Düsseldorf (Reuters) - Die Elektronikhandelsholding Ceconomy steuert in der Corona-Krise mit sinkenden Umsätzen und steigenden operativen Verlusten auf ihren Chefwechsel zu.

Der E.ON-Manager Karsten Wildberger wird im August die Führung der Holding und ihrer Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn übernehmen. Diese leiden unter vorübergehend geschlossenen Filialen vor allem im wichtigen deutschen Heimatmarkt. Ceconomy-Aktien gaben am Dienstag um mehr als zwölf Prozent auf 4,24 Euro nach.

Der Umsatz von Ceconomy sank im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2020/2021 um 5,7 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro, wie die Holding am Dienstag mitteilte. Der bereinigte operative Verlust (Ebit) stieg auf 146 (Vorjahr: Minus 131) Millionen Euro. Zahlreiche Märkte von Media Markt und Saturn in Deutschland und den Niederlanden waren von den behördlich verordneten Schließungen zur Eindämmung der Pandemie betroffen - in der Bundesrepublik waren es per Ende April etwa 275 Läden, nur 144 waren offen. Ihre Jahresziele hatte die Düsseldorfer Holding bereits im Februar angesichts der Unsicherheiten um die Lockdowns in Europa über Bord geworfen. "Die derzeitigen Rahmenbedingungen erlauben keine konkrete Prognose", bekräftigte der neue Finanzchef Florian Wieser nun. "Es wird Zeit, dass wir den Handel wieder öffnen - jeder Tag zählt", forderte Bernhard Düttmann, der die Holding seit Oktober 2019 als Interimschef führt.

Da die Kunden wegen der geschlossenen Filialen von Media Markt und Saturn auf die Online-Shops der Ketten auswichen, wuchsen diese rasant. Der Online-Umsatz stieg im zweiten Quartal um 146,5 Prozent an und machte mit 2,1 Milliarden Euro knapp die Hälfte des Gesamtumsatzes aus. Können die Filialen wieder öffnen, hofft Ceconomy auf eine Aufholjagd.