BMW : Renault dämpft Erwartungen an Quartalsbilanzen der Autobranche
Am 18. Oktober 2019 um 11:25 Uhr
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München (Reuters) - Renault schürt mit einer erneuten Prognosesenkung Sorgen vor weiteren schlechten Nachrichten aus der Autobranche.
Der skeptische Ausblick des französischen Autobauers belastete am Freitag auch die Aktien mehrerer Konkurrenten. Während die Renault-Titel in Paris um zwölf Prozent einbrachen, gaben BMW, Daimler und Volkswagen jeweils um rund 0,5 Prozent nach. Die deutschen Autobauer legen ihre Quartalsbilanzen in den kommenden Wochen vor.
Renault hatte am Donnerstagabend erklärt, im Gesamtjahr mit einem Rückgang des Umsatzes zwischen drei und vier Prozent zu rechnen. Der Gewinn werde noch stärker schrumpfen: Die Umsatzrendite werde lediglich fünf Prozent statt der bisher erwarteten sechs Prozent betragen. Zudem kündigte das Unternehmen an, seine mittelfristigen Ziele zu überprüfen.
Während die ganze Branche weltweit mit Absatzschwierigkeiten kämpft, machen dem französischen Konzern nach dessen Angaben besonders die Märkte in der Türkei und Argentinien zu schaffen. Erst im Juli hatte Renault wegen der mauen Autokonjunktur die Prognose gekappt und für 2019 statt eines Wachstums nur noch einen Umsatz auf Vorjahresniveau in Aussicht gestellt.
Renault hatte sich nach dem Skandal um den Vorwurf finanzieller Unregelmäßigkeiten gegen den früheren Chef Carlos Ghosn zuletzt auch von seinem Chef Thierry Bollore getrennt. Die Nachfolgerin Clotilde Delbos habe mit der Prognosesenkung die Gunst der Stunde genutzt, um sich den eigenen Start zu erleichtern, kommentierten die Analysten der NordLB. "Ähnliches würde uns in den nächsten Wochen bei BMW nicht überraschen." Die Branchenexperten von Jefferies erklärten, sie seien zwar nicht überrascht von der Prognosesenkung an sich, aber von deren Höhe.
Bayerische Motoren Werke AG (BMW AG) ist auf Konzipierung, Herstellung und Vermarktung von Automobilen der Hochpreisklasse spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Geschäftsbereiche verteilt:
- Verkauf von Automobilen (77%): 2023 wurden 2554183 Einheiten verkauft, unter den Marken BMW (2252793), MINI (295358) und Rolls-Royce (6032);
- Absatzfinanzierung Dienstleistungen (21,1%);
- Verkauf von Motorrädern (1,9%): Motorräder mit einem Hubraum von 650 cm3 bis 1200 cm3 (209066 Einheiten unter der Marke BMW).
Ende 2023 verfügte die Unternehmensgruppe über 31 Produktionsstandorte weltweit.
Die geographische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Deutschland (15%), Europa (29,2%), China (16,1%), Asien (10,7%), USA (21,8%), Amerika (4%) und sonstige (3,2%).