Winterthur (awp) - Der Industriekonzern Burckhardt Compression (BC) hat im Geschäftsjahr 2021/2 (per 31.3.) den Auftragseingang massiv gesteigert, den Umsatz hingegen nur knapp gehalten, unter anderem wegen der Lockdowns in China. Im laufenden Jahr will das Unternehmen das angestrebte Umsatzziel von 700 Millionen klar übertreffen.

Der Umsatz ging um 1,2 Prozent auf 650,7 Millionen Franken zurück, wie der Hersteller von Kolbenkompressoren am Mittwoch mitteilte. Den Rückgang begründet das Unternehmen unter anderem mit dem coronabedingt schwachen Bestellungseingang im ersten Semester 2020 in der Division Systems, also im Neumaschinengeschäft. Beeinflusst sei das Geschäft aber auch von den Lockdowns in China worden sowie von der Energieknappheit in China im Herbst 2021.

Der Bestellungseingang legte mit einem Plus von über 44 Prozent auf 976,6 Millionen Franken markant zu. Getrieben sei dieser Anstieg von der Energietransition hin zu nachhaltigeren und sichereren Energiequellen in Asien, den USA und Europa, heisst es dazu.

Burckhardt sieht sich entlang dieses Trends gut positioniert. So verzeichnete die Division Systems eine Zunahme der Bestellungen um über 60 Prozent auf 651,1 Millionen Franken, während sich die Bestellungen im Servicegeschäft um knapp 20 Prozent auf 325,5 Millionen moderater verbesserten.

Der operative Gewinn (EBIT) stieg um knapp 16 Prozent auf 70,3 Millionen und die entsprechende Marge verbesserte sich um 160 Basispunkte auf 10,8 Prozent. Dabei wird für das Service-Geschäft mit 21 Prozent die klar höhere Marge ausgewiesen als in der Systems Division (5,7%).

Der Reingewinn verbesserte sich um 6,8 Prozent auf 50,4 Millionen. So soll auch die Dividende um 1 Franken auf 7,50 Franken je Aktie erhöht werden. Mit dem Ergebnis hat BC den AWP-Konsens insbesondere mit dem Auftragseingang deutlich übertroffen, wogegen der EBIT in etwa im Rahmen der Erwartungen ausfiel und der Reingewinn etwas darunter.

Umsatzziel von 700 Millionen soll im laufenden Jahr übertroffen werden

Für das Geschäftsjahr 2022/23 stellt das Unternehmen einen Umsatz zwischen 720 und 760 Millionen Franken in Aussicht, womit das bisherige Mittelfristziel von 700 Millionen übertroffen würde.

Aufgrund von Einmaleffekten in Zusammenhang mit den Verschärfungen der Sanktionen gegenüber Russland nach Jahresabschluss sowie eines veränderten Geschäftsmixes zugunsten des Systems Geschäfts dürfte die EBIT-Marge auf Gruppenstufe lediglich auf "ähnlichem Niveau wie im Geschäftsjahr 2021/22 und damit innerhalb des Zielintervalls von 10 bis 15 Prozent" zu liegen kommen.

Neue Mittelfristziele für die Periode 2023 bis 2027 seien in Arbeit und sollen voraussichtlich im November 2022 kommuniziert werden.

cf/rw