Aufseher mahnen Banken trotz stabiler Lage zur Vorsicht
Am 08. Februar 2023 um 11:02 Uhr
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Knapp ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bescheinigt die EZB-Bankenaufsicht den Geldhäusern in der Eurozone eine stabile Lage. "Die Banken haben die wirtschaftlichen Auswirkungen der russischen Invasion in die Ukraine dank ihrer starken Eigenkapital- und Liquiditätspositionen, ihrer höheren Rentabilität und der kontinuierlichen Verbesserung der Qualität ihrer Aktiva gut verkraftet", sagte der Chef der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), Andrea Enria, am Mittwoch. Die EZB hält die Kapitalanforderungen für die Institute für 2023 insgesamt etwa konstant. Für die Dauer des Krieges rechnet Enria aber mit weiteren Herausforderungen.
Die Banken müssten Schwachstellen vor allem bei ihrer Risikokontrolle und der Unternehmensführung beseitigen, mahnte der Chefaufseher. Auch müssten sie künftige Entwicklungen umsichtig bewerten. Einige Banken in der Eurozone hatten infolge des Krieges und der Sanktionen gegen und von Russland hohe Abschreibungen vornehmen müssen. Aus Sicht der EZB sollten die Institute auch die Auswirkungen der steigenden Zinsen weiterhin aufmerksam beobachten.
Die EZB-Bankenaufsicht bewertet in einem sogenannten SREP-Prozess ("Supervisory Review and Evaluation Process") regelmäßig unter anderem die Tragfähigkeit des Geschäftsmodells und die Angemessenheit des Risikomanagements von Banken. Im Ergebnis legen die Behörden individuelle Kapitalzuschläge für Banken fest und bestimmen unter anderem, wie viel Geld die Institute als Dividende an ihre Anteilseigner ausschütten dürfen.
Insgesamt erhöhten sich die SREP-Kapitalanforderungen und -Empfehlungen für 2023 von 14,7 auf 15,0 Prozent der risikogewichteten Vermögenswerte. Die Anforderungen und Empfehlungen für das harte Kernkapital stiegen von 10,4 auf 10,7 Prozent. Die Erhöhungen sind der EZB zufolge in erster Linie auf Maßnahmen nationaler Behörden zurückzuführen. Zuletzt hätten die meisten Banken aber über mehr Kapital verfügt als gefordert, stellten die Aufseher fest./stw/zb/jha/
BNP Paribas ist die größte Bankengruppe Frankreichs. Das Nettobankprodukt (NBP) teilt sich wie folgt auf die einzelnen Aktivitäten auf: - Privatkundengeschäft (54%): Privatkundengeschäft in Frankreich (24,1% des NBP), in Belgien (14,6%) und Italien (10,2%). Der Rest des NBP (51,1%) stammt aus internationalen Aktivitäten und spezialisierten Finanzdienstleistungsaktivitäten (Verbraucherkredite, Immobilienkredite, Leasingkredite, Verwaltung von Fahrzeugflotten, Leasing von Computerausrüstung); - Finanz- und Investmentbanking (34,4%): Beratung und Kapitalmarktaktivitäten (83,7% des NBP; Beratung bei Fusionen und Übernahmen, Aktivitäten im Zusammenhang mit den Aktien-, Zins- und Devisenmärkten usw.) und Finanzierung (16,3%; Finanzierung von Übernahmen, Projekten, Rohstoffgeschäften usw.); - institutionelle und private Verwaltung und Versicherung (11,6%): Vermögensverwaltung, Private Banking (Nr. 1 in Frankreich), Immobilien- und Online-Maklerdienste, Versicherungen und Wertpapierdienstleistungen (Nr. 1 in Europa für einbehaltene Wertpapiere). Ende 2023 verwaltet BNP Paribas 988,5 Milliarden Euro an kurzfristigen Einlagen und 859,2 Milliarden Euro an kurzfristigen Krediten. Das Nettobankprodukt ist geografisch wie folgt verteilt: Europa, Naher Osten und Afrika (82,9%), Amerika (9,8%) und Asien/Pazifik (7,3%).