--BMW erwartet operative Marge im Autogeschäft 2021 bei 9,5 bis 10,5 Prozent

--Höhere Verkaufspreise überkompensieren negative Absatzeffekte wegen Chip-Engpass

(NEU: weitere Details, Analysten, Kontext)

Von Jürgen Hesse und Markus Klausen

FRANKFURT (Dow Jones)--BMW kann die Halbleiter-Engpässe besser als andere Autohersteller durch höhere Verkaufspreise kompensieren und hat den Ausblick für das laufende Gesamtjahr deutlich erhöht. Die operative Rendite im Kerngeschäft mit Premiumfahrzeugen soll nun am oberen Ende des langfristigen Zielkorridors von 8 bis 10 Prozent oder sogar etwas darüber liegen. Autokäufer sind offenbar bereit, sowohl für Neu- als auch Gebrauchtwagen spürbare Preisaufschläge zu zahlen.

Der Münchener DAX-Konzern rechnet für 2021 nun mit einer operativen EBIT-Marge im Segment Automobile von 9,5 Prozent bis 10,5 Prozent. Bisher wurde die Bandbreite mit 7 bis maximal 9 Prozent angegeben. Zwar rechne BMW wegen der weiter angespannten Liefersituation bei Halbleitern auch in den nächsten Monaten mit Beeinträchtigungen von Produktion und Absatz. Anhaltend positive Preiseffekte dürften die negativen Absatzeffekte aber überkompensieren, so BMW.

Die positiven Ergebniseffekte wirken sich entsprechend positiv auf das Konzernergebnis vor Steuern aus. Das Ergebnis soll unverändert deutlich steigen, also um mehr als 10 Prozent. Für den Free Cash Flow des Segments Automobile rechnet BMW mit einem Wert von rund 6,5 Milliarden Euro.

Ganz überraschend kommt der bessere Ausblick zwar nicht. BMW hat bereits im ersten Halbjahr die Lieferengpässe bei Halbleitern besser weggesteckt und weniger Produktionsausfälle verzeichnet als andere Autohersteller. Den Ausblick für 2021 hat BMW zur Mitte des Jahres aber nicht erhöht. Damals lag die Margen-Schätzung einiger Analysten bereits bei 10 Prozent für das Gesamtjahr. Das BMW-Management um CEO Oliver Zipse hat zuletzt aber immer wieder betont, dass das zweite Halbjahr wegen hoher Rohstoffpreise, der Chipengpässe und womöglich nicht mehr ganz so guter Verkaufspreise schwierig werden dürfte.

"Die Befürchtungen, dass die Preisentwicklung in der zweiten Jahreshälfte nachlassen würde, haben sich nicht bewahrheitet", urteilen Citi-Analysten am Freitag. Stattdessen habe BMW sowohl bei Neu- als auch bei Gebrauchtwagen höhere Preise verzeichnet. Im Endeffekt kommen die Münchener besser als die meisten anderen Hersteller durch die derzeitigen Engpässe, fassen Analysten von Jefferies zusammen.

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October 01, 2021 02:12 ET (06:12 GMT)