Zürich (awp) - Der Industriekonzern Bucher hat ein herausforderndes Jahr hinter sich. Die Produktion am Laufen zu erhalten, habe "enorme" Anstrengungen gekostet, sagt Bucher-Chef Philip Mosimann in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag". Dass wegen der neuen Virusvariante Omikron ganze Fabriken ausfallen werden, glaubt er allerdings nicht.

In den Fabriken sei es im sich dem Ende zuneigenden Jahr durch die Pandemie zu mehr Unterbrüchen als gewöhnlich gekommen, erklärte Mosimann gegenüber der "NZZ am Sonntag". Längere Schliessungen hätten aber vermieden werden können, obwohl Beschäftigte ausgefallen seien und teilweise nach Hause hätten geschickt werden müssen.

Einen Notfallplan wegen Omikron hält der Bucher-Chef aber nicht für nötig. Omikron werde nicht die letzte Mutation sein und die Diskussionen um Schutzkonzepte wiederholten sich. So rechnet Mosimann denn auch nicht mit Ausfällen ganzer Fabriken. Diese seien im Gegensatz zu Schulen bisher keine "Superspreader-Hotspots" gewesen.

2G nicht ausgeschlossen

Eine 2G-Regel für Bucher will Mosimann aber nicht ausschliessen. "Zum Schutz der Mitarbeitenden würden wir das machen, wenn es die Situation erfordert." Eine Impfpflicht hält der Bucher-Chef allerdings nicht für die richtige Massnahme. Wer aber eine Impfung verweigere, könne aus eigenem Verschulden arbeitsunfähig werden und solle die Folge tragen.

Führe eine Firma zum Schutz aller Mitarbeitenden 2G ein, sei das eine Arbeitsbedingung wie andere auch, machte Mosimann klar. Wenn dies vom Einzelnen nicht eingehalten werde, könne dieser nicht arbeiten und verletze den Arbeitsvertrag. "Wieso soll die Firma den Lohn weiterbezahlen?", so die rhetorische Frage Mosimanns.

Insgesamt wertet der Bucher-Chef die Pandemie nicht nur negativ. Zwar hätten einige Unternehmen hohe Verluste erlitten und es habe Konkurse gegeben. Andere hätten aber auch einen Auftragsboom erlebt. Zudem habe Corona einen "immensen" Digitalisierungsschub ausgelöst. Die Firmenwelt habe also auch profitiert.

jl