwei Jahren teils durch gestiegene Lohn- und Energiekosten und teils durch die hohe Marktnachfrage angetrieben wurde, hat sich deutlich verlangsamt. Auch bei prozessrelevanten Teilen aus Siliziumcarbid oder Quarz sind die Lieferzeiten deutlich kürzer als im vergangenen Geschäftsjahr, wozu u.a. die deutlich schwächere Marktnachfrage beigetragen hat. Das Risiko von Unterbrechungen oder Störungen in der Supply Chain bleibt grundsätzlich bestehen, da vereinzelt Qualitätsprobleme oder Ausfälle von Lieferanten durch die Konjunkturschwäche in Deutschland nicht ausgeschlossen werden können. In diesen Fällen kann es zu erhöhtem Personalaufwand in der Produktion und in der Folge zu Produktionsverzögerungen bis hin zur Nichteinhaltung von Lieferterminen und ggf. zu Vertragsstrafen führen. Durch vertraglich vereinbarte Grace Periods oder einen maximalen Betrag bei Lieferverzug sowie Klauseln zu höherer Gewalt wird dieses Risiko reduziert bzw. beschränkt.

Zur weiteren Minimierung der Risiken aus Beschaffung und Materialwirtschaft verfolgt centrotherm einen konsequenten Ausbau seiner Global-Sourcing-Strategie und betreibt eine aktive Erschließung sowie Qualifizierung alternativer Lieferanten. So sollen einerseits Abhängigkeiten von Single-Source-Lieferanten reduziert und andererseits kostengünstige Alternativen erschlossen werden.

Um einem eventuellen Ausfall von Lieferanten vorzubeugen, betreibt centrotherm außerdem ein systematisches Lieferantenmanagement. Die Lieferanten werden hinsichtlich ihrer Bonität, Lieferfähigkeit und Liefertermintreue sowie der Qualität kontinuierlich überwacht und bewertet.

Einem Abwertungsrisiko von Materialbeständen aufgrund der Einführung von neuen Anlagengenerationen oder Konstruktionsänderungen wird durch regelmäßiges Monitoring sowie eine bedarfskontrollierte Beschaffungspolitik begegnet.

Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung

Weitere Risiken ergeben sich auch als Folge von Konstruktions-, Montage- oder Installationsfehlern in Form von Produkthaftungsansprüchen oder Reputationsschäden. Wir begegnen diesen Risiken mit einer Qualitätsprüfung bei Wareneingang sowie durch permanente Produktionsüberwachung im Rahmen des Qualitätsmanagements und des Strategieprojekts Lean Operations. Zur Qualitätssicherung bei neuen Lieferanten durchlaufen die Bauteile einen sorgfältigen Qualifizierungsprozess, der zusätzlich Tests bei kritischen Teilen im Technikum umfasst. Zur Deckung verbleibender Risiken wurden Rückstellungen gebildet. Zur Minimierung von Haftungsrisiken und zum Schutz vor den Auswirkungen aus Schadensfällen schließen wir darüber hinaus entsprechende Versicherungen ab.

Forschung und Entwicklung

Insbesondere der schnelle technologische Fortschritt sowohl in der Photovoltaik- als auch in der Halbleiterindustrie kann zu Risiken im Forschungs- und Entwicklungsbereich führen. Es besteht die Gefahr, dass Produkte und Prozesse entwickelt werden, die zukünftig am Markt nicht mehr nachgefragt werden, oder, dass centrotherm den technologischen Anforderungen des Marktes nicht oder nur mit zusätzlichem Aufwand gerecht werden kann. Es besteht darüber hinaus auch das Risiko, dass Produktionslösungen nicht rechtzeitig entwickelt werden können. Dies kann zu Umsatzausfällen, zu negativen Ergebnisauswirkungen, zu Imageverlust und letztendlich auch zum Verlust von Marktanteilen führen.

