Die Zimmervermittlungs-Plattform Airbnb treibt trotz der Corona-Krise ihren lange erwarteten Börsengang voran.

Den entsprechenden Antrag habe das Unternehmen vertraulich bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht, teilte Airbnb am Donnerstagabend mit. Die Zahl der auszugebenden Aktien und die Preisspanne stünden noch nicht fest, auch einen Termin für den Börsengang nannte der Konzern nicht. Zuletzt wurde Airbnb mit 18 Milliarden Dollar bewertet.

Airbnb vermittelt Ferienzimmer und -wohnungen von Privatleuten. Der Konzern macht damit Hotels Konkurrenz und hat sich auch immer wieder Ärger von Behörden eingehandelt. Kritiker werfen dem US-Konzern vor, in Touristenhochburgen wie Barcelona oder Berlin für die stark steigenden Mietpreise mitverantwortlich zu sein. Wie die gesamte Branche leidet jedoch auch Airbnb unter dem Einbruch der Buchungszahlen in der Corona-Pandemie. Im Frühjahr stellte das Unternehmen sämtliche Marketingaktivitäten ein, rund ein Viertel der Beschäftigten wurden entlassen. Zudem nahm Airbnb im April zwei Milliarden Dollar auf, um durch die Krise zu kommen. Dabei wurde Airbnb mit 18 Milliarden Dollar bewertet - noch Anfang März hatte diese mit 26 Milliarden deutlich darüber gelegen.

Wegen der Corona-Krise verzögerte sich auch der Börsengang, der 2019 für dieses Jahr angekündigt wurde. Nun strebt aber Airbnb dennoch bald aufs Parkett. Das Umfeld für Börsengänge sei konstruktiv, sagte Kathleen Smith von Renaissance Capital. Investoren seien bereit, die Corona-Thematik auszublenden und Unternehmen gemäß der langfristigen Perspektiven zu bewerten. Zudem haben sich die Börsen von ihren Tiefs im Frühjahr erholt, die US-Technologiebörse Nasdaq und der breiter gefasste S&P 500 stellten jüngst Rekordhochs auf.

Begleitet wird der Airbnb-Börsengang federführend von Morgan Stanley und Goldman Sachs.