Siemens nominierte den früheren SPD-Vorsitzenden als eines von elf Mitgliedern des Gremiums, das den fusionierten Hersteller der Schnellzüge ICE und TGV überwachen soll. Der Verwaltungsrat von Alstom stimmte am Dienstag dem Personaltableau zu. Siemens hatte das Recht, sechs der elf Verwaltungsräte zu nominieren, Vorsitzender des Gremiums ist der Technik-Vorstand des Münchner Industriekonzerns, Roland Busch.

Neben Busch gehören weitere drei Siemens-Manager dem Verwaltungsrat von Siemens Alstom an, unter ihnen Finanzvorstand Ralf Thomas und Personalchefin Janina Kugel. Siemens soll knapp die Mehrheit an dem börsennotierten Zug-Hersteller halten. Mit der Fusion wollen Siemens und Alstom dem chinesischen Branchenriesen CRRC Paroli bieten. Die Kartellwächter müssen dem Zusammenschluss aber noch zustimmen. Operativ geführt wird das Unternehmen von Alstom-Chef Henri Poupart-Lafarge. Die Franzosen schicken vier unabhängige Manager in den Verwaltungsrat, darunter den bisherigen Verwaltungsratschef Yann Delabriere und den ehemaligen BNP-Paribas-Chef Baudouin Prot.

Bereits zum 1. Juli bekommt Alstom einen neuen Finanzchef. Laurent Martinez kommt vom Flugzeugbauer Airbus, wo er zuletzt das Service-Geschäft führte. Zuvor hatte er als Finanzvorstand bei der Satelliten-Tochter Astrium und als Chef-Controller bei Airbus gearbeitet. Seine Vorgängerin bei Alstom, Marie-José Donsion, war zum Petrochemie-Konzern Arkema gewechselt.