LONDON (dpa-AFX) - Die Fußballclubs der englischen Premier League haben in der abgelaufenen Transferperiode deutlich mehr Geld für neue Spieler ausgegeben als die Vereine anderer europäischer Topligen. Das geht aus einem Bericht des Londoner Unternehmens Carteret Analytics hervor. Demnach haben die Premier-League-Clubs umgerechnet rund 1,34 Milliarden Euro für neue Spieler (1,22 Milliarden Pfund) investiert. Die Vereine der Bundesliga gaben nach Berechnungen der Deutschen Presse-Agentur rund 264 Millionen Euro und damit nur knapp ein Fünftel davon aus.

Die wirtschaftliche Unsicherheit aufgrund der Corona-Krise machte sich aber auch bei den Premier-League-Transfers bemerkbar. Die Ausgaben gingen im Vergleich zum Vorsommer, als die englischen Erstligisten rund 1,52 Milliarden Euro investierten, um knapp zwölf Prozent zurück. Dagegen reduzierten sich die Transferausgaben in der Bundesliga deutlich - um mehr als die Hälfte. Im Sommer 2019 stand noch die Rekordsumme von 705 Millionen Euro zu Buche.

Laut Carteret Analytics übertreffen die Ausgaben der englischen Spitzenliga auch die in der spanischen La Liga (404 Millionen Euro), der französischen Ligue 1 (433 Millionen Euro) und der Serie A in Italien (688 Millionen Euro) bei weitem.

Maßgeblichen Anteil an den Transferaktivitäten in England hatte in diesem Sommer der FC Chelsea. Der Premier-League-Club aus London gab geschätzte 270 Millionen Euro für neue Spieler aus und verpflichtete unter anderem den früheren Leverkusener Kai Havertz für rund 100 Millionen./pde/DP/zb