Im Rahmen der Einführung neuer Prozesse und Produktionsanlagen kann es nach der Installation beim Kunden zu einem zusätzlichen Material- und Serviceaufwand kommen, sofern Anlagenkomponenten getauscht, durch neue ersetzt oder Prozessoptimierungen durchgeführt werden müssen.

centrotherm begegnet diesen Risiken durch gezielte Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie durch Kooperationen mit Universitäten, renommierten Forschungsinstituten und nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit mit Pilotkunden. Zudem werden alle Produkt- oder Prozessentwicklungen standardisierten Bewertungsverfahren unterworfen, in denen die strategische und die finanzielle Werthaltigkeit permanent überprüft und hinterfragt wird. Für die verbleibenden Risiken aus Forschung und Entwicklung wurden Rückstellungen gebildet.

Projektrisiken

Insbesondere die Realisierung von Großprojekten birgt besondere Risiken. Dazu zählen u.a. Fehler in der Auftragskalkulation, Mehrkosten aufgrund technischer Änderungen und Prozesserfahrung ("Lessons Learned", Technologierisiko), Nichterfüllung zugesicherter Produkt- und/oder Prozessspezifikationen und mögliche Auswirkungen auf zukünftige Marktentwicklungen, Gefahr kundenseitiger Projektverzögerungen, hohe Abhängigkeit vom Kunden und damit höheres Kreditrisiko und Lieferantenrisiko (Lieferverzug sowie Steuer- und Transferpreisrisiken).

Ein weiteres Risiko besteht bezüglich der Entwicklung von Projektkosten (Material-, Transportkosten). Insbesondere bei größeren Aufträgen, die über einen längeren Zeitraum realisiert werden, sind Preissteigerungen gegenüber den kalkulierten Budgets möglich. Durch regelmäßiges Monitoring der Preisentwicklungen wichtiger Komponenten und eine entsprechende Angebotskalkulation wird diesem Risiko vorgebeugt.

Personalrisiken

centrotherm ist als Technologieunternehmen auf qualifizierte Fach- und Führungskräfte angewiesen. Der allgemeine Fachkräftemangel erschwert die Rekrutierung von qualifizierten Bewerbern am Arbeitsmarkt; das gilt insbesondere für die Fachkräfte aus den Bereichen IT und Service. Zur Verringerung des Risikos eines Fachkräftemangels setzt centrotherm auch auf die Unterstützung von Personalvermittlern und Interimsberatern. Ergänzend betreibt centrotherm eine aktive Bewerberansprache über Jobbörsen. Nicht zuletzt nimmt die betriebliche Ausbildung als Instrument zur Nachwuchsförderung eine wichtige Rolle in der Personalpolitik von centrotherm ein.

Das Fluktuationsrisiko bleibt insgesamt hoch, da Fachkräfte auch in Phasen konjunktureller Schwäche branchenübergreifend gesucht werden.

Auch beim Ausfall von Schlüsselpersonen besteht die Gefahr, dass der Geschäftsbetrieb beeinträchtigt wird und wertvolles Know-how verloren geht. centrotherm begegnet diesem Risiko durch Nachwuchsförderung sowie Steigerung der Arbeitgeberattraktivität. Dazu gehören ein vielseitiges Gesundheitsprogramm, eine aktive Mitarbeitermotivation, eine offene interne Kommunikation sowie attraktive Betriebsfeste.

Im Zusammenhang mit der weiteren Diversifizierung kann das Risiko auftreten, dass Schlüsselpositionen nicht entsprechend den zukünftigen Anforderungen besetzt werden können. Mittels der Implementierung eines Talentmanagements und der Nachfolgeplanung soll den Risiken zum Ausfall entgegengewirkt und zur erforderlichen Qualifizierung von Schlüsselpersonen beigetragen werden. Individuelle Entwicklungspläne und auf centrotherm zugeschnittene Lernplattformen sind wesentliche Elemente der Fortbildungsstrategie.

Informationstechnische Risiken

Die Datenverfügbarkeit und Datensicherheit zu jedem Zeitpunkt sicherzustellen, ist ein zentrales Ziel unserer IT-Organisation. Dazu gehören insbesondere auch die Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter zum Thema Cyberkriminalität.

