Bloomberg: Einigen europäischen Banken sollen Dividendenzahlungen erlaubt werden
Am 11. Dezember 2020 um 18:39 Uhr
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FRANKFURT (awp international) - Die Europäische Regulierungsbehörden wollen möglicherweise einigen Banken Dividenausschüttungen laut Kreisen eingeschränkt wieder erlauben. Die Aufsichtsbehörden überlegten, ob sie die Dividendenzahlungen für die stärksten Banken in den ersten neun Monaten bei etwa 20 Prozent des Gewinns begrenzen, erfuhr die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag von Personen, die mit der Sache vertraut sind. Ziel sei es, Kapital im Finanzsystem zu halten.
Eine Entscheidung über die Bedingungen sei aber noch nicht getroffen. Das Aufsichtsgremium der Europäischen Zentralbank (EZB) müsse dem noch zustimmen. Bloomberg hatte bereits am Donnerstag berichtet, dass ein Kompromiss erwägt werde, der das De-facto-Verbot von Ausschüttungen verlängern würde und gleichzeitig nur den am besten kapitalisierten Banken erlauben würde, die Auszahlungen wieder aufzunehmen.
Die Aufseher hatten bisher den Banken empfohlen, wegen der Corona-Krise bis zum 1. Januar 2021 auf die Auszahlung von Dividenden und auf Aktienrückkäufe zu verzichten. Damit soll es den Banken ermöglicht werden, drohende Verluste zu verkraften und die Wirtschaft zu unterstützen.
Die Bankenüberwachung in der Eurozone unterliegt dem einheitlichen Aufsichtsmechanismus (SSM), der sich aus der EZB und den nationalen zuständigen Behörden der teilnehmenden Länder zusammensetzt. Die EZB ist dabei für die grossen Banken zuständig. Neben den Euroländern nehmen auch Bulgarien und Rumänien teil.
Die britische Finanzaufsicht hatte am Donnerstag einen etwas grosszügigeren Ansatz gewählt. Sie will ihre in der Corona-Krise verhängte Empfehlung zum Ausschüttungsstopp der Grossbanken auf der Insel auch nicht verlängern. Sie hat aber eine Obergrenze für Dividenden von 25 Prozent der kumulierten Gewinne der vergangenen zwei Jahre oder maximal 0,2 Prozent der risikogewichteten Bilanzsumme gesetzt./jsl/men
BNP Paribas ist die größte Bankengruppe Frankreichs. Das Nettobankprodukt (NBP) teilt sich wie folgt auf die einzelnen Aktivitäten auf: - Privatkundengeschäft (54%): Privatkundengeschäft in Frankreich (24,1% des NBP), in Belgien (14,6%) und Italien (10,2%). Der Rest des NBP (51,1%) stammt aus internationalen Aktivitäten und spezialisierten Finanzdienstleistungsaktivitäten (Verbraucherkredite, Immobilienkredite, Leasingkredite, Verwaltung von Fahrzeugflotten, Leasing von Computerausrüstung); - Finanz- und Investmentbanking (34,4%): Beratung und Kapitalmarktaktivitäten (83,7% des NBP; Beratung bei Fusionen und Übernahmen, Aktivitäten im Zusammenhang mit den Aktien-, Zins- und Devisenmärkten usw.) und Finanzierung (16,3%; Finanzierung von Übernahmen, Projekten, Rohstoffgeschäften usw.); - institutionelle und private Verwaltung und Versicherung (11,6%): Vermögensverwaltung, Private Banking (Nr. 1 in Frankreich), Immobilien- und Online-Maklerdienste, Versicherungen und Wertpapierdienstleistungen (Nr. 1 in Europa für einbehaltene Wertpapiere). Ende 2023 verwaltet BNP Paribas 988,5 Milliarden Euro an kurzfristigen Einlagen und 859,2 Milliarden Euro an kurzfristigen Krediten. Das Nettobankprodukt ist geografisch wie folgt verteilt: Europa, Naher Osten und Afrika (82,9%), Amerika (9,8%) und Asien/Pazifik (7,3%).