Bis zu 250 der insgesamt rund 1400 Stellen könnten gestrichen werden, wie das Institut mitteilte. Betroffen sei vor allem der Hauptsitz in Genf. Wie es bei einem größeren Stellenabbau in der Schweiz Pflicht ist, muss die Bank den Angestellten nun die Möglichkeit geben, Vorschläge zu unterbreiten, um die Zahl der möglichen Entlassungen zu verringern. Das Verfahren dauere bis zum 14. Januar, danach treffe BNP eine endgültige Entscheidung. Umgesetzt würden die Kürzungen 2020 und 2021.

Angesichts von Negativzinsen, sinkenden Margen und Technologieinvestitionen seien Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit notwendig, begründete BNP den Schritt. Das Schweizer Geschäft solle verstärkt mit anderen Teilen des Unternehmens zusammenarbeiten und damit Synergien heben. Der Stellenabbau treffe alle Bereiche der Bank. In der Schweiz betreut BNP Paribas vor allem reiche Privatkunden und Firmenkunden. Die Schweiz bleibe aber ein strategischer wichtiger Markt für das Geldhaus, hieß es in der Mitteilung.

Das Institut, das seit 1872 in dem Land tätig ist und unter anderem an der Finanzierung der Tunnels durch den Gotthard und den Simplon beteiligt war, hat in den vergangenen Jahren vor allem in das Geschäft mit Unternehmen investiert, die grenzüberschreitend aktiv sind. Ihnen bietet BNP etwa Zahlungsdienstleistungen, Devisentransaktionen oder Kredite an. Zudem war die Bank dieses Jahr an einer Reihe von Börsengängen und Anleihen-Emissionen beteiligt.

Der ganze Konzern befindet sich im Umbau. So griff BNP im Asset Management und im Wertpapier-Geschäft in Frankreich sowie im Kleinkundengeschäft in Belgien und Frankreich zum Rotstift. Anfang 2019 senkte die größte börsennotierte Bank Frankreichs das Gewinnziel 2020.

Auch viele andere europäische Banken stehen unter Druck und suchen ihr Heil in Kostensenkungen. So steckt die Deutsche Bank derzeit mitten im größten Umbau ihrer Geschichte, in den kommenden drei Jahren sollen rund 18.000 Stellen wegfallen. Auch die britische HSBC streicht Tausende Jobs. Und bei Italiens größter Bank UniCredit sollen Insidern zufolge rund 10.000 Arbeitsplätze wegfallen, wenn Konzernchef Jean Pierre Mustier Anfang Dezember seine neue Strategie vorstellt.