Das Bundesamt für Verkehr (BAV) als Bestellerin des Autoverlades Oberalp hat die Matterhorn Gotthard Bahn (MGBahn) als Leistungserbringerin informiert, dass Angebot in Absprache mit den Kantonen nur noch bis Frühling 2023 zu bestellen. Aufgrund der hohen notwendigen Investitionen und des bereits heute schlechten Kosten-/Nutzen-Verhältnisses wird auf weitere Investitionen in den Autoverlad am Oberalppass verzichtet. Im Gegenzug beabsichtigen Bund und Kantone die Verbesserung des Angebotes im Regionalverkehr.

Die Einstellung ab dem Frühjahr 2023 erfolgt vor dem Hintergrund, dass die Nachfrage beim Autoverlad Oberalppass in den letzten Jahren stetig gesunken ist und demgegenüber verhältnismässig hohe Kosten für die Bereitstellung und Durchführung des Autoverlads seitens der MGBahn entstehen. Konkret hat sich die Nachfrage ab 2011 mit der ganzjährigen Öffnung der Strassenverbindung über den Lukmanier bei 2100 Fahrzeugen pro Winter eingependelt. Im Jahr 2019 finanzierte die öffentliche Hand pro transportiertem Fahrzeug eine Abgeltung von gut 200 Franken. In Folge der anstehenden Investitionen wäre der Betrag pro transportiertes Fahrzeug auf rund 350 Franken gestiegen.

Da in den kommenden Jahren neue Triebzüge auf der Strecke Andermatt-Disentis in Betrieb genommen werden, wäre der Autoverlad Oberalp zudem neu zu konzipieren, da die neuen Züge für den Mischverkehr ungeeignet sind. Der Autoverlad müsste mit dem aktuellen Rollmaterial fortgeführt werden, welches jedoch sein Lebensende erreicht und für einen weiteren Einsatz umfangreich modernisiert werden müsste. Bei den gestützt auf das Behindertengleichstellungsgesetz anstehenden Bahnhofsumbauten an den Standorten Andermatt und Sedrun hätte die Fortsetzung des Autoverlads ebenfalls spürbare Mehrkosten zur Folge.

Um die heutigen bzw. zukünftigen Marktanforderungen besser abzudecken, diskutieren die beteiligten Kantone und das BAV derzeit unter dem Arbeitstitel «Angebotskonzeption Ursern-Surselva 2022-2028» Verbesserungen des Angebotes im regionalen Personenverkehr zwischen Andermatt und Disentis, welche einen effizienteren Mitteleinsatz der Steuergelder und einen höheren Nutzen für die gesamte Gotthardregion generieren sollen.

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