FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) stärkt dem Essener Chemikalienhändler Brenntag im Machtkampf mit aktivistischen Investoren den Rücken. Die Aktionärsvereinigung forderte alle Brenntag-Aktionäre am Freitag auf, auf der Hauptversammlung am 15. Juni das Brenntag-Mangement zu unterstützen und sich gegen die Forderungen der Investoren Primestone und Engine Capital zu stellen.

Die beiden Investoren hatten von dem DAX-Konzern unter anderem die Aufspaltung in eine Sparte für Spezial- und eine für Basischemikalien gefordert und wollen zwei eigene Vertreter im Aufsichtsrat. Brenntag schläg Richard Ridinger zur Widerwahl vor und will Sujatha Chandrasekaran neu in das Kontrollgremium aufnehmen.

"Wir sind irritiert und besorgt über das Verhalten der beiden aktivistischen Investoren, nachdem das Management der Brenntag SE bereits vor einiger Zeit einen Strategieprozess in die Wege geleitet hat, an dessen Ende auch eine Aufspaltung des Konzerns stehen kann", sagte DWS-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler laut der Mitteilung. "Das Management hat somit die Situation längst selbst erkannt und Maßnahmen bereits ergriffen, um Veränderungen herbeizuführen."

Die DSW äußerte die Befürchtung, dass durch die Wahl der von den Investoren vorgeschlagenen Aufsichtsratskandidaten die "bisher nachhaltig erfolgreiche Entwicklung des gefährdet" und "bei Brenntag Werte vernichtet und nicht - wie eigentlich gefordert - Werte geschaffen werden".

Zuvor hatte bereits der Großaktionär Klaus-Michael Kühne angekündigt, die Aufsichtsratskandidaten von Brenntag zu unterstützen. Seine Kühne Holding AG hat ihre Beteiligung an Brenntag im April von 3 auf mehr als 5 Prozent erhöht.

Primestone hat für seine Forderungen derweil die Unterstützung der wichtigen Aktionärsberater ISS und Glass Lewis.

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June 02, 2023 05:41 ET (09:41 GMT)