Von Andrew Tangel

NEW YORK (Dow Jones)--In einem Rechtsstreit mit Aktionären um die Verfehlungen des Boards von Boeing bei der 737 Max haben sich aktuelle und frühere Boardmitglieder des Konzerns informierten Personen zufolge auf einen Vergleich mit den Klägern geeinigt. Der Vergleich habe ein Volumen von 225 Millionen US-Dollar, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. In der Klage wurde dem Board vorgeworfen, Sicherheitsfragen im Zusammenhang mit der 737 Max nicht angemessen gehandhabt zu haben.

Als Teil des Vergleichs habe Boeing sich bereit erklärt, einen Ombudsmann einzusetzen, der sich um interne Angelegenheiten kümmert, und ein Boardmitglied mit Erfahrung in Luftfahrt-Sicherheit zu berufen, so die Personen. Ein Schuldeingeständnis seitens der Boardmitglieder sei nicht Teil des Vergleichs, auch nicht für CEO David Calhoun. Der Manager, der seit 2009 im Board sitzt, gehörte zu den Mitgliedern, die für die Aufsicht über das Management während der Entwicklung des Flugzeugs und zwischen den beiden Abstürzen, die 346 Menschen das Leben kosteten, zuständig waren.

Der finanzielle Teil der Einigung werde von den Versicherungen der Boardmitglieder an das Unternehmen gezahlt, sagten die mit den Vorgängen vertraute Personen. Der Vergleich soll am Freitag dem Court of Chancery von Delaware vorgelegt werden und benötige die Zustimmung eines Richters.

Zwei Maschinen des Typs 737 Max stürzten Ende 2018 und 2019 ab. Seither gab es große Umwälzungen im Board und im Topmanagement. Zudem änderte sich die Art und Weise, wie Sicherheitsfragen im Konzern gehandhabt werden. Unter anderem wurde ein Ausschuss im Board zu dem Thema eingerichtet.

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November 05, 2021 01:32 ET (05:32 GMT)