Bankenaufsicht EBA: Europas Banken in Summe für Krisen gewappnet
Am 30. Juli 2021 um 18:06 Uhr
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FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Europas Banken würden im Fall einer erheblichen wirtschaftlichen Krise fast ein Drittel ihrer Kapitalpuffer einbüßen. Trotzdem wären die Institute nach Einschätzung der Bankenaufseher in der Europäischen Union insgesamt für ein solches Krisenszenario gewappnet. Das geht aus den Daten zum jüngsten Stresstest hervor, die die Europäische Bankenaufsicht EBA am Freitagabend veröffentlichte.
Unter der Annahme eines Konjunktureinbruchs gepaart mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote, einem Einbruch der Immobilienpreise und weiter fallenden Marktzinsen würde der EU-Bankensektor demnach in Summe 265 Milliarden Euro an Kapitalpuffer einbüßen. Die harte Kernkapitalquote als Puffer für Krisen würde in diesem hypothetischen Krisenszenario von 15,0 Prozent Ende 2020 auf 10,2 Prozent Ende 2023 sinken.
Die European Banking Authority (EBA/Paris) hat 50 Banken aus 15 europäischen Ländern unter die Lupe genommen, die für 70 Prozent des EU-Bankenmarktes stehen. Darunter waren 7 deutsche Institute./ben/stw/he
BNP Paribas ist die größte Bankengruppe Frankreichs. Das Nettobankprodukt (NBP) teilt sich wie folgt auf die einzelnen Aktivitäten auf: - Privatkundengeschäft (54%): Privatkundengeschäft in Frankreich (24,1% des NBP), in Belgien (14,6%) und Italien (10,2%). Der Rest des NBP (51,1%) stammt aus internationalen Aktivitäten und spezialisierten Finanzdienstleistungsaktivitäten (Verbraucherkredite, Immobilienkredite, Leasingkredite, Verwaltung von Fahrzeugflotten, Leasing von Computerausrüstung); - Finanz- und Investmentbanking (34,4%): Beratung und Kapitalmarktaktivitäten (83,7% des NBP; Beratung bei Fusionen und Übernahmen, Aktivitäten im Zusammenhang mit den Aktien-, Zins- und Devisenmärkten usw.) und Finanzierung (16,3%; Finanzierung von Übernahmen, Projekten, Rohstoffgeschäften usw.); - institutionelle und private Verwaltung und Versicherung (11,6%): Vermögensverwaltung, Private Banking (Nr. 1 in Frankreich), Immobilien- und Online-Maklerdienste, Versicherungen und Wertpapierdienstleistungen (Nr. 1 in Europa für einbehaltene Wertpapiere). Ende 2023 verwaltet BNP Paribas 988,5 Milliarden Euro an kurzfristigen Einlagen und 859,2 Milliarden Euro an kurzfristigen Krediten. Das Nettobankprodukt ist geografisch wie folgt verteilt: Europa, Naher Osten und Afrika (82,9%), Amerika (9,8%) und Asien/Pazifik (7,3%).