Um das Risiko eines Systemausfalls zu minimieren bzw. zu vermeiden, bestehen zwei teilredundante Rechenzentren, die laufend dem aktuellen Bedarf angepasst werden und sich an gehobenen marktüblichen Standards orientieren. Eine automatisierte Überwachung der IT-Systeme sowie eine Rufbereitschaft für Notfälle sind eingerichtet. Gängige Sicherheitsmechanismen wie Anti-Virussoftware, Firewall oder Datenverschlüsselung werden eingesetzt, aktuell gehalten, überprüft und verbessert. Sachschäden an den Anlagen und Geräten der IT-und Kommunikationstechnik werden von der bestehenden Elektronikversicherung ersetzt. Schäden, die durch Brand, Blitz, Explosion, Sturm oder Hagel entstehen und zu einem Produktionsausfall führen, sind durch eine Betriebsunterbrechungsversicherung abgedeckt.

Sicherheitsschlösser sowie Zutrittskontrollsysteme, Systemzugangsdaten, ein Data-Owner-Management, ein IP-Level-Konzept und regelmäßige Datensicherung mit definierten Aufbewahrungszeiten sowie Zwei-Faktor-Authentifizierung sind wesentliche Maßnahmen zur Verringerung der Eintrittswahrscheinlichkeit des Diebstahls, der Manipulation oder des Verlusts von Unternehmensdaten. Durch die Anbindung der Vertriebs- und Servicegesellschaften an das zentrale Rechenzentrum in Blaubeuren besteht hier ein zusätzliches Risiko. Um die möglichen Folgen eines Cyberangriffs abzumildern, wurde eine Versicherung gegen Cyberkriminalität abgeschlossen.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Als weltweit agierendes Unternehmen ist centrotherm im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Kredit-, Liquiditäts-, Zins-, Währungs- und Rohstoffpreisrisiken ausgesetzt. Diese können einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.

Ziel des Finanzrisikomanagements ist es, die aus dem operativen Geschäft resultierenden finanziellen Risiken zu identifizieren, zu bewerten und diesen Risiken durch die Entwicklung sowie Umsetzung von Strategien zu begegnen. centrotherm setzt zur Risikokompensation - soweit notwendig - geeignete Finanzinstrumente ein. Zum Bilanzstichtag und zum Zeitpunkt der Freigabe des vorliegenden Abschlusses wurden keine derivativen Finanzinstrumente eingesetzt.

Kreditrisiko

Das Kreditrisiko, auch Bonitätsrisiko oder Ausfallrisiko genannt, besteht in der Gefahr des teilweisen oder vollständigen Ausfalls vertraglich vereinbarter Zahlungen oder Leistungen des Vertragspartners. Hieraus ergibt sich zum einen ein Bestandsrisiko in Bezug auf bereits gefertigte Anlagen oder bestellte Bauteile und zum anderen ein Liquiditätsrisiko durch Zahlungsverschiebungen oder -ausfälle.

Zur Vermeidung eines Forderungsausfalls prüfen wir bereits vor Vertragsabschluss die Bonität unserer Geschäftspartner. Zur weiteren Absicherung vereinbaren wir mit unseren Kunden regelmäßig Zahlungsbedingungen nach Leistungsfortschritt, die in vielen Fällen mittels eines Akkreditivs abgesichert werden. Die Überwachung der offenen Posten ist Aufgabe unseres Forderungsmanagements. In regelmäßigen Sitzungen des Finanzbereichs mit den Vertriebsverantwortlichen und dem Projektmanagement findet ein Monitoring der Einzelpositionen statt, um frühzeitig Maßnahmen zur Beibringung der Forderungen festzulegen. Insbesondere bei Großprojekten kann neben der hohen Abhängigkeit vom Kunden ein höheres Kreditrisiko einhergehen.

Die Unternehmensleitung ist der Überzeugung, dass keine über die bereits erfassten Wertminderungen hinausgehende Risikovorsorge notwendig ist.

Das Ausfallrisiko in Bezug auf Geldanlagen und Zahlungsmittelbestände ist durch die Streuung bei verschiedenen Finanzdienstleistern reduziert. Deren Bonität wird regelmäßig überwacht.

Liquiditäts- und Finanzierungsrisiko

Basis für die Ermittlung des Liquiditätsbedarfs ist unsere kurz- und mittelfristig rollierende Liquiditätsplanung, welche laufend aktualisiert und durch das Risikomanagement überwacht wird.

