Mex (awp) - Der Verpackungsmaschinenhersteller Bobst macht anlässlich eines Rückblicks auf das Geschäftsjahr 2020 auch erstmals Angaben zu seinen Erwartungen für das Geschäftsjahr 2021. Für den Bereich Wellpappe erwartet das Unternehmen weiteres Wachstum bei kleinen Auftragsgrössen für höherwertige und Premium-Verpackungen.

Denn um kleine Stückzahlen rentabel produzieren zu können, bräuchten Verpackungshersteller Kosteneffizienz, die eine verstärkte Automatisierung erfordere, teilte das Unternehmen am Dienstag auf seiner Homepage mit. Dabei wird in Asien und dort insbesondere in China signifikantes Wachstum erwartet, gestützt vom steigenden Pro-Kopf-Einkommen sowie von der Entwicklung traditioneller Produkte für den Einzelhandel und für den E-Commerce.

Im Teilgeschäft Etiketten wird laut Bobst im kommenden Jahr die Digitalisierung weiterhin der wichtigste Treiber bleiben. "Was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert werden", so Bobst.

Für den Bereich flexible Verpackungen geht das Westschweizer Unternehmen von einer verstärkten Nachfrage seitens der Verpackungshersteller nach nachhaltigen Lösu ngen aus. Dies werde zu höheren Investitionen in Druck- und Beschichtungsanlagen führen, sowohl bei Vakuum- als auch bei Nassbeschichtungsanlagen. Bobst "glaubt fest daran", dass Kunststoffverpackungen eine Zukunft haben werden, sofern sie gut hergestellt und gut recycelt werden.

Service vermehrt über Fernunterstützung

Im Service-Geschäft dürfte der Bereich Fernunterstützung gemäss den Prognosen 2021 weiteres Wachstum erfahren. Zudem würden Lösungen für die Qualitätskontrolle weiter an Bedeutung gewinnen. Denn dies sei der beste Weg zur Reduktion des Abfalls, zur Vermeidung von Reklamationen sowie zur Erhöhung der Rentabilität.

Insgesamt werde sich 2021 "letztlich nicht allzu sehr von 2020 unterscheiden". Die Unternehmen werden laut Bobst widerstandsfähig sein müssen.

Vor gut einem Monat hatte Bobst anlässlich eines Investorentages für das Geschäftsjahr 2020 (per Ende Dezember) einen Umsatz von rund 1,3 Milliarden Franken in Aussicht gestellt, was gegenüber 2019 einem Rückgang um über 20 Prozent entspräche.

Beim Betriebsergebnis (EBIT) wurde mit einem positiven Wert gerechnet. Darin sei der Verkaufserlös in Höhe von etwa 20 Millionen aus dem Verkauf einer Immobilie in den USA, der im laufenden Geschäftsjahr abgeschlossen werden soll, nicht mit eingerechnet. Im Jahr 2019 hatte Bobst einen EBIT von 81,0 Millionen Franken erzielt.

cf/tt