FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte werden zum Handelsstart am Mittwoch zunächst knapp behauptet erwartet. So wird der DAX bei 13.507 Punkten gesehen nach einem Schluss am Vortag bei 13.535 Zählern. Vor den wichtigen US-Verbraucherpreisen am frühen Nachmittag zeichnet sich ein ruhiges Geschäft ab. Im Konsens wird erwartet, dass die Preise im Juli um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen sind, in der Kernrate wird ein Plus von 0,5 Prozent prognostiziert. Weiterhin steigen die Preise vor allem für Dienstleistungen kräftig, wobei sich hier vor allem die anziehenden Lohnkosten bemerkbar machen, merkt die Commerzbank vor der Veröffentlichung an.

Bei Abweichungen in die eine oder andere Richtung sind stärkere Reaktionen an den Börsen zu erwarten. Derzeit wird an den Märkten eine Zinserhöhung durch die US-Notenbank von 75 Basispunkten im September eingepreist. Die Börsianer fürchten vor allem, dass eine zu starke Straffung der Geldpolitik die Wirtschaft in eine Rezession führen könnte. Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partner, weist auf die Zinsstrukturkurve in den USA hin, die so invers wie zuletzt im Jahr 2000 sei. Mittlerweile übersteige die Rendite 2-jähriger US-Anleihen die Rendite 10-jähriger Papiere um fast ein halbes Prozent. Eine inverse Zinsstrukturkurve gelte als ein viel beachteter Frühwarnindikator für eine möglicherweise bevorstehende Rezession. Anfang des Jahrhunderts folgten auf die inverse Kurve zwei Quartale mit deutlich rückläufiger Wirtschaftsleistung.


   Inflationsdaten aus China schwer zu deuten 

An den Kapitalmärkten wird auf die globale Entwicklung der Verbraucherpreise geschaut, neben Daten aus Deutschland am Vormittag gab es bereits welche aus China. So stieg der chinesische Verbraucherpreisindex im Juli 2,7 Prozent nach 2,5 im Juni, lag damit allerdings unter den erwarteten 2,9 Prozent. Der chinesische Erzeugerpreisindex hingegen fiel drastisch auf 4,2 Prozent nach zuvor 6,1 Prozent, lag damit ebenfalls unter den erwarteten 4,5 Prozent. Der unerwartet starke Rückgang der chinesischen Erzeugerpreise überrascht auch Michael Hewson, Marktstratege bei CMC Markets, etwas. Wenn man bedenke, dass die chinesische Wirtschaft von verschiedenen Lockdowns betroffen war, sei es etwas schwieriger, die Inflation in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zu beurteilen.


   Eon legt solide Quartalszahlen vor - Brenntag überzeugende 

Am Morgen setzt vor allem die Bekanntgabe von Geschäftszahlen einer ganzen Reihe von Unternehmen die Akzente. Eon hat solide Quartalszahlen vorgelegt. Diese sind auf der Ergebnisseite zum Teil deutlich über den Prognosen ausgefallen, der Ausblick wurde bestätigt. Positiv haben sich Sondereffekte im Zusammenhang mit Reststrommengen ausgewirkt. Gefallen dürfte den Anlegern auch, dass die Netto-Verschuldung von 38,8 Milliarden Euro zum Jahresende 2021 auf jetzt 37,4 Milliarden Euro gefallen ist. Die Aktie hat sich zuletzt positiv entwickelt, am Morgen wird sie zunächst knapp im Plus gesehen.

Der Chemikalienhändler Brenntag hat starke Zweitquartalszahlen vorgelegt. Diese sind sowohl auf der Umsatz- wie auch der Ergebnisseite über den Schätzungen geblieben. Zwar hat das Unternehmen den erst angehobenen Ausblick nur bestätigt, geht in der Zwischenzeit aber davon aus, das obere Ende der Spanne zu erreichen - das sollte den Anlegern gefallen. Brenntag rechnet mit einem bereinigten EBITDA zwischen 1,75 bis 1,85 Milliarden Euro. Der Konsens liegt bei 1,80 Milliarden und könnte daher leicht nach oben revidiert werden. Im Spezialistenhandel geht es für den Wert leicht nach oben.

In einer ersten Reaktion werden die Zahlen des Autozulieferers Vitesco (-1,5%) zum zweiten Quartal als uneinheitlich eingestuft. So fiel der Umsatz mit 2,17 Milliarden Euro in Augenhöhe mit dem Konsens aus, die EBIT-Marge verfehlte diesen mit 1,5 Prozent dagegen. Den Ausblick für 2022 bestätigte das Unternehmen, hier wurde vor allem im Hinblick auf die EBIT-Marge eine vorsichtigere Schätzung nicht ausgeschlossen. Erste Indikationen sehen den Wert mit Blick auf die Margenentwicklung 1,5 Prozent im Minus.

Nachdem Wettbewerber wie Alfa Laval und Krones bereits solide Zahlen vorgelegt hatten, berichtet auch Gea von einem überzeugenden Geschäftsverlauf im zweiten Quartal. Ordereingang, Umsatz wie auch das bereinigte EBITDA seien leicht oberhalb der Markterwartung ausgefallen, der Ausblick bestätigt worden. Die Aktie sei im historischen Vergleich nicht teuer, so dass bei einem Rücksetzer Käufer an der Seitenlinie erwartet würden. Erste Indikationen sehen die Aktie kaum verändert.


=== 
DEVISEN          zuletzt       +/- %   0:00 Uhr  Di, 17:30 Uhr    % YTD 
EUR/USD           1,0210       -0,0%     1,0213         1,0223   -10,2% 
EUR/JPY           137,87       -0,1%     138,02         137,98    +5,3% 
EUR/CHF           1,0490       -0,1%     1,0484         1,0492    -6,2% 
EUR/GBP           0,8459       +0,0%     0,8459         0,8458    +0,7% 
USD/JPY           135,04       -0,0%     135,10         134,96   +17,3% 
GBP/USD           1,2070       -0,0%     1,2076         1,2087   -10,8% 
USD/CNH           6,7618       +0,1%     6,7554         6,7558    +6,4% 
Bitcoin 
BTC/USD        22.857,31       -1,5%  23.194,87      23.125,37   -50,6% 
 
ROHOEL           zuletzt   VT-Settl.      +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          89,60       90,50      -1,0%          -0,90   +25,2% 
Brent/ICE          95,65       96,31      -0,7%          -0,66   +28,4% 
GAS                       VT-Schluss                   +/- EUR 
Dutch TTF           0,00      201,40         0%           0,00  +234,3% 
 
METALLE          zuletzt      Vortag      +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.788,88    1.794,22      -0,3%          -5,34    -2,2% 
Silber (Spot)      20,39       20,53      -0,7%          -0,14   -12,5% 
Platin (Spot)     931,45      937,12      -0,6%          -5,67    -4,0% 
Kupfer-Future       3,56        3,59      -0,7%          -0,03   -19,7% 
 
YTD zu Vortag 
=== 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

August 10, 2022 02:17 ET (06:17 GMT)