MÜNCHEN (dpa-AFX) - Mit einem Aktionstag hat die IG Metall am Montag bundesweit die heiße Phase der laufendenden Tarifauseinandersetzung eingeläutet. In Bayern nahmen der Gewerkschaft zufolge mehrere tausend Beschäftigte aus über 200 Betrieben an Aktionen teil. Ab Mitternacht, mit Ablauf der Friedenspflicht, soll es dann mit Warnstreiks losgehen - unter anderem beim Autozulieferer Bosch Rexrodt in Lohr am Main und im schwäbischen Elchingen sowie bei Linde Material Handling in Weilbach bei Aschaffenburg.

In München gab es am Montag eine Sternfahrt von mehreren hundert Autos und Radfahrern zur Theresienwiese. Unter Beachtung der Corona-Auflagen sollten dort am Nachmittag IG-Metall-Hauptkassierer Jürgen Kerner und die Betriebsratschefs von BMW und MAN von einer Bühne mit LED-Leinwand zu den Teilnehmern sprechen. In Nürnberg gab es nach Angaben der IG Metall in 20 Betrieben Aktionen vor den Werkstoren. An einer Kundgebung auf dem Nürnberger Kornmarkt hätten anschließend rund 200 Menschen teilgenommen, sagte ein Sprecher.

Die vierte Verhandlungsrunde der Tarifparteien war am Freitag ohne Annäherung und ohne neuen Termin beendet worden. Die IG Metall fordert vier Prozent mehr Lohn für die Beschäftigen - wo es in einem Betrieb schlecht läuft, in Form von Lohnausgleich bei einer Senkung der Arbeitszeit. Die Arbeitgeber bieten nach einer Nullrunde in diesem Jahr noch unbezifferte Lohnerhöhungen erst ab 2022 an und fordern darüber hinaus, dass Krisenbetriebe bei bestimmten Bilanzzahlen ohne Nachverhandlungen mit der IG Metall automatisch vom Tarifvertrag abweichen können. In Bayern arbeiten rund 840 000 Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie./rol/DP/stw