Zürich (awp) - Die Aktien der Cembra Money Bank legen am Donnerstag im frühen Handel in einem insgesamt schwachen Marktumfeld deutlich zu. Die Konsumkreditbank hat mit ihren vorbörslich vorgelegten Jahresergebnissen 2017 die Erwartungen klar übertroffen und erhält entsprechend durchgehend Lob von Analystenseite. Andererseits verweisen die Experten aber auch auf den sehr vorsichtigen Ausblick des Instituts auf das laufende Geschäftsjahr.

Gegen 09.30 Uhr notieren die Cembra-Aktien um 2,4% im Plus auf 88,80 CHF, nachdem sie zuvor ein Tageshoch bei 90,85 CHF erreicht hatten. In der ersten halben Stunde sind bereits gut 50'000 Titel gehandelt, dies bei einem durchschnittlichen Handelsvolumen von rund 85'000 Titeln. Der Gesamtmarkt (SPI) notiert derweil im Minus (SPI -0,4%).

Höher als prognostizierte Erträge und ein tieferer Aufwand hätten zu einem Gewinn geführt, der um rund 5% über den Erwartungen des Marktes ausgefallen sei, stellt Andreas Venditti von der Bank Vontobel fest. Entsprechend habe auch die ordentliche Dividende die Prognosen übertroffen. Vor allem das Wachstum im Kreditkartenbereich überrasche einmal mehr positiv, lobt er. Die Korrekturen im Cembra-Aktienpreis im Zug der jüngsten Marktvolatilität hält der Analyst für übertrieben und empfiehlt den Titel weiterhin zum Kauf.

Während die Ergebnisse 2017 die Prognosen übertroffen hätten, lasse die Guidance des Managements für 2018 keinerlei Raum für eine Erhöhung der Schätzungen, meint dagegen Baader Helvea-Analyst Daniel Bischof. Die Cembra-Titel seien aber mit einer Dividendenrendite von rund 4% ein "must-have" für ertragsorientierte Fonds. Dennoch hält er die derzeitige Bewertung der Aktien als "eher anspruchsvoll" und bleibt deshalb bei seinem "Hold"-Rating.

Die ZKB zeigt sich von den Jahresergebnissen positiv überrascht, verweist aber ebenfalls auf die "unerwartet konservative Guidance" für das laufende Jahr. Er sei davon ausgegangen, dass die jüngsten Zukäufe den Gewinn pro Aktie deutlicher anheben würden, was sich dann in schneller steigenden Dividenden hätte niederschlagen sollen, kommentiert Analyst Michael Kunz. Vermutlich bestehe nun Revisionsbedarf nach unten, so der ZKB-Experte. Angesichts der überdurchschnittlichen Dividendenrendite bleibt er aber bei der Einstufung "Übergewichten".

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