Zürich (awp) - Cembra hat laut einem Medienbericht die Bankenaufsicht Finma im Haus. Die Konsumkreditbank soll bei der Feststellung von wirtschaftlich Berechtigten - dem sogenannten "Formular A" - zu lasch gehandelt haben, berichtete das Finanznewsportal "Inside Paradeplatz" am Montag.

Im "Formular A" kreuzt ein Bankkunde an, dass er der wahre wirtschaftlich Berechtigte an den eingebrachten Vermögenswerten ist. Laut einem Insider hätten Cembra-Mitarbeiter fehlende Kreuze auf dem Formular aber selbst gesetzt. Dabei sei man immer lockerer vorgegangen. "Mit der Zeit kümmerten sich die Leute nicht einmal mehr darum, ob das Kreuzchen in der gleichen Farbe erfolgte wie die Unterschrift des Kunden", werden Informanten zitiert.

Weder Cembra noch die Finma waren auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP bislang für eine Stellungnahme erreichbar.

Gegenüber "Inside Paradeplatz" habe eine Cembra-Sprecherin indes vergangenen Freitag bestätigt, dass die Bank mit der Aufsicht im Austausch sei. Sie habe betont, dass Cembra von sich aus die Finma informiert habe.

"Wir sind im Rahmen einer selbst eingeleiteten Untersuchung auf Unstimmigkeiten gestossen und haben diese aus eigenem Antrieb der Finanzmarktaufsicht gemeldet", wird die Sprecherin zitiert.

Je nach Ergebnis muss laut "Inside Paradeplatz" die Cembra der Finma Gewinne herausrücken. Intern sei die Rede von Kosten in der Höhe von rund 10 Millionen Franken. Das würde die Untersuchung und die mögliche Gewinnablieferung umfassen. 2018 schrieb die Bank einen Gewinn von 154 Millionen Franken.

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