Bei neuem Auftragseingang besteht regelmäßig die Notwendigkeit, Materialbestellungen und einen Teil des Fertigungsprozesses vorzufinanzieren. Mit dem Abschluss der Neustrukturierung der Avale im Geschäftsjahr 2022 konnte das Liquiditätsrisiko verringert werden, da der Avalrahmen deutlich erweitert wurde und Avale ohne Barhinterlegung herausgegeben werden können. Zudem stehen der CT AG ausreichend Zahlungsmittel zur Verfügung, um eventuelle Vorfinanzierungen abdecken zu können, sofern der Avalrahmen ausgeschöpft sein sollte.

Fremdwährungsrisiko

Unsere Kundenaufträge werden auch außerhalb der Euro-Länder ganz überwiegend in Euro fakturiert und gleichzeitig die wesentlichen Komponenten und Rohmaterialien auf Basis der Euro-Währung eingekauft. Unsere Tochtergesellschaft centrotherm Machinery (Kunshan) beschafft Materialien oder Dienstleistungen lokal und bezahlt diese in Renminbi.

centrotherm überwacht die Entwicklung der lokalen Währungen und antizipiert diese bei den fortlaufenden Kalkulationen. Sollten sich im Einzelfall wesentliche Fremdwährungsrisiken ergeben, werden diese mit Devisensicherungsgeschäften projektbezogen abgesichert.

Das Fremdwährungsrisiko für die CT AG ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen, da ein größeres Einkaufsvolumen von Material und Dienstleistungen in anderen Währungen als dem Euro anfällt.

Zum Bilanzstichtag bestanden keine Devisensicherungsgeschäfte.

Energie- und Rohstoffpreisrisiko

centrotherm benötigt für die Produktionsprozesse verschiedene Metalle, insbesondere Kupfer, Eisen, Silber und Platin, sowie Rohmaterialien wie z.B. Quarz, Silizium und Energie. Risiken ergeben sich vor allem durch die hohe Volatilität der Energie- und Rohstoffpreise. Eine Preisänderung kann sich auf die Herstellkosten auswirken. Zur Minimierung der Risiken führen wir fortlaufend Analysen der Rohstoffpreisentwicklungen und deren Auswirkungen auf unsere Wertschöpfungskette durch. In der Vergangenheit bestand und aktuell besteht nach unserer Markteinschätzung kein Absicherungsbedarf. Die Energiepreise sind im Vergleich zur Vorperiode stabil geblieben.

Rechtliche Risiken

Änderungen im politischen und regulatorischen Umfeld von Ländern, in denen wir präsent sind, wie Regelungen zu Import- und Exportkontrollen, Zollbestimmungen oder andere Handelshemmnisse sowie Preis- oder Devisenbeschränkungen, könnten unsere Geschäfte in den verschiedenen Märkten negativ beeinflussen, unsere Umsätze und Profitabilität beeinträchtigen sowie den Transfer von im Ausland anfallenden Gewinnen erschweren. Zudem könnte die Fähigkeit der CT AG, ihre Ansprüche und Rechte durchzusetzen, durch die in einigen Ländern bestehenden Rechtsunsicherheiten stark eingeschränkt sein. Als international agierendes Unternehmen unterhalten wir Geschäftsaktivitäten mit Kunden in Ländern, die Exportkontrollregulierungen, Sanktionen oder anderen Formen von Handelsbeschränkungen unterliegen, die durch die USA, die Europäische Union oder andere Länder oder Organisationen auferlegt wurden. Dadurch könnten wir dem Risiko von Strafzahlungen, Sanktionen oder Reputationsschäden ausgesetzt sein.

Die Umsätze in Schwellenländern tragen einen wesentlichen Anteil zu unserem Gesamtumsatz bei. Bei Geschäftsaktivitäten in Schwellenländern bestehen verschiedene Risiken, wie politische und wirtschaftliche Instabilität, die Nichtbeachtung kultureller Unterschiede - zum Beispiel bei Geschäftspraktiken und Arbeitsverhältnissen -, die Volatilität des Bruttoinlandsprodukts, die mögliche Verstaatlichung von Privatvermögen, Unsicherheiten im Rechts- und Steuersystem sowie die Auferlegung von Devisenbeschränkungen. Darüber hinaus könnten unsere Geschäftsaktivitäten in den Schwellenländern durch staatliche Unterstützung der jeweiligen lokalen Industrie gehemmt werden. Insbesondere in China unterliegt die bestehende Rechtsordnung vielfältigen

Veränderungen. Sollten solche oder ähnliche Risiken aus unseren internationalen Geschäftsaktivitäten eintreten, könnten sie unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erheblich negativ beeinflussen.

