FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Papiere von Banken haben sich am Mittwoch europaweit auf der Verliererseite gefunden. Aussagen von US-Währungshütern hatten bereits tags zuvor die Inflationssorgen in der weltgrößten Volkswirtschaft ein wenig zerstreut. Sie bekräftigten ihre Sicht, dass Preisanstiege wahrscheinlich zeitlich begrenzt sein würden. Die US-Notenbank dürfte also auf absehbare Zeit ihre sehr lockere Geldpolitik zur Stützung der Konjunktur fortsetzen. Dies dürfte zwar weiterhin die Aktienmärkte antreiben, doch leiden im Niedrigzinsumfeld für gewöhnlich die Banken umso mehr. Einnahmen etwa im Kreditgeschäft fallen dadurch geringer aus.

Bei diesen für Bankenwerte ungünstigeren Aussichten ging es für den entsprechenden europäischen Sektor zur Wochenmitte daher um rund zwei Prozent abwärts. Er war damit der schwächste im Stoxx-600-Tableau. Im Dax verloren die Papiere der Deutschen Bank am Index-Ende mehr als zwei Prozent. Sie hatten am Dienstag allerdings auch den höchsten Stand seit 2018 erreicht. Schlusslicht im MDax mit einem Abschlag von fast drei Prozent waren am Mittwoch die Commerzbank.

Im EuroStoxx 50 lagen BNP Paribas, ING und Santander hinten und verbuchten ebenso wie im Stoxx 50 die Aktien der UBS und der HSBC Verluste von jeweils um die zwei Prozent.

Investment-Experte Jack Siu von der Credit Suisse machte darauf aufmerksam, dass der Begriff von der "Inflation am Zenit" unter Investoren bereits die Runde mache. Auch Siu verwies auf die jüngsten Aussagen aus den Reihen der Fed sowie auf Pläne Chinas, übertriebene Spekulationen auf die stark gestiegenen Rohstoffpreise eindämmen zu wollen.

Die Wirtschaft dürfte sich allmählich wieder normalisieren, die Knappheit von Gütern und der Preisdruck dürften nachlassen, glaubt Siu. Deswegen gingen nun auch die Renditen am Anleihemarkt weiter zurück./ajx/ag/stk