BAD RAGAZ (dpa-AFX) - Vom alten Glanz ist bei André Schürrle wenig geblieben. Mit dem Wechsel in eine wenig renommierte Liga geht der sportliche Abstieg des Fußball-Weltmeisters von 2014 weiter. Der 28-Jährige, der beim deutschen Vize-Meister Borussia Dortmund keine Chance mehr hat, spielt künftig bei Spartak Moskau. Beim zwölfmaligen russischen Meister erhält Schürrle einen Vertrag bis zum Saisonende. "Mit einer Kaufoption für acht Millionen Euro", schreibt die Zeitung "Argumenty i Fakty".

"Es ist für André Schürrle das Beste, etwas anderes zu machen. Das war mit allen Beteiligten von Beginn an so besprochen", sagte Hans-Joachim Watzke der Deutschen Presse-Agentur. Für Watzke ist der Transfer der Beginn der angestrebten Reduzierung des großen Kaders: "André Schürrle wird garantiert nicht der letzte Abgang beim BVB gewesen sein."

Für den ehemaligen Nationalspieler Schürrle ist es das zweite Leihgeschäft in Serie, nachdem er bereits im vergangenen Sommer für eigentlich zwei Jahre auf Leihbasis zum FC Fulham nach England gewechselt war. Doch nach dem Abstieg des Clubs aus der Premier League wurde diese Vereinbarung gegenstandslos. In 24 Partien gelangen ihm sechs Tore.

"Herzlich Willkommen", mit diesen Worten auf Deutsch begrüßte der Club aus der russischen Hauptstadt seinen prominenten Neuzugang "Andre Schjurrle". Stolz verkündete der russische Rekordmeister den Wechsel am Mittwoch auf seiner Internetseite mit dem Hinweis, dass Schürrle "das sechste und siebte Tor der deutschen Nationalmannschaft beim sagenhaften 7:1-WM-Halbfinale gegen Brasilien" geschossen hat - "und den Pass zum goldenen Tor im WM-Finale gegen Argentinien gab".

Schürrle sei "der erste Weltmeister", der das rot-weiße Spartak-Trikot trage. Der Ex-Nationalspieler wird bei seinem neuen Club die Trikot-Nummer 20 erhalten. Bei Spartak spielten übrigens auch einmal die früheren Herthaner Patrick Ebert und Malik Fathi sowie der ehemalige Stuttgarter Serdar Tasci.

Schürrle war 2016 auf Empfehlung des damaligen BVB-Trainers Thomas Tuchel, der mit dem Angreifer auch schon in Mainz zusammengearbeitet hatte, für die damalige BVB-Rekordsumme von 30 Millionen Euro aus Wolfsburg zum Revierclub gewechselt. Ein Platz in der Stammelf blieb ihm jedoch verwehrt. Lediglich acht Treffer und zehn Torvorlagen gelangen ihm in 51 Pflichtspielen. Sein Vertrag in Dortmund läuft noch bis 2021./bue/DP/zb