Zermatt (awp) - Die Walliser Bahn- und Touristikgruppe BVZ hat im ersten Semester stark unter der Coronakrise gelitten. Vor allem in den touristisch orientierten Geschäftsfeldern brachen die Erträge regelrecht ein. Trotz Massnahmen auf der Kostenseite verblieb unter dem Strich ein Verlust.

Der Gesamtertrag ging im ersten Halbjahr 2020 um einen Drittel auf 57,6 Millionen Franken zurück, wie die Gruppe am Mittwoch mitteilte. Der Reinverlust belief sich auf 8,8 Millionen Franken, nachdem in der Vorjahresperiode noch ein Gewinn von 7,3 Millionen erwirtschaftet worden war.

Stillstand bei den touristischen Bahnen

Nach einem erfolgreichen Start ins Jahr standen die Gornergrat Bahn und der Glacier Express durch die behördliche Verordnung für fast drei Monate lang still. Auch im Regionalverkehr der Matterhorn Gotthard Bahn seien die Frequenzen während des Lockdowns um bis zu 90 Prozent eingebrochen, heisst es.

Um die Folgen dieser Ertragsausfälle abzumildern, sei ein Kostensparprogramm eingeleitet und Kurzarbeit eingeführt worden. Der Betriebsaufwand sank denn auch um 12 Prozent auf 56,9 Millionen Franken. Dabei gingen die Personalkosten um 7 Prozent auf 28,3 Millionen und der Material- und Dienstleistungaufwand gar um 18 Prozent auf 16,9 Millionen zurück.

Investitionen gehen weiter

Mit Blick nach vorne zeigt sich die Bahnbetreiberin verhalten optimistisch. So seien in den Monaten Juli und August auf dem Gornergrat bereits wieder 123'000 Besucher verzeichnet worden. Für das Gesamtjahr müsse bei den Erträgen aber dennoch mit Einbussen im mittleren zweistelligen Millionenbereich gerechnet werden, so die Meldung. Das Niveau der Vorjahre werde wohl erst "mittelfristig" wieder erreicht.

Aufgrund der "soliden finanziellen Substanz" will das Unternehmen aber trotz Coronakrise an den Investitionsprogrammen festhalten. So soll unter anderem der Gornergrat wie geplant weiter entwickelt und das Rollmaterial erneuert werden.

an/ra