(In der Überschrift wurde der Unternehmensname ergänzt.)

JENA (dpa-AFX) - Die weltweit steigende Nachfrage nach Augenbehandlungen sorgt beim Jenaer Medizintechnik-Konzern Carl Zeiss Meditec für Wachstum. Dank guter Geschäfte vor allem in Asien, aber auch in Deutschland, Frankreich und Südeuropa stieg der Umsatz im ersten Quartal des im Oktober begonnenen Geschäftsjahres um fast zehn Prozent auf 323,6 Millionen Euro. Dabei konnte die auf die Diagnose und Behandlung von Augenkrankheiten spezialisierte Firma in beiden Geschäftsbereichen zulegen, wie der Vorstand am Montag in Jena mit mitteilte. An der Börse zog die Aktie deutlich an.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verbesserte sich auch dank geringerer Forschungs- und Entwicklungskosten von 38,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 48,1 Millionen Euro. "Wir setzten kontinuierlich unsere Strategie um, die auf Innovationen und globaler Ausrichtung fußt. Das führt zu Wachstum", sagte Vorstandschef Ludwin Monz in Jena. Den Auslandsanteil am Umsatz bezifferte er auf etwa 90 Prozent.

Zeiss Meditec, eine Tochter des Optik- und Elektronikkonzerns Carl Zeiss AG (Oberkochen), entwickelt und produziert Produkte, mit denen Augenkrankheiten behandelt und Sehfehler korrigiert werden können. Dazu gehören Operationsmikroskope, Laser sowie künstliche Linsen für trübe Augen beim sogenannten Grauen Star.

Unterm Strich stand laut Monz nach dem ersten Quartal ein Gewinn von 28,4 Millionen Euro - etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Grund dafür seien Ausgaben, um das Risiko von Währungsschwankungen für das Unternehmen zu verringern.

Traditionell nannte der Vorstand bei der Geschäftsprognose für das laufende Jahr keine absoluten Zahlen. "Wir wollen mindestens so schnell wachsen wie unsere Märkte. Das haben wir in den letzten Jahren auch geschafft", betonte Monz. Zudem werde eine Ertragsmarge zischen 14 und 16 Prozent angepeilt. Im ersten Quartal lag sie nach Unternehmensangaben bei knapp 15 Prozent.

Analyst Scott Bardo von der Berenberg Bank sprach von einem guten Start ins neue Geschäftsjahr. Überraschungen habe es aber keine mehr gegeben, nachdem das Unternehmen bereits Mitte Januar seine vorläufigen Zahlen veröffentlicht hatte. Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff zeigte sich allerdings verwundert über die schwache Entwicklung des Medizintechnik-Unternehmens im Amerika-Geschäft. Dort hatte Carl Zeiss Meditec im Berichtszeitraum Umsatzeinbußen hinnehmen müssen, nachdem das Unternehmen im Vorjahresquartal noch einen deutlichen Schub durch Produkteinführungen erlebt hatte.

Zeiss Meditec mit rund 3000 Beschäftigten ist einer der wenigen ostdeutschen Vertreter im Technologiewerte-Index (TecDax) der Frankfurter Börse. Ende Dezember rückte die Aktie zudem in den Mittelwerte-Index MDax auf. Die baden-württembergische Carl Zeiss AG hält aktuell 59 Prozent der Aktien. Die Aktie lag nach der Vorlage der Zahlen am Nachmittag zuletzt mit rund 2 Prozent im Plus, damit näherten sich die Papiere ihrem Rekordhoch bei 83,40 Euro vom vergangenen Donnerstag wieder an./ro/DP/tav/jha/