RTL und Bouygues stoppen Fusion von TF1 und M6 in Frankreich
Am 16. September 2022 um 19:00 Uhr
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PARIS/LUXEMBURG (awp international) - Die von RTL und dem Mischkonzern Bouygues angepeilte Fusion der grossen privaten Fernsehgruppen TF1 und M6 in Frankreich ist vom Tisch. Als Grund nannte der Fernsehkonzern mit Sitz in Luxemburg behördliche Auflagen. RTL und Bouygues seien zu dem Schluss gekommen, dass dadurch die geplante Fusion keinen strategischen Mehrwert mehr biete, teilten RTL und Bouygues gemeinsam am Freitag in Luxemburg und Paris mit.
Die beiden Konzerne hatten nach eigenen Angaben Anfang September an Anhörungen der Wettbewerbsbehörde teilgenommen. Dort wurde ihnen auferlegt, dass die privaten Sender TF1 oder M6 mindestens ausgegliedert werden müssten. Geplant war eine Fusion der Sendergruppen bis Jahresende.
RTL will in Europa durch Kooperationen oder Zusammenschlüsse starke Player schaffen, um der Konkurrenz der US-Streamingriesen etwas entgegensetzen zu können./ngu/jha/
Bouygues SA ist ein vielseitiger Konzern, der sich auf vier Tätigkeitsbereiche konzentriert: - Baugewerbe (48,8% des Nettoumsatzes): Bau und Instandhaltung von Verkehrs-, Freizeit- und Stadtentwicklungsinfrastrukturen (58,4% des Nettoumsatzes; Colas; weltweit die Nr. 1 im Straßenbau), Hoch- und Tiefbau in den Bereichen Netze, Elektro- und Wärmetechnik sowie Gebäudeinstandhaltung (35,2%; Bouygues Construction) und Immobilienentwicklung (6,4%; Bouygues Immobilier); - Telekommunikation (13,7%; Bouygues Telecom): Mobiltelefonie, Festnetztelefonie, Internetzugang, usw.; - Medien (4%; TF1); - Sonstige (33,5%; Equans): ein im Oktober 2022 übernommenes Unternehmen. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Frankreich (49,6%), Europäische Union (14,6%), Europa (14,8%), Nordamerika (12,8%), Asien-Pazifik (4,6%), Afrika (2,2%) %), Mittel- und Südamerika (1%) und Naher Osten (0,4%).