LONDON (dpa-AFX) - Der Ölkonzern BP hat seinen Gewinn wegen des niedrigen Ölpreises nahezu halbiert. Auch das schwache Raffineriegeschäft sorgte im dritten Quartal für Druck, wie das Unternehmen am Dienstag in London mitteilte. Der um Sonderposten bereinigte Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten - ohne Lagerbestandsveränderungen und Bewertungseffekte - ging um 49 Prozent auf 933 Millionen US-Dollar zurück. Analysten hatten aber mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet. Damit schnitt BP aber schlechter ab als der Ölkonzern Royal Dutch Shell , der dank einer höheren Produktion im Zuge einer Übernahme den Gewinn im dritten Quartal steigern konnte.

BP-Aktien fielen im Vormittagshandel als schlechtester Wert im Stocks 50 um mehr als 3 Prozent. "Wir machen weiterhin gute Fortschritte, uns dem herausfordernden Preis- und Marktumfeld anzupassen", schrieb BP-Finanzchef Brian Gilvary in einer Mitteilung. Günstig wirkten sich bei BP eine verbesserte Kostenposition und steuerliche Effekte aus. Das Unternehmen will seinen Aktionären wie zuvor 10 Cent Dividende je Aktie zahlen.

Die schwachen Margen im Raffineriegeschäft konnte der Konzern zum Teil durch Kostenreduktionen ausgleichen. Im Fördergeschäft erlitt BP einen Verlust von 224 Millionen Dollar, im Vorjahr hatte das Unternehmen noch einen Gewinn in Höhe von 823 Millionen Dollar erzielt.

Seit dem Beginn des Verfalls der Ölpreise Mitte 2014 kappen die Ölkonzerne ihre Investitionen, senken die Kosten und verkaufen Unternehmensteile. Im dritten Quartal kostete ein Barrel Öl der Nordseesorte Brent im Schnitt 46 Dollar, ein Jahr zuvor waren es noch 50 Dollar. Zuletzt gab es zwar eine leichte Preiserholung, nach dem das Ölkartell Opec und andere Ölproduzenten eine Förderkürzung beschlossen hatten. Experten äußern sich aber noch unsicher, ob diese Kürzung wirklich umgesetzt wird./nmu/jha/stb

Unternehmen im Artikel: BP plc, Royal Dutch Shell A