PARIS (awp international) - Die französische Grossbank BNP Paribas hat 2019 dank lebhafter Märkte und eines Sparprogramms mehr verdient. Der Überschuss sei um fast neun Prozent auf 8,2 Milliarden Euro gestiegen, teilte die im EuroStoxx 50 notierte Bank am Mittwoch in Paris. Experten hatten mit einem Ergebnis in dieser Grössenordnung gerechnet. Für etwas Ernüchterung sorgte dagegen das leicht gesenkte Renditeziel. Die Aktie büsste in einem stabilen Marktumfeld etwas an Wert ein.

Die Erträge legten um fünf Prozent auf 44,6 Milliarden Euro zu. Die Kosten stiegen dagegen nur um 2,5 Prozent auf 31,3 Milliarden Euro. Der seit 2011 amtierende Konzernchef Jean-Laurent Bonnafé hatte im vergangenen Jahr den 2017 eingeleiteten Sparkurs verschärft, um die Bank auf das Umfeld mit dauerhaft niedrigen Zinsen und strengere Vorgaben auszurichten. Die jährliche Kostenbasis soll um insgesamt 3,3 Milliarden Euro gedrückt werden.

Im laufenden Jahr rechnet die BNP Paribas jetzt mit einer Rendite auf das materielle Eigenkapital von zehn Prozent und damit etwas weniger als zuletzt noch. Die Bank begründete das mit dem Dauer-Zinstief. An der Börse führte das zu Abschlägen. Der Aktienkurs des Branchen-Schwergewichts gab in der ersten Handelsstunde um rund ein halbes Prozent nach und baute das Jahresminus auf rund sieben Prozent aus.

Damit ist die BNP-Paribas-Aktie im laufenden Jahr bisher einer der schwächsten Titel unter den europäischen Banktiteln. 2019 hatte sich das Papier allerdings auch um ein Drittel verteuert. Die BNP Paribas zählt zu den führenden Banken Europas und ist auch in Deutschland aktiv. Zuletzt hatte der Konzern hier vor allem das Geschäft mit Firmenkunden forciert. Im Privatkundenbereich ist sie mit der Consorsbank vertreten./zb/stk