In der Europäischen Union (EU) wurden nach Daten des Autoverbandes ACEA im Juni mit knapp 950.000 Fahrzeugen 22,3 Prozent weniger neu zugelassen als im Vorjahresmonat. Im Mai lag das Minus noch bei 52 Prozent. Mit der Lockerung der Corona-Beschränkungen erholt sich die Nachfrage langsam wieder. In Deutschland war der Rückgang nach den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen mit einem Drittel allerdings noch überdurchschnittlich hoch. Frankreich dagegen schaffte ein Plus von 1,2 Prozent. Von Januar bis Juni schrumpften die Neuzulassungen in der EU um 38 Prozent auf 4,28 Millionen Einheiten.

Die Volumenhersteller erlitten im ersten Halbjahr stärkere Einbußen als Premiumautobauer: So schlug Volkswagen knapp 25 Prozent weniger Autos los, die französische PSA Group büßte ebenso wie der italienisch-amerikanische Hersteller Fiat Chrysler 28 Prozent ein. BMW und Daimler wurden 19 Prozent beziehungsweise 16 Prozent weniger Neuwagen los.

Der Einbruch auf den internationalen Pkw-Märkten sei beispiellos, erklärte der Verband der Automobilindustrie (VDA). In Europa, China und den USA zusammen seien im ersten Halbjahr 7,5 Millionen Autos weniger verkauft worden als im Vorjahreszeitraum. Das entspreche einem Rückgang von 28 Prozent. Europa (einschließlich Großbritannien und EFTA-Länder) war mit einem Minus von 39 Prozent härter getroffen als die USA und China, die jeweils 23 Prozent weniger Neuwagen zählten.