STUTTGART (dpa-AFX) - Angesichts der aktuellen Bewertung von Carl Zeiss Meditec sieht die Landesbank Baden-Württemberg Kursrisiken. Analyst Volker Stoll lobte zwar die jüngsten Quartalszahlen des Medizintechnikunternehmens und hob sein Kursziel in einer Studie vom Donnerstag um 4 auf 44 Euro an, stufte die Aktien aber von "Halten" auf "Verkaufen" ab. Der Carl-Zeiss-Aktienkurs fiel um 2,19 Prozent auf 46,405 Euro.

Die Wachstumsperspektiven und die Übernahmefantasie seien mittlerweile in den Kurs eingepreist. Einer möglicherweise langsameren Entwicklung beispielsweise in Asien werde nicht mehr ausreichend Rechnung getragen.

Mit Blick auf das abgelaufene zweite Geschäftsquartal bewertet der Experte das Wachstum aus eigener Kraft sowie die Profitabilität positiv. Beide Kennzahlen hätten über den Erwartungen gelegen. Wachstumstreiber sei vor allem das Segment Ophthalmologische Systeme gewesen, das von der guten Akzeptanz des Systems Relex Smile profitiert habe. Vor allem in den Märkten Asien-Pazifik beziehungsweise China expandierte das Unternehmen dem Experten zufolge. Zudem habe sich das Wachstum in den USA verbessert. Das US-Geschäft dürfte künftig auch von der US-Zulassung von Relex Smile im März profitieren.

Positiv zu werten sei auch die Markteinführung eines roboterunterstützten vollkommen digitalen Mikroskops. Außerdem stehe potenziell die bisher unbestätigte Übernahme des Augenchirurgiegeschäfts von Valeant an. Eine solche Akquisition dürfte Synergien und interessante Gewinnchancen bringen. Dabei rechnet Experte Stoll aber zunächst auch mit Kosten, um die Produktqualität und -positionierung auf Zeiss-Niveau zu bringen.

Gemäß der Einstufung "Verkaufen" empfiehlt die LBBW den Investoren innerhalb eines Zeithorizonts von bis zu 12 Monaten den Verkauf der Aktie./hoskate/mis/fbr

Analysierendes Institut Landesbank Baden-Württemberg.