Aufgrund komplexer steuerlicher Regelungen im In- und Ausland und einer möglichen abweichenden bzw. unterschiedlichen Auslegung durch in- und ausländische Steuerbehörden kann es zu einer von der CT AG erwarteten, abweichenden Besteuerung kommen. Ferner besteht ein Risiko bei der Abwicklung von Aufträgen im Ausland hinsichtlich der zutreffenden Anmeldung und buchhalterischen Abwicklung von steuerlichen Betriebsstätten. In diesen Fällen würde der tatsächliche von dem bilanzierten Steueraufwand abweichen und ggf. wären zusätzliche, bisher nicht bilanzierte Rückstellungen bzw. Aufwendungen für die Nachbesteuerung sowie Strafzahlungen notwendig. Wir begegnen diesen Risiken durch die Einschaltung in- und ausländischer Berater bei allen steuerlich relevanten Geschäftsvorfällen. Die Berater werden frühzeitig hinzugezogen, um steuerliche Aspekte bereits in die Vertragsgestaltung einfließen zu lassen.

Rechtsstreitigkeiten und behördliche Verfahren

Für die CT AG bestehen verschiedene Risiken aus Rechtsstreitigkeiten und behördlichen Verfahren, an denen wir aktuell beteiligt sind oder die sich in Zukunft ergeben könnten. Dazu gehören etwa Rechtsstreitigkeiten und/oder ähnliche Verfahren, behördliche Untersuchungen und Verfahren aufgrund des Eintritts typischer Unternehmens-und Projektrisiken, wie insbesondere die nicht vertragsgemäße Lieferung von Waren oder Dienstleistungen, Produkthaftung, Produktmängel, Qualitätsprobleme, Verletzung geistigen Eigentums, Verstöße gegen umwelt-und/oder arbeitsrechtliche Schutzvorschriften, Nichtbeachtung steuerlicher Vorschriften und/oder behaupteter oder vermuteter Übertretungen geltenden Rechts. Auch bei den Verfahren, bei denen centrotherm berechtigte Ansprüche zustehen, ist der Ausgang der Verfahren vom Erfolg der Vollstreckungsmaßnahmen gegenüber der Gegenseite abhängig. Auch solchen Fällen tragen wir durch Rückstellungen für Prozesskosten Rechnung.

Es kann grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden, dass die Ergebnisse dieser Rechtsstreitigkeiten und Verfahren unserem Geschäft, unserer Reputation oder unserer Marke erheblichen Schaden zufügen. Die CT AG bildet Rückstellungen für Verpflichtungen aus Rechtsstreitigkeiten und Verfahren entsprechend der Wahrscheinlichkeit und Höhe einer Inanspruchnahme, sofern diese hinreichend genau bestimmbar ist. Dennoch könnte sich nach Abschluss der jeweiligen Rechtsstreitigkeiten und Verfahren herausstellen, dass sich unsere Rückstellungen als nicht ausreichend erweisen, um die hieraus resultierenden Verluste oder Ausgaben zu decken. Zudem könnten wir in wesentlichem Umfang Rechtsanwalts- und sonstige Rechtsverteidigungskosten zu tragen haben, auch wenn wir in diesen Rechtsstreitigkeiten bzw. Verfahren in der Hauptsache obsiegen sollten.

centrotherm ist an einer Rechtsstreitigkeit wegen Feststellung von Forderungen zur Insolvenztabelle beteiligt. Der Gläubiger hat Klage auf die Feststellung der bestrittenen Forderungen zur Tabelle erhoben. centrotherm schätzt das Risiko aus diesem Rechtsstreit unverändert als gering ein, da das Verfahren unverändert ruht und im Geschäftsjahr 2024 keine neuen Erkenntnisse erlangt wurden.

