Rathausen LU (awp/sda/awp) - Die Energiegruppe CKW hat im Geschäftsjahr 2019/20 per Ende September weniger verdient. Der Betriebsgewinn (EBIT) fiel um einen Drittel auf 124,4 Millionen Franken und der Reingewinn in ähnlichem Ausmass auf 104,1 Millionen Franken, wie die Axpo-Tochter am Mittwoch mitteilte. Axpo selber legt die Jahreszahlen am (morgigen) Donnerstag vor.

Trotzdem sprach die CKW an einer Medienkonferenz von einem finanziell und operativ erfolgreichen Jahr. Der Rückgang des Betriebsgewinn gegenüber 2018/19 wurde mit Sondereffekten in den beiden Vergleichsjahren erklärt.

Im Vorjahr habe eine Neubewertung der Produktionsanlagen das operative Ergebnis mit 87,7 Millionen Franken begünstigt, teilte die CKW mit. Darüber hinaus sei 2019/20 die Rendite auf dem Stilllegungs- und Entsorgungsfonds (Stenfo) tiefer ausgefallen.

Positiv schlug dagegen eine regulatorische Anpassung in der Grundversorgung zu Buche. Dadurch konnten Rückstellungen in Höhe von 41,6 Millionen Franken aufgelöst werden. Ohne die genannten Sondereinflüsse wäre der Betriebsgewinn der Gruppe gegenüber Vorjahr um 11,3 Millionen Franken gestiegen.

Die Gesamtleistung der Gruppe stieg um 6 Prozent auf 820,4 Millionen Franken. Der Stromabsatz ging um 4,5 Prozent auf 5,87 Millionen Kilowattstunden zurück.

Geschäft nicht von Corona angesteckt

Von Covid war die CKW nach eigenen Angaben nur am Rande betroffen. Gut habe sich trotz sinkender Energiepreise als Folge der Coronakrise das Segment Energie entwickelt. Das Segment Netze habe einen zum Vorjahr stabilen EBIT erzielt, wobei der Fokus auf dem Rollout "intelligenter" Stromzähler liege. Das Servicegeschäft habe im Frühling unter den Corona-Abstandsregeln gelitten, sich aber ab Sommer erholt.

2019/20 investierte die CKW 83 Millionen Franken, davon 65 Millionen Franken in das Netz. Im neu angelaufenen Geschäftsjahr will die Gruppe weiter in den Ausbau der erneuerbaren Energien investieren. Die aktuellen Vorhaben, die in unterschiedlichen Umsetzungsphasen sind, haben ein Volumen von 183,5 Millionen Franken und sollen Strom für über 30'000 Haushaltungen liefern.

Demnächst soll das Konzessions- und Baugesuch für das Kleinwasserkraftwerk Waldemme in Flühli LU beim Regierungsrat eingereicht werden. Das Werk soll Strom für 1500 Haushalte produzieren.

Von Waldemme-Projekt überzeugt

CKW-Direktor Martin Schwab sagte, die Waldemme sei das grösste ungenutzte Wasserkraftpotential im Kanton Luzern. Er sei überzeugt, dass nun nach einer Redimensionierung ein mehrheitsfähiges Projekt vorliege.

Zudem befindet sich das Kraftwerk Palanggenbach der Urner CKW-Tochter EWA im Bau. Im Kanton Uri nahmen die Werke Schächen und Erstfeldertal die Produktion auf.

Weitere Kraftwerke wie jene im Urner Meiental sowie der Windpark Lindenberg befänden sich zudem in der Projektierungsphase. Zum Vorhaben Lindenberg gab es kürzlich den Support der Gemeinde Hitzkirch in einer Volksabstimmung.

Die Zahl der CKW-Mitarbeiter stieg im letzten Geschäftsjahr von 1690 auf 1749. Mehr Personal benötigte wegen den Solarstromanlagen die Sparte Gebäudetechnik.

Veränderungen gibt es im Verwaltungsrat. Anlässlich der Generalversammlung vom 29. Januar 2021 werden die Urner Ständerätin Heidi Z'graggen (CVP) und Jörg Schnyder aus dem Rat austreten. Neu sollen der Urner Regierungsrat Dimitri Moretti (SP) sowie Anita Eckardt vom Baukonzern Implenia ins Gremium gewählt werden. Der Verwaltungsrat will die Dividende bei 3 Franken pro Aktie belassen.

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