--Bessere Nachfrage nach teuren Modellen erwartet, 7er und Rolls-Royce

--BMW erwartet EBIT-Marge im Auto-Geschäft zwischen 8 bis 10%

--Serienproduktion von Neuer Klasse beginnt im 2. Halbjahr 2025

(NEU: weitere Details)

Von Markus Klausen

FRANKFURT (Dow Jones)--BMW setzt dieses Jahr auf eine überproportional hohe Nachfrage nach teureren Premiumautos und erwartet durch einen weiteren starken Hochlauf der Elektromobilität ein zumindest leichtes Plus bei den Auslieferungen. Bestenfalls wäre das ein Zuwachs von 5 Prozent. Im oberen Segment, wozu etwa der 7er oder die Rolls-Royce-Modellfamilie gehören, soll das Verkaufswachstum im mittleren zweistelligen Prozentbereich liegen, so BMW anlässlich der Jahrespressekonferenz. Bei den rein elektrischen Autos soll das Plus im oberen zweistelligen Prozentbereich liegen.

Die zuversichtliche Absatzprognose für teurere Fahrzeuge wird die Margenentwicklung des Münchener Konzerns stützen. Autos aus dem oberen Preissegment werfen in der Regel mehr Geld ab als Autos aus dem unteren oder mittleren Preissegment. BMW dürfte daher ähnlich wie der Wettbewerber Mercedes-Benz, der mit seiner Strategie stärker auf Luxusmodelle setzt, von der erwarteten zunehmenden Nachfrage nach diesen Autos profitieren.


   Stabile Preisentwicklung erwartet 

In Endeffekt rechnet BMW dieses Jahr bestenfalls mit einer EBIT-Marge im Kerngeschäft von 10 Prozent. Als Untergrenze für die operative Rendite im Autogeschäft setzte sich der Konzern eine Marge von 8 Prozent als Ziel nach 8,6 Prozent im Vorjahr. Basis dieser Prognose ist eine stabile Entwicklung der Verkaufspreise dieses Jahr, nachdem die Preise vergangenes Jahr teils deutlich gestiegen sind. Auf den Gebrauchtwagenmärkten sollte sich die Lage angesichts einer erhöhten Verfügbarkeit von Neuwagen normalisieren.

Das Ergebnis vor Steuern dürfte dieses Jahr allerdings deutlich sinken, so der Münchener Autokonzern weiter. Grund ist ein Basiseffekt, nachdem im Vorjahr das China-Geschäft vollständig einbezogen wurde, weshalb den Gewinn um rund 7,7 Milliarden Euro höher ausfiel.

BMW investiert wie viele andere Hersteller erhebliche Gelder in neue Modelle und vollelektrische Antriebe. Perspektivisch soll der Anteil vollelektrischer Autos (BEV) mit vielen neuen Automodellen dann spürbar steigen: Nach rund 9 Prozent 2022 sieht BMW den BEV-Anteil an den gesamten Verkäufen dieses Jahr bei 15 Prozent und 2025 bei mindestens 25 Prozent. Ein Jahr danach soll dann jedes dritte Fahrzeug ein BEV sein. Die Dynamik könnte dann mit komplett neuen Modellen noch deutlich zunehmen.


   BMW setzt mittelfristig auf neue Modellgeneration 

"Die dann im Hochlauf befindliche Neue Klasse hat aus Sicht der BMW Group mit ihrer überzeugenden Produktsubstanz das Potential, die Marktdurchdringung der E-Mobilität zusätzlich zu beschleunigen", so der DAX-Konzern. Im Endeffekt könnten bereits deutlich vor 2030 mehr als 50 Prozent aller weltweit ausgelieferten Fahrzeuge über einen vollelektrischen Antrieb verfügen. Die sogenannte Neue Klasse ist eine komplett neue Modellgeneration des Münchener Konzerns ausschließlich mit vollelektrischem Antrieb. Die Ladezeiten der Modelle sollen sich deutlich verkürzen, während die Reichweite im Vergleich zu heutigen BEVs erheblich höher sein soll. Der Serienproduktionsstart ist ab dem zweiten Halbjahr 2025 geplant.

Vergangenes Jahr hat BMW, wie bereits seit vergangener Woche bekannt, dank guter Verkaufspreise für Oberklassewagen den Umsatz um gut ein Viertel auf knapp 143 Milliarden Euro erhöht. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg trotz insgesamt rückläufiger Absätze um 5 Prozent im Konzern auf 14,0 Milliarden Euro. Gebremst wurde BMW wie die gesamte Autobranche von Versorgungsengpässen bei Halbleitern oder Kabelbäumen infolge des Kriegs in der Ukraine sowie höheren Kosten für Material und Energie.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/kla/sha

(END) Dow Jones Newswires

March 15, 2023 06:05 ET (10:05 GMT)