Zur Verminderung des Risikos aus der Nichteinhaltung von nationalen und EU-Gesetzen sowie Publizitätspflichten werden Schulungen zu Neuerungen durchgeführt und unterstützend Rechtsberater eingeschaltet.

Patentmanagement

Bei der Herstellung und dem Vertrieb unserer Produkte erhalten Mitarbeiter, Kunden oder Lieferanten Einblick in technische Details und Spezifikationen. Um unser geistiges Eigentum und Know-how zu schützen, werden unsere Entwicklungen, sofern möglich und sinnvoll, patentiert und grundsätzlich mit allen Beteiligten Geheimhaltungsverpflichtungen abgeschlossen.

Bei der Neuentwicklung von Produkten können sich neben Vergütungsansprüchen von Angestellten patentrechtliche Verletzungen ergeben, die zur Zahlung von Lizenzgebühren oder im schlimmsten Fall zu einem Nutzungsverbot führen können. Zur Verminderung des Risikos führt unser Patentmanagement gründliche Patentrecherchen durch oder schaltet Kanzleien ein.

Sonstige Risiken

Beim Betrieb der von uns hergestellten Anlagen durch unsere Kunden werden zum Teil auch gefährliche Stoffe verwendet. Um Unfällen und damit verbundenen Verletzungen Dritter vorzubeugen, führen wir im Rahmen des Konformitätsbewertungsverfahrens Risikobeurteilungen für alle Anlagen durch, bei der die geltenden Sicherheits-und Gesundheitsschutzanforderungen berücksichtigt werden. Die Ergebnisse der Risikobeurteilung werden genutzt, um Gefährdungen bereits während des Entwicklungsprozesses konstruktiv zu beseitigen oder so weit wie möglich zu verringern. Unvermeidbare Restrisiken werden in Verbindung mit den beim Betrieb zu beachtenden Schutzmaßnahmen, wie z.B. Schutzausrüstung und dem sicherheitsgerechten Verhalten, in der Betriebsanleitung beschrieben. Nach einer Unterweisung erhalten unsere Kunden die Betriebsanleitungen inklusive Erläuterungen des Gefährdungspotenzials durch die Einsatzstoffe.

Unsere Mitarbeiter schulen wir regelmäßig und umfassend im Umgang mit den Gefahrenstoffen und den damit verbundenen Risiken. Arbeitsschutzmaterialien werden zur Verfügung gestellt. Zusätzlich beschäftigen wir Sicherheitsingenieure und haben Sicherheitsbeauftragte bestellt.

Grundsätzlich schützen wir uns durch den Abschluss von Versicherungen gegen Auswirkungen von Haftungsrisiken oder Schadensfällen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

GESAMTBETRACHTUNG DER CHANCEN- UND RISIKOSITUATION

centrotherm bedient mit seinem Produktportfolio für die Halbleiter- und Photovoltaikindustrie zwei Zukunftsbranchen, die mittel- bis langfristig ein hohes Wachstumspotenzial bergen und eine solide Grundlage für eine nachhaltig positive Geschäftsentwicklung der CT AG bilden. Für die thermische Behandlung sowohl von Silizium- als auch von Siliziumcarbid-Wafern hat centrotherm eine führende Marktposition eingenommen und bedient weltweit namhafte Hersteller mit seinen Hochtemperatur-Prozessanlagen. Auch im Bereich Photovoltaik bestehen für centrotherm Chancen, mit einer neuen Anlagengeneration Aufträge im indischen Markt zu gewinnen und bei erfolgreicher Evaluierung durch weitere Kunden mit dieser Produktionslösung auch im chinesischen PV-Markt wieder wettbewerbsfähig zu werden.

Aktuell erleben wir in der Halbleiterindustrie eine Marktkonsolidierungsphase, die dazu führt, dass unsere Kunden Investitionen in geplante Neu- oder Ausbauprojekte zeitlich verschieben. Dies spiegelt sich im schwächeren

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centrotherm international AG published this content on April 30, 2025, and is solely responsible for the information contained herein. Distributed via Public Technologies (PUBT), unedited and unaltered, on April 30, 2025 at 07:23 UTC.