BNP Paribas Asset Management wird nicht mehr in neue Anleihen investieren, die von Unternehmen ausgegeben werden, die in der Öl- und Gasexploration und -produktion tätig sind. Dies geht aus einem Strategie-Update vom November hervor.

Der französische Vermögensverwalter erklärte, dass seine Politik darauf abzielt, Öl- und Gasunternehmen bei der Umstellung auf nachhaltige Energiequellen zu unterstützen und gleichzeitig Unternehmen auszusondern, die sich nicht schnell genug anpassen, heißt es in dem Dokument.

Das Unternehmen wird keine neuen Anleihen mehr kaufen, die von Öl- und Gasunternehmen, einschließlich diversifizierter Unternehmen, begeben werden, aber es wird weiterhin in deren bestehende Schulden und Aktien investieren, vorbehaltlich bestimmter Regeln und Ausschlüsse. Es ist unklar, ob das neue Verbot auch für neue Aktienemissionen dieser Unternehmen gilt.

BNP Paribas Asset Management hat über seine offenen und börsengehandelten Fonds ein Aktienengagement in Öl- und Gasunternehmen in Höhe von $1,8 Milliarden, wobei TotalEnergies laut Morningstar Direct in 49 seiner Fonds enthalten ist.

Öl- und Gasunternehmen, die für eine Investition in Frage kommen, können regelmäßig überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie "glaubwürdige Klimaverpflichtungen" und "realistische Umstellungspläne" haben, so der Fondsmanager. Diejenigen Unternehmen, die die Anforderungen nicht erfüllen, werden ermutigt, auf nachhaltigere, kohlenstoffärmere Geschäftsmodelle umzustellen.

Dieser Schritt bringt die Politik des Fondsmanagers in Einklang mit den Praktiken der BNP Paribas Gruppe, die sich seit 2023 nicht mehr an der Emission von Anleihen von Unternehmen beteiligt, die in der Exploration und Produktion tätig sind, so das Unternehmen in einer per E-Mail übermittelten Erklärung.

Mehrere europäische Finanzunternehmen ziehen sich aus der Kreditvergabe an Öl- und Gasunternehmen zurück, um auf die strengeren Regeln für nachhaltige Investitionen, den Druck der Investoren und interne Verpflichtungen zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen zu reagieren.

Die Interessengruppe Reclaim Finance begrüßte den Schritt und erklärte, das französische Unternehmen sei der erste große Vermögensverwalter der Welt, der solche Maßnahmen ergreift.

"Anleihen sind heute eine der wichtigsten Finanzierungsformen für Unternehmen aus dem Sektor der fossilen Brennstoffe", sagte Lara Cuvelier, die für nachhaltige Investitionen zuständige Aktivistin der Gruppe.

BNP Paribas Asset Management hatte bereits einige Beschränkungen für Investitionen in Öl- und Gasunternehmen eingeführt, die im Amazonasgebiet, in der Arktis und in anderen unkonventionellen Öl- und Gasvorkommen wie Schiefer oder Ölsand tätig sind.