NEW YORK/PARIS (dpa-AFX) - Die Fusion von Fiat Chrysler und PSA Anfang dieses Jahres dürfte in wenigen Wochen von der Aufnahme des so entstandenen Autokonzerns Stellantis in den EuroStoxx 50 gekrönt werden. Zudem klopft mit der spanischen Großbank BBVA eine alte Bekannte an die Tür zum Leitindex der Eurozone. Für beide Unternehmen sehen die Experten der US-Bank JPMorgan und der französischen Societe Generale (SocGen) sehr gute Chancen für eine Aufnahme im September. Die Deutsche Post gilt zugleich als wahrscheinliche Neuaufnahme in den Stoxx Europe 50.

Ausscheiden dürfte im EuroStoxx ziemlich sicher der Versorger Engie. Weitere Abstiegskandidaten sind den JPMorgan- und SocGen-Analysten zufolge der Buchungssystemanbieter Amadeus IT, den die Corona-Krise schwer erschüttert hat, und auch das Medienunternehmen Vivendi.

Die Deutsche-Börse-Tochter Qontigo wird - basierend auf den Schlusskursen vom 31. August - etwaige Änderungen im EuroStoxx 50 und dem währungsgemischten Stoxx Europe 50 am Freitag, 1. September, nach Handelsschluss bekannt geben. Die Umsetzung nach dieser jährlichen regulären Index-Überprüfung erfolgt zum Montag, 20. September.

Eine kleine Chance auf eine Aufnahme in den Eurostoxx sprechen die Index-Experten von JPMorgan und der SocGen auch dem Baustoffkonzern Saint-Gobain zu. Möglich sei zudem die Aufnahme der seit geraumer Zeit von Rekord zu Rekord eilenden Aktie des spanischen Sendemasten-Betreibers Cellnex Telecom. Mögliche Abstiegskandidaten wären dann noch der italienische Öl- und Gaskonzern Eni sowie der deutsche Autobauer BMW.

Für den Stoxx 50 sieht Analyst Yohan Le Jallé von der SocGen im September die Deutsche Post als Favorit. Gute Chancen habe auch die spanische Bank Santander. Für diese beiden dürften dann wohl der Versorger-Netzbetreiber National Grid sowie der Technologie-Konzern Safran ausscheiden.

Nicht völlig ausgeschlossen sei der Aufstieg zweier Schweizer Werte: Der Luxusgüterhersteller Richemont sowie das Chemie- und Pharmaunternehmen Lonza. Die schwächsten Werte nach National Grid und Safran und daher abstiegsgefährdet seien hier die britische Vodafone und die italienische Bank Intesa Sanpaolo.

Wichtig sind Index-Änderungen vor allem für Fonds, die Indizes exakt nachbilden (ETF). Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und umgewichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann./ck/ajx/mis