Von Markus Klausen

FRANKFURT (Dow Jones)--Eigentlich laufen die Geschäfte für BMW überraschend gut. In den vergangenen Monaten hat sich die Nachfrage nach Oberklassewagen insbesondere in China nochmals beschleunigt. Im ersten Quartal, für das der Münchener Konzern bereits Eckzahlen vorgelegt hat, stieg die Rendite im Kerngeschäft mit Premiumautos auf 9,8 Prozent. Das lag teilweise deutlich über den Marktschätzungen. BMW könnte daher auch wegen guter konjunktureller Perspektiven zur Vorlage des Quartalsberichts am Freitag die Prognose für das Gesamtjahr erhöhen - oder zumindest auf das obere Ende der Bandbreite beschränken. Angesichts der Ungewissheit über die drohenden Auswirkungen der Halbleiter-Engpässe dürfte BMW aber eher einen vorsichtigen Ausblick geben.

Die folgenden Punkte stehen im Fokus:

ZAHLEN: Für das erste Quartal hat BMW noch nicht über die Umsatzentwicklung und das Nettoergebnis berichtet. Angesichts der bereits vorgelegten Eckwerte für die besonders im Fokus stehende EBIT-Marge dürften Investoren eher Aussagen zur Preisentwicklung bei Rohstoffen und zu Neu- und Gebrauchtwagenpreisen interessieren. Deutsche-Bank-Analyst Tim Rokossa zufolge haben die Gebrauchtwagenpreise in Deutschland zuletzt ein Rekordhoch erreicht. Und auch in den USA seien Gebrauchte gefragt, was die Preise beflügele.

HALBLEITER: Bisher blieb BMW weitgehend verschont von den Chip-Engpässen bzw. reagierte mit dem Wegfall mancher Sonderausstattungen auf die Krise. Medienberichten zufolge muss aber nun offenbar auch der Münchener Konzern die Produktion zumindest tageweise unterbrechen. Das Management wird auf die Krise, vor allem auch angesichts der düsteren Aussagen vieler Zulieferer über ein andauern der aktuell schwierigen Lage bis kommendes Jahr, spätestens in der Telefonkonferenz Stellung beziehen.

PROGNOSE: Angesichts der Unsicherheit bei Chiplieferungen und auch der weiteren Entwicklung der Rohstoffpreise dürfte sich BMW beim Ausblick 2021 nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Deutsche-Bank-Analyst Rokossa bezeichnete den Ausblick jüngst als konservativ. Er könne nicht nachvollziehen, warum die Marge nach dem guten Startquartal in den nächsten Quartalen deutlich sinken sollte. Analysten der LBBW gehen ebenfalls davon aus, dass BMW den Renditekorridor gut erreichen oder sogar übertreffen sollte - vorausgesetzt, es gebe keine deutlichen Belastungen durch Corona oder aus der Knappheit an Halbleiterbauteilen. Möglicherweise präzisiert der Konzern am Freitag die bisherige Prognose für die Auto-Marge auf das obere Ende von 6 bis 8 Prozent.

Kontakt zum Autor: markus.klausen@dowjones.com

DJG/kla/smh

(END) Dow Jones Newswires

May 06, 2021 23:45 ET (03:45 GMT)