BERLIN (dpa-AFX) - Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag sieht große wirtschaftliche Risiken durch die Null-Covid-Politik Chinas. DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier sagte am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: "Die jetzt wieder einsetzenden Lockdowns, aber auch die zunehmend protektionistische Wirtschaftspolitik sind für die deutschen Unternehmen in China eine große Belastung."

Viele deutsche Unternehmen richteten gerade ihre Lieferketten neu aus. "Mehr als ein Drittel der deutschen Unternehmen in China plant den Ausbau und die Diversifizierung seiner Lieferantennetzwerke außerhalb des Landes", so Treier. Besonders im Blick seien dabei andere asiatische Märkte. "Ganz auf den Markt China zu verzichten ist für viele Unternehmen aber keine Option. Vielmehr geht es für die deutsche Wirtschaft darum, sich breiter aufzustellen. Deutschland ist bei Rohstoffen stark abhängig von China, beispielsweise bei Silizium oder Seltenen Erden. Freihandelsabkommen können helfen, den Prozess der Diversifizierung zu beschleunigen. Wir brauchen sie aber nicht nur mit Staaten wie Kanada oder Neuseeland, sondern auch mit weiteren wichtigen Partnern wie Mercosur, Indonesien oder Indien."

In China hat die strenge Corona-Politik zu den größten Protesten seit Jahrzehnten geführt. In der Hauptstadt Peking und anderen Millionenstädten gingen Demonstranten zu Hunderten auf die Straßen./hoe/DP/men