Steinhausen (awp) - Die Elektrotechnikgruppe Carlo Gavazzi hat dank eines starken zweiten Halbjahres die Corona-Krise mit einem Gewinnsprung abgehakt. Die Aktionäre sollen wieder eine Dividende erhalten, nachdem sie im Vorjahr leer ausgegangen waren.

Dank solider Verkäufe in den Schlüsselmärkten und der fortlaufenden Einführung neuer Produkte stieg der Umsatz im Geschäftsjahr 2020/21 in Lokalwährungen um 3,4 Prozent auf 148,2 Millionen Franken. In Schweizer Franken gerechnet hatten die Verkäufe allerdings stagniert (-0,2%), wie die Gesellschaft am Donnerstag mitteilte. Damit entspricht die Höhe des Umsatzes den im April von Gavazzi vorangekündigten Eckwerten.

Der Auftragseingang lag derweil 2,2 Prozent höher auf 156,6 Millionen, was per 31. März zu einem Book-to-Bill-Verhältnis von 1,06 führte: Ein Book-to-bill-Ratio von über 1 kennzeichnet einen wachsenden Markt.

Der EBIT kletterte unter anderem dank strikter Kostenkontrolle um 60 Prozent auf 17,3 Millionen Franken und die entsprechende Marge um 4,4 Prozentpunkte auf 11,7 Prozent. Unter dem Strich resultierte ein im Vergleich zum Vorjahr doppelt so hoher Reingewinn von 12,1 Millionen.

An die Aktionäre soll wieder eine Dividende von 12 Franken je Aktie bezahlt werden, nachdem im Vorjahr angesichts zweier Fabrikschliessungen und aufgrund von Kurzarbeit auf eine Ausschüttung verzichtet worden war. Davor hatte es für das Geschäftsjahr 2018/19 eine Dividende von 12 Franken gegeben.

Europa und Asien ziehen

Während der Umsatz in Lokalwährung in Europa und Asien-Pazifik stieg, ging er in Nord- und Südamerika zurück. In Europa (+2,4%) zog die Nachfrage den Angaben zufolge insbesondere in der Gebäudeautomation in der gesamten Region an. In Industrieautomation habe Gavazzi hingegen einen Rückgang der Aktivitäten zu verzeichnet.

Die Verkäufe in Nord- und Südamerika sanken im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent. Dies trotz des Wachstums im Kernmarkt USA, wo in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres eine starke Erholung verzeichnet worden sei.

Der Umsatz in der Region Asien-Pazifik stieg im Vergleich zum Vorjahr dagegen um 15,2 Prozent aufgrund des Aufschwungs in den Märkten für industrielle Automatisierung und der Entwicklung des Geschäfts mit OEMs, insbesondere in China.

Mit Blick nach vorne zeigt sich das Unternehmen vorsichtig und macht in der Mitteilung keinen konkreten Ausblick. Obwohl sich die Covid-19-Situation in vielen Industrieländern zu beruhigen scheine, sei die Weltwirtschaft nach wie vor von grossen Unsicherheiten geprägt, heisst es. Verschiedene positive Entwicklungen würden aber auf eine mögliche Erholung hindeuten, wobei deren Tempo branchen- und länderspezifisch unterschiedlich ausfallen werde, so Carlo Gavazzi weiter.

sig/ra