Zürich (awp) - Die auf Kleinkredite spezialisierte Cembra Money Bank hat den Ertrag im ersten Quartal gesteigert, dies allerdings vor allem dank Übernahmen. Denn auch Cembra macht die Coronakrise zu schaffen und wegen des unsicheren Marktumfelds wird die im Februar ausgegebene Guidance gestrichen.

Der Nettoertrag von Cembra wuchs im Startquartal um 19 Prozent auf 128,2 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Montagabend bekannt gab. Organisch, also ohne Zukäufe, legten die Einnahmen aber nur noch um 1 Prozent zu.

Der Zinserfolg habe sich aufgrund der Integration der im vergangenen Jahr von Aduno übernommenen Privatkredit- und Autoleasing-Anbieterin Cashgate um 24 Prozent verbessert, hiess es weiter. Der Ertrag aus Kommissionen und Gebühren stieg um 6 Prozent, während die Kommissionen und Gebühren im Kreditkartengeschäft um 3 Prozent abnahmen.

Weniger Transaktionen im März

Auch Cembra bekam im März den Ausbruch des Coronavirus und deren Folgen zu spüren: Da ging das Transaktionsvolumen im Kreditkartengeschäft gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent zurück. Der Grund dafür seien geringere Auslandsausgaben während des Covid-19-Lockdown in der Schweiz.

Per Ende März hatte Cembra Nettoforderungen gegenüber Kunden in Höhe von 6,45 Milliarden Franken ausstehend. Damit lagen die Forderungen 2 Prozent tiefer als Ende 2019. Reduktionen bei den Forderungen im Kreditkartengeschäft seien weitgehend durch einen stabilen Trend im Privatkreditgeschäft und bei der Autofinanzierung ausgeglichen worden, schreibt Cembra. Die Verlustquote habe sich derweil gegenüber dem Vorjahr verbessert.

Verzicht auf 2020-Prognose

Noch ist mit Blick auf den Geschäftsverlauf im Gesamtjahr 2020 vieles im Unklaren. Cembra streicht daher die für 2020 aufgestellten Prognosen und verzichtet auf einen Ausblick. Da hatte man ursprünglich mit einem Gewinn je Aktien zwischen 5,75 und 6,05 Franken gerechnet, nach 5,53 Franken im Jahr 2019. Für das Gesamtjahr werde aber eine stabilen Geschäftsentwicklung erwartet, hiess es.

Im Gegenzug bestätigte das Unternehmen die Mittelfristziele. Da geht Cembra nach wie vor von einer Eigenkapitalrendite von mindestens 15 Prozent und einer Ausschüttungsquote am Gewinn zwischen 60 und 70 Prozent aus. Dies allerdings unter der Annahme, dass sich die Schweizer Wirtschaft im Jahr 2021 erholt.

mk/yr