FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben sich am Freitag mit Abgaben ins Wochenende verabschiedet. Lieferengpässe, steigende Rohstoffpreise und Inflation bei gleichzeitig schwächerer Entwicklung der Wirtschaft lassen bei den Anlegern zunehmend Sorgen vor einer "Stagflation" aufkommen. Die Inflation in der Eurozone ist auf ein 13-Jahreshoch gestiegen. Im September stieg der Verbraucherpreisindex um 3,4 Prozent, die Konsensschätzung lag mit 3,3 Prozent knapp darunter. Ein etwas besserer ISM-Index aus den USA reichte nicht aus, um die Stimmung zu drehen.


   Druck auf EZB steigt 

EZB-Präsidentin Christine Lagarde wird zwar nicht müde zu betonen, dass Teile des Preisauftriebs temporärer Natur seien und dass eine geduldige Geldpolitik das Mittel der Wahl ist. Dennoch könnte der Druck innerhalb der EZB aber zunehmend größer werden, die Geldpolitik zu verschärfen.

Der DAX verlor in diesem Umfeld 0,7 Prozent auf 15.156 Punkte, im Tagestief hatte er bei 14.984 Punkten gestanden. Immerhin hielt die wichtige Unterstützung bei 15.000 Punkten, auf diesem Niveau verläuft auch in etwa die 200-Tagelinie. Der Euro-Stoxx-50 gab um 0,3 Prozent auf 4.035 Punkte nach.

BMW stiegen nach einer erhöhten Gewinnprognose um 1,3 Prozent. Das Unternehmen sieht die Auto-EBIT-Marge 2021 statt zwischen 7 bis 9 nun bei 9,5 bis 10,5 Prozent. Die Analysten der Citi wiesen darauf hin, dass der Markt im Konsens mit 9,7 Prozent gerechnet hatte. Auch beim Cashflow habe der Marktkonsens nur 5,7 Milliarden erwartet, BMW sieht nun 6,5 Milliarden Euro. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung bei Daimler haben die Aktionäre der Abspaltung der Lkw-Sparte zugestimmt. Daimler gewannen 0,8 Prozent.

Bei der niederländischen Bank ING ging es 0,5 Prozent abwärts, obwohl der Start eines Aktienrückkaufprogramms am 5. Oktober positiv gesehen wurde. Es soll ein Volumen von bis zu 1,74 Milliarden Euro haben.

J.D. Wetherspoon schlossen 2,5 Prozent fester. Die britische Pub-Kette verbuchte für das am 25. Juli endende Geschäftsjahr 2021 einen Vorsteuerverlust von 194,6 Millionen Pfund. Die aktuelleren Zahlen gehen aber in die richtige Richtung, auch wenn das alte Niveau noch nicht erreicht ist.

Gut kam die Veräußerung von Industrial Solutions durch Leoni (+4,4%) an. Mit der Veräußerung mache Leoni einen großen Schritt auf dem strategischen Weg zur Entschuldung seiner Bilanz, wie Warburg feststellte.


   AO World leidet unter Fahrermangel in Großbritannien 

AO World brachen um 24,3 Prozent ein. Eine herausfordernde Marktdynamik in Großbritannien und Deutschland hat bei dem Online-Versandhändler zu niedrigeren Umsätzen als erwartet geführt, was sich noch deutlicher im Ergebnis niederschlägt. Das Wachstum in Großbritannien wurde durch den landesweiten Mangel an Lieferfahrern und die anhaltende Störung der globalen Lieferkette beeinträchtigt.


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Index                  Schluss-  Entwicklung  Entwicklung   Entwicklung 
.                         stand      absolut         in %          seit 
.                                                          Jahresbeginn 
Euro-Stoxx-50          4.035,30       -12,78        -0,3%        +13,6% 
Stoxx-50               3.480,76       -18,66        -0,5%        +12,0% 
Stoxx-600                452,90        -1,91        -0,4%        +13,5% 
XETRA-DAX             15.156,44      -104,25        -0,7%        +10,5% 
FTSE-100 London        7.017,86       -68,56        -1,0%         +9,7% 
CAC-40 Paris           6.517,69        -2,32        -0,0%        +17,4% 
AEX Amsterdam            766,69        -5,25        -0,7%        +22,8% 
ATHEX-20 Athen         2.108,72       +13,64        +0,7%         +9,0% 
BEL-20 Brüssel         4.137,31       -21,58        -0,5%        +14,3% 
BUX Budapest          53.589,80      +735,15        +1,4%        +27,3% 
OMXH-25 Helsinki       5.342,23        -6,80        -0,1%        +16,5% 
ISE NAT. 30 Istanbul   1.498,75        -6,40        -0,4%         -8,4% 
OMXC-20 Kopenhagen     1.705,38       -22,19        -1,3%        +16,4% 
PSI 20 Lissabon        5.460,80       +16,27        +0,3%        +11,8% 
IBEX-35 Madrid         8.799,50        +3,20        +0,0%         +9,0% 
FTSE-MIB Mailand      25.615,31       -68,50        -0,3%        +15,5% 
RTS Moskau             1.773,41        -4,33        -0,2%        +27,8% 
OBX Oslo               1.034,08        -0,31        -0,0%        +20,4% 
PX  Prag               1.329,91        +5,03        +0,4%        +29,5% 
OMXS-30 Stockholm      2.254,18        -5,00        -0,2%        +20,2% 
WIG-20 Warschau        2.327,88       +17,59        +0,8%        +17,3% 
ATX Wien               3.673,56       +14,63        +0,4%        +31,0% 
SMI Zürich            11.575,37       -67,08        -0,6%         +8,2% 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Fr, 8:10 Uhr  Do, 17:05 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1599      +0,1%        1,1580         1,1586   -5,0% 
EUR/JPY                128,70      -0,1%        128,82         129,27   +2,1% 
EUR/CHF                1,0786      -0,0%        1,0791         1,0809   -0,2% 
EUR/GBP                0,8550      -0,5%        0,8604         0,8590   -4,3% 
USD/JPY                110,96      -0,3%        111,23         111,57   +7,4% 
GBP/USD                1,3565      +0,7%        1,3459         1,3489   -0,7% 
USD/CNH (Offshore)     6,4317      -0,3%        6,4520         6,4537   -1,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             47.265,51      +8,0%     43.953,76      43.122,01  +62,7% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               75,21      75,03         +0,2%           0,18  +57,2% 
Brent/ICE               78,59      78,31         +0,4%           0,28  +55,0% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.761,35   1.756,88         +0,3%          +4,48   -7,2% 
Silber (Spot)           22,55      22,18         +1,7%          +0,38  -14,6% 
Platin (Spot)          979,35     967,85         +1,2%         +11,50   -8,5% 
Kupfer-Future            4,18       4,09         +2,3%          +0,09  +18,7% 
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October 01, 2021 12:15 ET (16:15 GMT)