AKTIEN IM FOKUS : Deutsche Bank und Commerzbank fallen weiter zurück
Am 23. September 2019 um 15:10 Uhr
Teilen
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Erholungsgewinne der vergangenen Wochen bei Deutsche Bank und Commerzbank schrumpfen weiter: Am Montag sackte die Aktie der Deutschen Bank in einem schwachen Branchenumfeld um mehr als drei Prozent auf 7,071 Euro ab. Nachdem sie zwischen Mitte August und Mitte September über ein Drittel an Wert gewonnen hatte, steht vom jüngsten Zwischenhoch aus aktuell ein Kursrückgang von knapp neun Prozent zu Buche. Ähnlich sieht es beim anderen Frankfurter Geldinstitut aus, dessen Titel zu Wochenbeginn über sieben Prozent auf 5,31 Euro einbüßten: Hier folgte einer Erholung um 30 Prozent ein Rückschlag um inzwischen rund zwölfeinhalb Prozent.
Die Aktien der beiden Banken leiden ebenso wie die Konkurrenz unter den jüngsten Signale wichtiger Notenbanken für eine noch lockerere Geldpolitik. Niedrige Zinsen sind Gift für das Tagesgeschäft der Branche mit Einlagen und Anleihen. Dass die Deutsche Bank große Teile des Aktienhandelsgeschäfts an den französischen Konkurrenten BNP Paribas verkauft, ist laut Goldman-Analyst Jernej Omahen positiv für beide Seiten. Den Papieren des hiesigen Branchenprimus half die Nachricht am Montag aber wenig./gl/fba
BNP Paribas ist die größte Bankengruppe Frankreichs. Das Nettobankprodukt (NBP) teilt sich wie folgt auf die einzelnen Aktivitäten auf: - Privatkundengeschäft (54%): Privatkundengeschäft in Frankreich (24,1% des NBP), in Belgien (14,6%) und Italien (10,2%). Der Rest des NBP (51,1%) stammt aus internationalen Aktivitäten und spezialisierten Finanzdienstleistungsaktivitäten (Verbraucherkredite, Immobilienkredite, Leasingkredite, Verwaltung von Fahrzeugflotten, Leasing von Computerausrüstung); - Finanz- und Investmentbanking (34,4%): Beratung und Kapitalmarktaktivitäten (83,7% des NBP; Beratung bei Fusionen und Übernahmen, Aktivitäten im Zusammenhang mit den Aktien-, Zins- und Devisenmärkten usw.) und Finanzierung (16,3%; Finanzierung von Übernahmen, Projekten, Rohstoffgeschäften usw.); - institutionelle und private Verwaltung und Versicherung (11,6%): Vermögensverwaltung, Private Banking (Nr. 1 in Frankreich), Immobilien- und Online-Maklerdienste, Versicherungen und Wertpapierdienstleistungen (Nr. 1 in Europa für einbehaltene Wertpapiere). Ende 2023 verwaltet BNP Paribas 988,5 Milliarden Euro an kurzfristigen Einlagen und 859,2 Milliarden Euro an kurzfristigen Krediten. Das Nettobankprodukt ist geografisch wie folgt verteilt: Europa, Naher Osten und Afrika (82,9%), Amerika (9,8%) und Asien/Pazifik (7,3%).