Nach dem zweitgrößten Aktionär Wellington Management stellte sich am Donnerstag auch der aktivistische Investor Starboard Value gegen den Deal. In einem Brief an weitere Aktionäre von Bristol-Myers bezeichnete der Investor die Übernahme als schlecht konzipiert und unklug. Das Management des Konzerns sollte alle anderen Alternativen prüfen, inklusive eines Verkaufs des Unternehmens. Bristol-Myers hält an der Übernahme fest. Es sei weiter geplant, sie im dritten Quartal abzuschließen.

Bristol-Myers will Celgene für 74 Milliarden Dollar kaufen - das wäre die größte je in der Pharmabranche getätigte Übernahme. Die Aktionäre sollen auf einer außerordentlichen Versammlung am 12. April über die Pläne abstimmen. Starboard, einer der bekanntesten Investoren in der Branche, hält mit rund einer Million Aktien allerdings nur einen Bruchteil an dem Konzern. Wellington besitzt fast acht Prozent des Aktienkapitals und hält den Deal ebenfalls für "zu riskant und zu teuer". Dennoch sind Experten skeptisch, dass die Aktionäre die Übernehme verhindern können. "Selbst mit dem kombinierten Stimmrecht der beiden ist der Weg bis zur Mehrheit noch weit", sagte Andy Hsieh, Analyst bei William Blair. Insidern zufolge ist aber auch der Vermögensverwalter Dodge & Cox, fünftgrößter Eigner bei Bristol, mit der Übernahme nicht glücklich.

Starboard kritisiert vor allem, dass viele umsatzträchtige Arzneien von Celgene bald ihren Patentschutz verlieren. Die Pipeline an neuen Medikamenten sei zu riskant und erfordere großen Aufwand für Forschung und Entwicklung. Bristol-Myers entgegnete, man erhalte Celgenes Pipeline zu einem attraktiven Preis.

An der Wall Street fielen die Aktien von Celgene am Donnerstag um mehr als acht Prozent, die Titel von Bristol-Myers legten knapp ein Prozent zu.