Zürich (awp) - Der Elektroinstallateur Burkhalter und die Gebäudetechnik-Gruppe Poenina schliessen sich zusammen. Nach der Ankündigung einer möglichen Fusion Mitte Januar machen die beiden Unternehmen nun Nägel mit Köpfen. Die Aktionäre müssen die Fusion noch gutheissen.

Die Prüfungsergebnisse in Bezug auf eine Fusion mit Poenina seien positiv ausgefallen, teilte Burkhalter am Donnerstag mit. Mit der geplanten Fusion entsteht eine Gebäudetechnikgruppe mit rund 80 Gesellschaften an 150 Standorten und etwa 4600 Mitarbeitern. Der gemeinsame Umsatz belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 auf gut 920 Millionen Franken.

Poenina sei zum Schluss gekommen, dass durch eine Fusion der beiden Unternehmen "die strategische Position im Hinblick auf die Energiestrategie 2050 des Bundes und die damit anstehenden Gebäudesanierungsmassnahmen sinnvoll gestärkt" werde, heisst es zur Fusion beim kleineren der beiden Unternehmen. Dadurch könnten Gebäudetechnik-Dienstleistungen aus einer Hand angeboten werden.

Position beider Unternehmen wird gestärkt

So gewinne Poenina Kompetenzen im Bereich Elektrotechnik und profitiere von der Infrastruktur, dem Know-how und dem Netzwerk von Burkhalter. Zudem würden Kunden in Regionen erreicht, in denen das Unternehmen bislang nicht vertreten sei. Burkhalter wiederum stärke die Position als führender Anbieter von Elektrotechnik-Dienstleistungen und baue den Bereich Gebäudetechnik auf. 

Die bestehenden Strukturen beider Unternehmen sollen wie angekündigt weitergeführt werden. Oberste Prämisse der Fusions-Verhandlungen war laut den Unternehmen nebst dem Erhalt aller Arbeitsplätze auch ein Wachstumsschub, der neue Stellen schaffen soll.

Unter Vorbehalt der Zustimmung der Aktionäre wird der Zusammenschluss als Absorptionsfusion gestaltet. Zu diesem Zweck will das Unternehmen eine Erhöhung des Aktienkapitals durch die Ausgabe von rund 4,23 Millionen neuer Aktien durchführen. Die bisherigen Aktionäre werden dabei vom Bezugsrecht ausgeschlossen.

Die neuen Aktien werden zum Umtausch der bisherigen Poenina-Aktien verwendet. Beim Umtausch erhalten Poenina-Aktionäre somit pro Aktie mit einem Nennwert von 0,10 Franken jeweils 0,73 Namenaktien von Burkhalter mit einem Nennwert von je 0,04 Franken.

Poenina geht in Burkhalter auf

Da Poenina im Rahmen der Absorptionsfusion in Burkhalter aufgeht, sollen deren Aktien per 29. Juni 2022 von der SIX Swiss Exchange dekotiert werden. Der erste Handelstag der neuen Burkhalter Namenaktien wäre dann der 30. Juni 2022.

Durch die Fusion werde der Verwaltungsrat von Burkhalter um Diego Brüesch - als Vertreter von Poenina - erweitert, heisst es weiter. Das Management der Burkhalter-Gruppe, bestehend aus CEO Zeno Böhm und Finanzchef Urs Domenig, sowie die Geschäftsführung der Gruppengesellschaften von Burkhalter und Poenina bleiben den Angaben zufolge bestehen.

Der derzeitige CEO von Poenina, Christoph Arnold, wird demnach die Gruppengesellschaften von Poenina auch nach der erfolgten Fusion leiten und wird Teil des Managements der Burkhalter Gruppe. CFO Thomas Syfrig werde das Unternehmen hingegen nach Vollzug der geplanten Fusion per Ende Juli 2022 verlassen. Er zieht sich bekanntlich auch aus dem Verwaltungsrat zurück.

Beide Unternehmen waren schon vor der Fusion eng verbunden - sowohl personell als auch inhaltlich. Denn Marco Syfrig - bis vor kurzem noch CEO von Burkhalter und weiterhin Mitglied des Verwaltungsrats - ist noch bis zur Generalversammlung Präsident des Verwaltungsrats von Poenina. Er kündigte im August letzten Jahres seinen Rückzug an. Auch Willy Hüppi sitzt in beiden Gremien.

cf/uh