FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind am Dienstag etwas fester in den Handel gestartet. Damit setzt sich die Aufwärtsbewegung der vergangenen Tage fort. So notiert der DAX im frühen Handel 0,2 Prozent höher bei 16.056 Zählern, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,4 Prozent auf 4.351 Punkte. Der Stoxx-Europe-600 handelt bereits den zweiten Tag in Folge auf Rekordhoch. In London hat die Börse nach dem Feiertag am Vortag wieder geöffnet, hier geht es für die Fluglinien und die Ölwerte deutlicher nach oben.

Die Rally der Wall Street sorgt für einen optimistischen Start ins Jahr, dazu kommen am Morgen zudem gute Nachrichten von den Einkaufsmanagern aus China. Dort ist der Caixin-PMI wieder über die wichtige Expansionsschwelle von 50 Punkten gestiegen.

Das Thema Omikron tritt an den Börsen momentan in den Hintergrund. Alle Zeichen deuten darauf, dass die Variante zwar ansteckender ist, aber milder verläuft. Für die Börsen heißt das, dass es keine drohenden Gewinneinbrüche durch Lockdowns mehr geben wird. Entsprechend sehe man derzeit eine "buy everything"-Mentalität an den Börsen, stellt Stratege Jeffrey Halley von Oanda fest. Eine Folge davon sei aber auch der damit verbundene Anstieg der Renditen. Die 10-jährigen US-Renditen sprangen am Vorabend um 13 Basispunkte auf 1,635 Prozent. Händler gehen von einem fortgesetzten Anstieg aus, wenn auch noch der am Nachmittag anstehende ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA stark ausfallen sollte.


   Rally bei Reiseaktien dank London und Omikron 

Die nachlassende Angst der Börse vor der Omikron-Variante treibt Reiseaktien an die Spitze in Europa. Der Sektor-Index im Stoxx-600 springt um 2,5 Prozent nach oben. Zudem treibt der Nachholbedarf durch den um einen Tag verzögerten Jahresstart der Londoner Börse. Selbst bei der Kreuzfahrtaktie Carnival geht es 7,2 Prozent nach oben. Easyjet springen um 7,3 Prozent und British Airways-Mutter IAG um 8,4 Prozent. Tui steigen 6 Prozent und Lufthansa weitere 2,2 Prozent.

Als "ordentlich" werden die Daten für das Neugeschäft des Leasinganbieters Grenke (+2,0%) bezeichnet. Mit rund 1,66 Milliarden Euro wurde der obere Rand der im Herbst gesenkten Prognose erreicht. "Das wäre sogar der untere Rand der alten Prognose vor der Senkung gewesen", meint ein Händler. Besonders gut seien aber die Aussagen von Grenke zu einer allgemein anziehenden Investionsbereitschaft ihrer Mittelstandskunden: "Das ist ein starkes Signal in Richtung branchenweiter Konjunkturerholungen". Negativ falle an den Grenke-Daten nur der Anstieg der Refinanzierungskosten auf, der sich in der Marge niederschlage.


   Opec-Plus berät über Förderpolitik 

Die großen Erdölexporteure beraten am Dienstag via Video über ihre weitere Förderpolitik. Die 23 Opec-Plus-Mitglieder um Saudi-Arabien und Russland hatten zuletzt beschlossen, die tägliche Fördermenge im Januar um 400.000 Barrel auszuweiten. Damit hielt die Gruppe trotz der Sorgen über Omikron an ihrem Plan fest, die Förderung gleichmäßig jeden Monat um 400.000 Barrel zu steigern. Um die Marktpreise zu stützen, hält die Gruppe Opec-Plus aktuell rund 5 Millionen Barrel pro Tag zurück. Die meisten Experten rechnen damit, dass die Interessengemeinschaft ihre bisherige Politik bestätigen werde - nicht zuletzt, weil die Folgen von Omikron für die Weltwirtschaft immer noch äußerst unklar seien. Brent notiert am Morgen mit 79 Dollar je Barrel kaum verändert.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.351,24      +0,4%         19,42          +1,2% 
Stoxx-50                3.845,27      +0,3%         10,41          +0,7% 
DAX                    16.055,56      +0,2%         34,83          +1,1% 
MDAX                   35.537,71      +0,1%         49,48          +1,2% 
TecDAX                  3.910,59      -0,4%        -16,28          -0,2% 
SDAX                   16.725,55      -0,1%        -21,15          +1,9% 
FTSE                    7.467,07      +1,1%         82,53             0% 
CAC                     7.272,09      +0,8%         54,87          +1,7% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,14                    -0,02          +0,04 
US-Zehnjahresrendite        1,63                    -0,00          +0,12 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Di, 8:28 Uhr  Mo, 18:50 Uhr  % YTD 
EUR/USD                   1,1294      -0,0%        1,1285         1,1287  -0,7% 
EUR/JPY                   130,74      +0,4%        130,59         130,11  -0,1% 
EUR/CHF                   1,0368      -0,1%        1,0369         1,0371  -0,1% 
EUR/GBP                   0,8373      -0,1%        0,8381         0,8376  -0,4% 
USD/JPY                   115,78      +0,4%        115,71         115,28  +0,6% 
GBP/USD                   1,3490      +0,1%        1,3466         1,3448  -0,3% 
USD/CNH (Offshore)        6,3774      +0,0%        6,3788         6,3735  +0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                46.581,44      +0,8%     46.469,93      46.578,50  -1,6% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex                  76,21      76,08         +0,2%           0,13  +1,3% 
Brent/ICE                  79,20      78,98         +0,3%           0,22  +1,6% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)             1.806,24   1.801,82         +0,2%          +4,42  -1,3% 
Silber (Spot)              22,87      22,91         -0,2%          -0,04  -1,9% 
Platin (Spot)             959,95     959,40         +0,1%          +0,55  -1,1% 
Kupfer-Future               4,41       4,42         -0,3%          -0,01  -1,2% 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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January 04, 2022 03:36 ET (08:36 GMT)