Zürich (awp) - Der Maschinen- und Anlagenbauer Bucher Industries verspürte zuletzt zunehmenden konjunkturellen Gegenwind und hat deshalb die Prognosen für den Gewinn im Gesamtjahr zurückgenommen. Unter anderem war das schwache US-Geschäft der grössten Division Kuhn Group dafür verantwortlich. CEO Jacques Sanche sieht bislang noch keine Stabilisierung in den USA, wie er in einem Interview mit AWP erklärte.

Die Lage der US-Farmer bezeichnete er als "wirklich nicht gut". Nach mehreren schwierigen Jahren seien 2019 die für die nordamerikanische Landwirtschaft sehr ungünstigen Wetterbedingungen hinzugekommen. "Das nasse Wetter im Frühling hat zu verzögerter Aussaat und zu Ernteschäden geführt."

Eine baldige Stabilisierung erwartet er in den USA noch nicht. "Man hat versucht, das Ernten zu verzögern, nun ist aber bereits der erste Kälteeinbruch ins Land gezogen. Die Produktionsmenge ist geringer ausgefallen und die Bodenbearbeitung konnte nur noch teilweise vollzogen werden. Diese muss dann im Frühjahr nachgeholt werden, was für uns ein gewisser Hoffnungsschimmer ist. Aber die Einkommen der Landwirte in den USA liegen schon seit 2014 auf einem schmerzhaft tiefen Niveau, welches das Überleben der kleineren und nicht spezialisierten Betriebe nicht sichert. Die Konsolidierung ist im Gang", so Sanche.

Besser ergeht es derzeit der Landwirtschaft in Brasilien, einem weiteren wichtigen Markt für Bucher. "Unser Umsatz in Brasilien hat sich spürbar gesteigert, aber es ist für uns nicht so bedeutend wie das amerikanische Geschäft."

Die zweitgrösste Division Hydraulics liefert Komponenten für die Bau- und ebenfalls für die Landwirtschaft. Deren Auftragseingang lag nach neun Monaten um beinahe 40 Prozent unter dem Vorjahr. Dazu meinte Sanche: "Wir erwarten zwar auch für 2020 einen Rückgang im Bereich Hydraulics, allerdings einen deutlich geringeren als noch 2019. Gemäss den Prognosen des deutschen Industrieverbands VDMA dürften die Hydraulikmärkte 2020 etwa um 5 Prozent schrumpfen. Ich erachte dies als realistisches Szenario."

Zum Ausblick auf das kommende Jahr sagte er: "Wir rechnen für das nächste Jahr mit etwas weniger Nachfrage als 2019. Es wird mehr um die Stabilisierung der Marge gehen als um die Steigerung des Umsatzes."

(Das vollständige Interview ist auf dem Premium-Dienst von AWP erschienen)

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