Breitenbach (awp) - Die Übernahme des Traditionsunternehmens Von Roll durch die Altana-Tochter Elantas macht Fortschritte. Elantas hält mittlerweile 87,69 Prozent des Aktienkapitals, wie Von Roll am Freitag in einem Communiqué bekannt gab.

Der grösste Teil davon stammt aus einem Aktienkaufvertrag mit der Familie von Finck und Andienungsvereinbarungen mit dem Von Roll Management. Diese bringen Elantas eine Beteiligung von insgesamt 82,57 Prozent an der Von Roll ein.

Seit der Ankündigung des Kaufangebots am 11. August bis zum Börsenschluss am gestrigen Donnerstag habe Elantas weitere 3,13 Prozent des Aktienkapitals der Von Roll am Markt gekauft, teilte das Unternehmen mit. Dazu kämen 1,99 Prozent im Eigenbestand der Von Roll.

Die Angebotsfrist wird voraussichtlich am 25. September 2023 beginnen und am 27. Oktober 2023, um 16.00 Uhr, MESZ, enden. Das Angebot wird voraussichtlich im November 2023 vollzogen, wie es im Prospekt des Kaufangebots weiter hiess, der am Freitag veröffentlicht wurde.

Der Verwaltungsrat der Von Roll hat den Aktionären einstimmig empfohlen, das Angebot anzunehmen und ihre Aktien anzudienen. Nach dem Vollzug des Angebots will Elantas einen Squeeze-out durchführen und den Aktionären eine Entschädigung in der Höhe des Angebotspreises von 0,86 Franken pro Aktie zu zahlen. Die Von Roll-Aktien sollen von der Schweizer Börse SIX dekotiert werden.

Damit hat die deutsche Unternehmerfamilie von Finck ihre Beteiligung an Von Roll nach mehr als 20 Jahren als Kernaktionär nach Deutschland verkauft. Elantas ist ein Hersteller von Isolierstoffen für die Elektro- und Elektronikindustrie, der wiederum zum Spezialchemiekonzern Altana gehört. Hinter Altana steckt mit der BMW-Erbin Susanne Klatten eine andere deutsche Familiendynastie.

jb/ra